[Review] Mr. Saitou - Jack-Reviews.com

[Review] Mr. Saitou

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Rakuen Nachfolger

Mr. Saitou ist das zweite Spiel in Laura Shigiharas Rakuen Universum (und das dritte Rakuen Projekt, neben Farmer in the Sky) und handelt von einem Mann der unter der typisch japanischen Arbeitskultur leidet. Er arbeitet stets sehr lange, muss anschließend an obligatorischen Saufgelagen mit seinem Boss und seinen Kollegen teilnehmen und wenn er endlich zuhause ist, muss er ab und zu auch noch Präsentationen vorbereiten, wofür er häufig überhaupt keine Energie mehr hat und dementsprechend todmüde ins Bett fällt. Und das führt schlussendlich dazu, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wird, weil er scheinbar vor Erschöpfung kollabiert ist.

Klingt auf den ersten Blick vermutlich so, als ob es Rakuen von der Struktur her sehr ähnlich sein könnte. Saitou läuft allerdings weder im Krankenhaus umher um anderen Patienten bei ihren Problemen zu helfen, noch hat er vor sich einen Wunsch von Morizora erfüllen zu lassen. Stattdessen liegt er die ganze Zeit in seinem Zimmer rum, weil er sich erholen soll, und freundet sich dabei mit einem Jungen namens Brandon an, der hauptsächlich zwei Hobbies zu haben scheint: Zeichnen und Freundschaftsarmbänder herzustellen.

 

Mr. Saitou

In einer seiner Zeichnungen stellt er Saitou als Lamawurm dar, welcher in einer Welt lebt in der alle Lamawürmer ebenfalls einen Saitou Namen tragen, der allerdings an ihre Persönlichkeit, ihr Aussehen oder ihren Job angepasst ist. Widetou ist größer und breiter als normale Lamawürmer, Bosstou ist Saitous Boss, Irritatou ist sehr nervig und in den Klang seiner eigenen Stimme verliebt, etc... Und kurz darauf taucht man erneut in die Fantasiewelt von Rakuen ein, ohne dass es einen Übergang zwischen dieser Welt und der Realität gibt. Ohne Rakuen gespielt zu haben, könnte man also denken, dass Saitou und Brandon hier nur miteinander spielen, man von ihren Interaktionen aber nur die Fantasie Version zu sehen bekommt, anstatt was auch immer im Krankenhaus passiert.

Ein Großteil des Spiels findet dementsprechend in einer lamafizierten Version von Saitous Leben statt, in der Brandon als kleines Knospenwesen auftaucht (und dementsprechend der selbe Brandon wie in der zweiten Farmer in the Sky Folge sein dürfte) und Saitou von der überfluteten Edelsteinhöhle erzählt die er liebend gerne mal besuchen würde. Der Eingang ist allerdings versiegelt und kann nur mithilfe von Minimoris (vogelähnlichen Wesen) geöffnet werden, vor denen Saitou aus irgendwelchen Gründen panische Angst hat. Der Rest des Spiels dreht sich also darum wie die beiden einen Minimori nach dem andern auftreiben und dabei einige sehr simple Rätsel lösen.

 

Bosstou

Wer hier ein Abenteuer mit ähnlicher Länge wie Rakuen erwartet, den muss ich allerdings direkt enttäuschen. Im FAQ wird die Spielzeit zwar mit 3 – 4 Stunden angegeben, ich war aber bereits nach einer Stunde und 45 Minuten fertig obwohl ich bis auf ein optionales Achievement (von dessen Existenz ich ohne dessen Beschreibung nichts gewusst hätte) alles mitgenommen und sogar versucht habe optionale, absurde Reaktionen zu triggern von denen es leider weniger gab als erwartet. Für das letzte Achievement musste ich zwar einen Großteil der Story nochmal spielen, ohne die Texte lesen zu müssen hat das aber nicht länger als eine halbe Stunde gedauert.

Dementsprechend kann ich zur Story auch nicht viel mehr sagen als ich bereits getan habe. Im Gegensatz zu Rakuen ist sie aber mehr lustig als traurig, auch wenn hier durchaus ernste Themen behandelt werden. Die kommen allerdings so kurz, dass ich im Gegensatz zu Rakuen keine einzige Träne vergossen habe. Da hat auch der obligatorische Laura Shigihara Song nichts dran ändern können, welcher ebenfalls mehr lustig und absurd ist als sonst irgendwas. Ob ich den Soundtrack dafür kaufen würde weiß ich also nicht, auch wenn der Song durchaus gut gemacht ist. Das Spiel hat darüber hinaus zwar auch noch gute Musik zu bieten, an den fantastischen Soundtrack von Rakuen kommt sie aber leider nicht heran.

 

No Holds Bard

Das soll allerdings nicht heißen, dass Mr. Saitou ein schlechtes Spiel wäre. Ich hatte auf jeden Fall Spaß dran, vor allem an obiger Stelle. Von der Präsentation her kann es sich außerdem sehen lassen, vor allem am Anfang, wo animierte Artworks genutzt werden um Saitous Alltag zu vermitteln. Es ist nur schade, dass der Rest des Spiels nur noch wenige Artworks zu bieten hat. Dabei hätte es sich vor allem fürs Finale angeboten. Ich hätte mir außerdem ein bisschen mehr Abwechslung bei den Rätseln gewünscht, da die meisten nach dem selben Schema ablaufen, auch wenn sie vom Aufbau her immer etwas anders aussehen.

Wirklich schade fand ich aber nur, dass das Spiel so kurz ist und die ernsten Themen somit nicht so umfangreich behandelt werden wie theoretisch möglich gewesen wäre. Ich hätte mir außerdem mehr reale Sequenzen gewünscht um zu sehen wie die Freundschaft zwischen Brandon und Saito sich außerhalb von Rakuen entfaltet. Und es hätte vermutlich nicht geschadet zumindest eine Interaktion zwischen Saito und seinen realen Kollegen zu sehen, welche sich vermutlich nicht so absurd verhalten wie deren Lamawurm-Versionen. Solange man kein zweites Rakuen erwartet, sondern einfach nur ein spaßiges Adventure mit einer ernsten Note, kann sich Mr. Saitou aber durchaus lohnen.

Mr. Saitou von Laura Shigihara

>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<

Abschließende Bewertung


Mr. Saitou ist ein unterhaltsames Adventure das allerdings nicht an seinen großen Bruder Rakuen herankommt, dies allerdings auch gar nicht erst versucht. Solange man kein zweites Rakuen erwartet, das einen emotional genauso zerstört, kann es sich also durchaus lohnen.

 

Positive Aspekte von Mr. Saitou

  • Eine unterhaltsame und teilweise sehr absurde Story.
  • Gute Pixelgrafik und ein paar schöne, animierte Artworks.
  • Guter Soundtrack, auch wenn er aufgrund der Kürze des Spiels nicht an den von Rakuen herankommt.

 

Negative Aspekte von Mr. Saitou

    • Sehr kurze Spielzeit von circa 2 Stunden.
    • Die Rätsel sind nicht besonders abwechslungsreich.
    • Die ernsten Aspekte der Story kommen mir zu kurz als dass sie mich emotional hätten berühren können.