[Review] Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - Jack-Reviews.com

[Review] Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten

Chains of Satinav
Satinavs Ketten ist ein Point & Click Adventure das in der Welt des Pen&Paper-Rollenspiels Das Schwarze Auge angesiedelt ist
Ich habe zwar vor Ewigkeiten die komplette Nordlandtrilogie gespielt und mir sogar ein paar Abenteuer besorgt (die nie zum Einsatz kamen, abgesehen von den Solo-Stories), aber ich würde nicht behaupten mich auch nur im Geringsten mit dieser Welt auszukennen. Das ist in diesem Fall allerdings egal. Kenner mögen zwar mehr mit dem Setting anfangen können, aber Vorwissen ist nicht von Nöten um Satinavs Ketten zu verstehen.

Bevor ich auf die Story zu sprechen komme, muss ich aber erstmal auf die Grafik eingehen. An sich ist sie fantastisch und übertrumpft einen Großteil aller Genre-Konkurrenten. Sie hat allerdings ein gewaltiges Problem: die Animationen und Gesichtsausdrücke sind sehr steif. So schauen Charaktere regelmäßig aneinander vorbei und reden alles andere als flüssig. Das ruiniert zwar nicht das Spiel, aber als störend habe ich es durchaus empfunden.

Gegen Ende gibt es außerdem ein paar Bugs in denen der Protagonist mehrfach im Nichts verschwindet während er mit etwas interagiert. Das ließ sich sogar wiederholen, von daher werde ich sicherlich nicht der einzige sein, dem das passiert ist. Da ich euch das schlecht zeigen kann, habt ihr hier einen Screenshot in dem der Protagonist starr die Wand anschaut während er mit seinem Meister redet.

Satinvas Ketten

Satinavs Ketten beginnt recht simpel. Geron, ein junger Mann aus Andergast, versucht sich an einer Aufgabe die ihm Ruhm und Ehre einbringen soll. Dazu muss er vier Eichenblätter finden die in der Stadt versteckt wurden. Dabei lernt man die wichtigsten Funktionen des Spiels kennen, die Adventure-Veteranen keinerlei Probleme bereiten sollten. Die einzig herausragende Fähigkeit ist Geron's Gabe Dinge zu zerstören.

Dazu muss nur ein spezielles Symbol neben dem Inventar sowie das Zielobjekt ausgewählt werden. Dieses darf allerdings nicht zu stabil sein. Später kommt noch die entgegengesetzte Fähigkeit hinzu, sprich er kann Gegenstände wieder zusammensetzen. Das sollte man nie vergessen, wie es mir ab und zu widerfahren ist, da einige Rätsel ansonsten unmöglich erscheinen könnten.

Als schwer würde ich sie aber nicht bezeichnen. Höchstens als komplex, vor allem wenn Geron drei Aufgaben erteilt werden deren Lösung keineswegs offensichtlich ist. Danach nimmt der Schwierigkeitsgrad aber wieder ab.

Fee

Warum bricht Geron überhaupt zu einem Abenteuer auf? Weil er versuchen muss eine Fee vor dem mysteriösen Seher zu retten. Dieser hat Geron Unheil prophezeit bevor er am Scheiterhaufen verbrannt wurde ... was ihn nicht davon abgehalten hat seine Ziele zu verfolgen. Worum es sich bei diesen handelt werde ich natürlich nicht erläutern. Die Story ist aber ganz nett, wenngleich sie nicht unbedingt im Gedächtnis bleibt.

Die Charaktere, allen voran Nuridarinellavanda (oder auch Nuri) helfen da aber drüber hinweg. Da sie lange Zeit nichts von der Welt gesehen hat wirkt sie zwar ein bisschen kindisch, aber das wirkt eher süß als nervig, wenngleich sie sich manchmal schon etwas idiotisch verhalten hat. Es ist aber verständlich, warum Geron ihr helfen will, immerhin ist sie eine der wenigen Personen die ihn nicht als wandelndes Unheil betrachtet.

Mit ihrer Beziehung habe ich nur ein Problem: es wird zu wenig von gezeigt. Anfangs gibt es nämlich sehr viele Passagen die nur nacherzählt werden. Das alles spielen zu müssen wäre zwar nervig gewesen, aber es hätte doch eine bessere Methode geben müssen als sie ständig von Ort zu Ort springen zu lassen.

Mir gefällt außerdem Gerons englische Synchronstimme nicht. Sie ist zwar nicht fürchterlich, aber er klingt teilweise so als wäre er heiser, oder als würde er laut flüstern. Die anderen Sprecher machen ihre Sache aber gut.

Satinavs Ketten

Und damit bin ich auch schon wieder am Ende angelangt. Mit etwa neun Stunden dürfte Satinavs Ketten für Adventure-Fans mehr als genug Unterhaltung bieten. Das die Animationen nicht mit der Grafikqualität mithalten können ist zwar schade, aber ruinieren tun sie das Spiel keinesfalls, auch wenn manche Gebiete dadurch etwas leblos wirken.

Vergesst nur Gerons Fähigkeiten nicht. Dann sollten sich die Rätsel stets im Rahmen des Möglichen befinden. Und wenn ihr mal nicht weiter wisst, dann schaut ruhig in anderen Gebieten vorbei. Oder geht nochmal an einen Ort den ihr bereits erkundet habt. Irgendwas ergibt sich immer.


Abschließende Bewertung



Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten ist sowohl für Kenner der Vorlage als auch für Neueinsteiger gut geeignet. Die Story mag nicht unbedingt herausragend sein, aber sie ist durchaus interessant genug um das Ende erfahren zu wollen. Und das Gameplay sollte eigentlich niemanden überfordern.

 

Positive Aspekte von Satinavs Ketten


  • die Grafik ist einfach nur fantastisch
  • mit etwa neun Stunden wird mehr als genug Unterhaltung geboten
  • es ist kein Vorwissen erforderlich um die Story zu verstehen
  • das Gameplay geht gut von der Hand und sollte Spieler nur selten überfordern

 

Negative Aspekte von Satinavs Ketten


  • gegen Ende buggt das Spiel ein bisschen rum
  • die Animationen und Gesichtsausdrücke wirken sehr steif
  • aufgrund der häufigen Zeitsprünge bekommt man zu wenig von Gerons und Nuris Beziehung mit