Das Erwachen der Macht ist der siebte Teil der Star Wars Reihe und lässt diese in neuem Glanz erstrahlen
War es der beste Star Wars Film seit langem? Das auf jeden Fall. Mit der ursprünglichen Trilogie kann er aber höchsten Schritt halten, bedient die Story sich doch sehr an Episode IV. So gibt es einen Droiden mit wichtigen Plänen, einen Hauptcharakter der auf einem Wüstenplaneten aufwuchs, eine gewaltige Waffe die es zu zerstören gilt. Man könnte es beinahe als Remake bezeichnen. Und das wird vielen Fans vermutlich nicht gefallen. Nichtsdestotrotz hat mich der Film von Anfang bis Ende gut unterhalten.
Perfekt ist er aber sicher nicht, schon weil ich das Verhältnis zwischen Action und Exposition eher unausgegoren finde. So stürzen die Charaktere von einem Kampf in den nächsten und haben nur wenig Zeit mal längere Gespräche miteinander zu führen. Das führt unter anderem dazu, dass die Ereignisse zwischen Episode VI und VII kaum beleuchtet werden.
Perfekt ist er aber sicher nicht, schon weil ich das Verhältnis zwischen Action und Exposition eher unausgegoren finde. So stürzen die Charaktere von einem Kampf in den nächsten und haben nur wenig Zeit mal längere Gespräche miteinander zu führen. Das führt unter anderem dazu, dass die Ereignisse zwischen Episode VI und VII kaum beleuchtet werden.
Hätte teilweise aber schon Sinn gemacht, gibt doch es eine neue Republik deren Rolle nie so wirklich klar wird. Die Erste Ordnung (welche aus den Überresten des Imperiums erwuchs) scheint die Galaxis immerhin mit Eiserner Hand zu regieren. Viel erfährt man in dieser Hinsicht aber auch nicht. Müsste man vermutlich die neuen Bücher für lesen. Oder es wird in späteren Filmen noch genauer drauf eingegangen.
Am schwachsinnigsten ist die fehlende Exposition bei der Rückkehr eines altbekanntes Lichtschwertes ... welches hoffnungslos verloren hätte sein sollen. Die Erklärung wird an der Stelle einfach mal beiseite gewischt, vermutlich weil es keine gibt die logisch wäre.
Die Lichtschwertkämpfe sind dafür ganz gut gemacht, wenngleich sie in den Prequels vermutlich die bessere Koreographie hatten. Ist bei den neuen Charakteren aber nicht verwunderlich, immerhin hat nur einer von ihnen gelernt mit einem Lichtschwert umzugehen: Kylo Ren, der Kerl dessen Lichtschwert schon irgendwie lächerlich aussieht. Es gab dafür auch keine Erklärung, wurde aber zumindest in nützlicher Art und Weise angewendet.
Er wirkt ein bisschen wie Vader 2.0 (hat er doch sogar eine Maske durch die seine Stimme verstellt wird), kommt durch seine größere Mobilität und Aggressivität aber noch bedrohlicher daher. Jedenfalls bis er die Maske ablegt. Daraufhin wirkt er viel zu weinerlich, fühlt er sich doch zwischen der dunklen und hellen Seite hin- und hergerissen. Und als bedrohlich kann man ihm mit seiner Haarpracht auch nicht bezeichnen. Mehr Exposition hätte ersteres vielleicht noch ausbügeln können. So hat es seinen Charakter aber etwas ruiniert.
Dürfte eines der größten Probleme sein, die ich mit dem Film hatte. Der Rest bezieht sich alles aufs Finale, wo ich ebenfalls nicht ohne Spoiler auskomme. Ruiniert irgendwas davon den Film? Nicht unbedingt, aber es trübt zumindest den Gesamteindruck.
Da wäre zum Beispiel Captain Phasma, welche aufgrund ihrer besonderen Rüstung wie ein wichtiger Charakter wirkt ... und dann so gut wie keine Rolle spielt. Sie wird am Ende einfach mal überwältigt um den Schild abzuschalten und das wars. Und das ist auch schon der zweite Kritikpunkt. Man sollte meinen der Schild solch einer mächtigen Waffe ließe sich nicht so einfach abschalten. So hatte der Widerstand es aber viel zu einfach. Sie mussten sich ja nicht mal anstrengen!
Mir hat außerdem ein letzter Abschied von Han Solo gefehlt. Dass er sterben musste war kurz zuvor ja leider abzusehen (und damit hat Harrison Ford seinen Wunsch endlich erfüllt bekommen!), aber danach wurde sein Tod so ein bisschen beiseite gewischt. Chewbaca ist kurz durchgedreht, Leia hat eine Erschütterung der Macht gespürt, am Ende gab es noch eine Umarmung (zwischen Rey und Leia, obwohl Chewbaca sinnvoller gewesen wäre) ... und das wars. Würde vielleicht Sinn machen wenn Han irgendwie überlebt hätte. Aber das wäre mehr als lächerlich, auch wenn Darth Maul eine schlimmere Situation überlebt hat. Ihm ist allerdings nicht der Planet im Rücken explodiert.
Der Endpunkt wurde außerdem ein bisschen blöd gewählt. War zwar nett Luke dann doch noch zu sehen, aber da er nichts gesagt hat, hätten sie sich das auch für den nächsten Film aufheben können. Und warum hat R2-D2 eigentlich bis zur Zerstörung des Starkillers gewartet um wieder auf den Plan zu treten? Gab irgendwie keine wirkliche Erklärung für.
Das Erwachen der Macht hat also durchaus Probleme. Verglichen mit den Prequels ist es aber ein Film, den man sich durchaus anschauen kann. Es gibt zwar eine Menge Humor, aber dieser wirkt nie unpassend. Und in solch furchtbare Slapstick wie mit Jar Jar Binks gleitet er nie ab. BB-8 ist in der Hinsicht sogar ganz cool. Ich sage nur "Daumen hoch". Wer den Film gesehen hat wird sicherlich verstehen worauf ich hinaus will.
Abschließende Bewertung
Das Erwachen der Macht orientiert sich etwas zu sehr an Episode IV, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß dran. Mehr Exposition und weniger Action hätte der Story aber gut getan.
Positive Aspekte von Star Wars: Episode VII
- unterhaltsam von Anfang bis Ende
- Kylo Ren ist ein cooler Antagonist ... solange er seine Maske trägt
- guter Humor der nie in so furchtbare Slapstick wie mit Jar Jar Binks abgleitet
Negative Aspekte von Star Wars: Episode VII
- die Story wirkt beinahe wie ein Remake von Episode VII
- das Ende wirkt ein bisschen zu leicht und hätte durchaus noch erweitert werden können
- zuviel Action und zu wenig Exposition, wodurch man nur bruchstückhaft erfährt, was eigentlich seit Episode VI passiert ist