The Dawn of Ys ist die Pc Engine Fassung von Ys IV, welche aber genau wie Mask of the Sun nicht mehr zum offiziellen Kanon gehört
Da die Stories der einzelnen Spiele nur lose miteinander verbunden sind ist es natürlich egal welcher Teil noch offiziell zur Story beiträgt. The Dawn of Ys soll sich auch nur grob an die Vorlage von Falcom halten. Diese haben mit Memories of Celceta mittlerweile eine eigenständige Fassung entwickelt die sich mehr an Mask of the Sun orientiert, im Großen und Ganzen aber eine andere Story erzählt. Ob das stimmt kann ich mangels Playstation Vita aber nicht bestätigen.
The Dawn of Ys ist jedenfalls zwischen dem zweiten und dritten Teil der Serie angesiedelt und erzählt von den Ursprüngen der schwarzen Perle, von der Fact-Familie sowie von den geflügelten Eldeen und einem ihrer mächtigsten Artefakte: der Maske der Sonne.
An sich ist das gesamte Spiel eine Geschichtslektion über das Land Celceta, was ein bisschen langweilig werden kann. Die restliche Story schafft es leider nicht das auszugleichen. Teilweise ist sie sogar richtig dumm.
An sich ist das gesamte Spiel eine Geschichtslektion über das Land Celceta, was ein bisschen langweilig werden kann. Die restliche Story schafft es leider nicht das auszugleichen. Teilweise ist sie sogar richtig dumm.
Story
Auf seiner Reise durch Celceta rennt Adol mehrfach in die Mitglieder des subtil benannten Klans der Dunkelheit, welche natürlich versuchen sich die Maske der Sonne unter den Nagel zu reißen. Aber obwohl sie ihm mehrmals zu dritt gegenüberstehen bringen sie es einfach nicht fertig ihn zu töten.
Das erste Mal beschwören sie nur ein paar lächerliche Monster, ein anderes Mal entscheidet ihr Schwertkämpfer sich dazu eine Brücke zu kappen anstatt Adol sein Schwert in den Magen zu rammen, und selbst wenn einer von ihnen mal ernst wird bringen sie nichts zustande. Hätten sie ihn am Anfang überwältigt hätte er ihre Pläne auch nicht durchkreuzen können.
Das liegt aber unter anderem an Adols absoluter Dummheit. Im Gegensatz zu den restlichen Ablegern der Serie hat er zwar seine fantastische Ausrüstung nicht weggeworfen, aber was macht er als er auf ein paar schwächliche Soldaten trifft die ihn mit einer Kanone bedrohen? Er zieht den Schwanz ein und ergibt sich, obwohl man kurz darauf sieht das die Typen absolut nichts aushalten. Und es ist nicht so als wäre die Kanone ein Problem gewesen solange er die Gegner als Deckung nutzt.
Das ist natürlich nichts weiter als eine Ausrede um ihn wieder runterzustufen, aber da hätte es sicher bessere Metoden gegeben. Am besten wäre vermutlich keine Erklärung gewesen, immerhin haben sich die Entwickler auch nicht die Mühe gemacht sein niedriges Level zu erklären.
Ys mag zwar keinen großen Wert auf eine epische Story legen, aber The Dawn of Ys ist in der Hinsicht einfach nur enttäuschend und hat auch diverse Logikfehler. Wie schafft Dogi es zum Beispiel von Esteria nach Celceta zu kommen, alle Städte zu durchqueren, in die Tiefen eines Dungeons vorzudringen und dort eine Wand zu zerschmettern wenn ich mich in der selben Zeit von Esteria aus in die nächstgelegene Stadt teleportiert habe und in das Dungeon gegangen bin? Und wie wusste er überhaupt, dass er Adol zu Hilfe kommen muss?
Gameplay
The Dawn of Ys macht vom selben System wie die ersten Teile Gebrauch, sprich um Gegner zu verletzen müsst ihr einfach nur in sie reinrennen. Das sollte aber möglichst nicht frontal erfolgen da Adol sonst Schaden nehmen kann. In die Ecke gedrängt führt sowas sogar in Sekunden zum Tod.
Wie schon im zweiten Teil erlernt Adol allerdings auch Magie. Die meiste Zeit werdet ihr aber nur Feuerbälle von euch schleudern und euch von einer Stadt in die nächste teleportieren. Der Rest ist eher selten nützlich. Die MP regenerieren sich auch viel zu langsam als dass ihr damit um euch schmeißen solltet. Selbst die HP-Regeneration kann nerven. Sie findet zum einen nur außerhalb von Dungeons statt (außer ihr besitzt den Heilring) und zum anderen wird sie im Gegensatz zu den späteren Teilen nie schneller. Mit Emulator war das allerdings kein Problem. Anders hätte ich das Spiel auch gar nicht spielen können.
