Aperture Tag ist eine kommerzielle Mod für Portal 2, in der Spieler statt der Portalkanone eine Gelkanone in die Hand gedrückt bekommen
Einige Spieler werden sich sicherlich darüber aufregen, dass sie für eine Mod plötzlich Geld zahlen sollen, aber solange es keine simple Kopie des Hauptspiels ist sehe ich darin kein wirkliches Problem. Aperture Tag benutzt zwar Elemente aus Portal 2, aber die Gelkanone gab es in dem Spiel schlussendlich nicht. Von daher könntet ihr es auch als inoffiziellen DLC ansehen. Es ist allerdings keine eigenständige Modifikation, sprich ihr müsst das Hauptspiel trotzdem installiert haben.
In Aperture Tag spielt ihr jedenfalls ein namenloses Aperture Sciene Testsubjekt das in einer Toilette aufwacht. Daraufhin werdet ihr vom Persönlichkeitskern Nigel durch ein paar Aufwärmübungen geleitet bevor er euch die Gelkanone in die Hand drückt.
Diese verfügt zwar von Anfang an über zwei Gele, aber vorerst könnt ihr nur das blaue Rückstoßgel verwenden. Dieses ermöglicht gewaltige Sprünge und erlaubt es euch z.B. von Wand zu Wand zu hüpfen, sowohl horizontal als auch vertikal. Ab und zu müsst ihr es auch benutzen um Blöcke von Schaltern zu schleudern.
Erst im zweiten Kapitel wird das orange Beschleunigungsgel freigeschaltet. Was es tut muss ich hoffentlich nicht extra erwähnen. Zu diesem Zeitpunkt könnt ihr aber das blaue Gel nicht mehr verwenden. Es dauert allerdings nicht lange bis ihr beide Gele miteinander kombinieren müsst um das Levelziel zu erreichen. Das kulminiert gegen Ende sogar in einer hektischen 60-sekündigen Sequenz in der ihr ununterbrochen mit den Gelen um euch schleudern müsst um zum Ziel zu gelangen.
Zwischenzeitlich kommen aber auch Portale, Traktorstrahlen, Lichtbrücken und Laser zum Einsatz. Wer Portal schonmal gespielt hat dürfte also keine größeren Probleme haben sich zurechtzufinden.
Ihr solltet aber trotzdem von Quicksaves Gebrauch machen. Es gibt nämlich einige Platformen wo ihr in der letzten Sekunden abspringen müsst um auf der anderen Seite zu landen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt allerdings enorm. Manche Kammern sind ein Kinderspiel, an anderen habe ich mir fast die Zähne ausgebissen. Das lag entweder daran, dass ich eine Möglichkeit nicht bedacht habe, oder das mir das Spiel nicht beide Gele zur Verfügung gestellt hat.
Schlussendlich bin ich mir auch nicht sicher ob ich alle Kammern so absolviert habe wie geplant. Manche Rätsel wirkten jedenfalls nicht so als ob meine Lösung gewollt gewesen wäre.
Im Großen und Ganzen solltet ihr aber nicht länger als vier, maximal fünf, Stunden brauchen um das Spiel zu beenden.
Über die Story kann ich nicht viel sagen ohne sie zu spoilern, aber sie ist einigermaßen unterhaltsam und beinhaltet ein paar Anspielungen auf Portal, aber schlussendlich kommt sie nicht an die Qualität des Hauptspiels heran, auch wenn Nigel sogar synchronisiert ist.
Das einzige was mich wirklich gestört hat ist das Ende. Es gibt zwar eine etwas erweiterte Fassung die mir besser gefallen hat, allerdings habe ich keine Ahnung wie man in den Raum kommen soll in dem es aktiviert wird. Ohne noclip hätte ich es jedenfalls nicht zu sehen bekommen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit den geheimen Abschnitten zu tun hat die im gesamten Spiel versteckt sind. Ich habe davon allerdings nur drei gefunden. Einmal relativ am Anfang und zwei am Ende.
Falls jemand das Ende auf legtimem Weg freischalten, so lasst mich doch bitte wissen wie es ihr es geschafft habt. Vielleicht war ich einfach nur zu blind um den Weg zu finden.
Abschließende Bewertung
Aperture Tag ist eine gelungene Modifikation die ihr Geld allemal wert ist. Das Spielprinzip mag zwar nicht komplett neu sein, aber die Rätsel sind durchgehend gelungen.
Positive Aspekte von Aperture Tag
- unterhaltsame Story die sogar synchronisiert wurde
- von der Länge her kann die Mod mit dem ersten Portal problemlos mithalten
- die Gelkanone bringt frischen Wind in das Gameplay und bietet einige fordernde Rätsel
Negative Aspekte von Aperture Tag
- einige Sprünge sind etwas sehr knapp bemessen
- die Mod kostet zwar Geld, ist aber trotzdem nicht eigenständig lauffähig
- das Ende versucht sich von Portal abzuheben, ist dadurch aber etwas enttäuschend