Und wenn ich schon dabei bin: wenn ihr Mednafen verwendet solltet ihr die ADPCM Lautstärke aufdrehen. Das Spiel verwendet nämlich Sprachausgabe die sonst extrem schwer zu verstehen ist. Die englische Fassung wurde allerdings von Fans aufgenommen, was teilweise nicht zu überhören ist. Manche der Sprecher klingen zwar gut, andere jedoch fürchterlich. Es gibt aber keine Textalternative, von daher muss man mit leben.
Aber zurück zum Gameplay. An sich ist es ganz okay, aber wenn man die späteren Teile kennt ist es natürlich schade wie die Kämpfe ablaufen. Die Bosse erfordern zwar durchaus Strategie, aber notfalls kann man sie auch einfach mit einem weiteren Level aus den Latschen hauen. Ich fand einen von ihnen allerdings furchtbar. Dieser teilt sich nämlich in mehrere Stücke die wild durch die Gegend fliegen und von denen ihr nur einem Schaden zufügen könnt. Der Rest fügt Adol Schaden zu.
Ohne Emulator hätte das sicher ewig gedauert, zumal ich ihn am Anfang gar nicht verletzen konnte. Außerdem kann Adol nur eine sehr begrenzte Anzahl an Heilitems mit sich tragen. Von daher erstmal ein Tipp: wenn ihr in eine eisige Gegend kommt, dann teleportiert euch in die erste Stadt und kauft neue Ausrüstung. Sonst werdet ihr den Boss nicht bezwingen können.
Außerdem solltet ihr immer darauf achten was für Ringe ihr tragt. Der Power Ring ist die meiste Zeit sinnvoll, aber wenn ihr zum Beispiel trainieren wollt kann der Timer Ring nicht schaden da er die Gegner verlangsamt. Gegen Ende macht es auch Sinn die Schuhe anzuziehen die in einem Lavadungeon versteckt sind. Diese verlangsamen Adol zwar massiv, erlauben es ihm aber jeden Gegner mit einem Schlag zu töten. Selbst Kreaturen die ihm ansonsten Schaden zufügen würden.
Das Spiel hat auch ein paar Rätsel zu bieten, allerdings sind diese eher einfach gehalten und sollten euch höchstens ein paar Minuten aufhalten. Am schlimmsten fand ich noch ein Spiegelrätsel an das sich Kenner der Vorgänger erinnern dürften. Die entsprechende Location wird aber nur kurzzeitig besucht. Ihr müsst also keine Angst haben das ein Großteil de Spiels nur recycelt wurde.
Es bietet überraschenderweise auch ein Partnersystem. Die entsprechenden Charaktere schließen sich allerdings nur kurzzeitig an und sind eher nervig. Sie töten Gegner zwar ohne Probleme und schließen schnell auf wenn sie mal stecken bleiben, aber Adol erhält keine Erfahrung wenn sie jemanden zur Strecke bringen.
Und das war es an sich auch schon. Wenn ihr die ersten Teile kennt dürftet ihr problemlos zurechtkommen, allerdings finde ich die Kämpfe wesentlich frustrierender. Wobei sie nicht ganz so schlimm sind wie im ersten Teil, allerdings hatte dieser auch ein absurd niedriges Level-Limit.
Zum Glück kann man jederzeit speichern. Dank Emulator-Savestates ist das aber sowieso egal. Ich würde das Spiel jedenfalls nicht ohne spielen wollen.
Zum Glück kann man jederzeit speichern. Dank Emulator-Savestates ist das aber sowieso egal. Ich würde das Spiel jedenfalls nicht ohne spielen wollen.
Abschließende Bewertung
The Dawn of Ys war für die damalige Zeit sicherlich nicht schlecht, aber ich finde das Gameplay etwas frustrierend und die Story einfach nur lächerlich.
Positive Aspekte von The Dawn of Ys
- ~10 Stunden Spielzeit
- fantastischer Soundtrack
- man kann jederzeit speichern
- tolle 2D-Grafik die sogar animierte Sequenzen zu bieten hat
- die Gegner droppen soviel Gold dass Geld nie ein Problem ist
- trotz des einfachen Kampfsystem erfordern die Bosse durchaus Strategie
Negative Aspekte von The Dawn of Ys
- die Antagonisten sind einfach nur lächerlich
- der Boss im Eisgebirge ist grauenhaft designed
- Gegner richten viel zu viel Schaden an wenn sie in Adol rennen
- die HP-Regeneration dauert ewig und man kann es sich nicht leisten die Heil-Items zu verschwenden
- die von Fans aufgenommen Sprachausgabe schwankt zwischen gut zu fürchterlich, es gibt aber leider keine Text-Alternative für diese Szenen