Mass Effect 3 ist das Finale der Trilogie und befasst sich mit der Ankunft der Reaper und Shepards Versuch eine Armee auf die Beine zu stellen um sie zu vernichten
Ich habe Mass Effect 3 vor ein paar Tagen beendet und kann wirklich nicht verstehen warum einige Fans der Serie so tun als gäbe es das Spiel gar nicht. Das Ende ist zwar problematisch, zerstört aber keineswegs den ansonsten sehr gelungenen Abschluss der Reihe. Darauf werde ich aber später noch eingehen.
Wenn mich außer dem Ende etwas an Mass Effect 3 stört, dann dass selbst nach den Ereignissen mit Sovereign und den Kollektoren so gut wie keine Rasse auf die Reaper vorbereitet zu sein scheint. Das Spiel hat kaum begonnen und schon ist die Erde fast verloren wodurch Shepard nur die Flucht bleibt um Hilfe zu holen. Diese wird ihm aber nicht bedingungslos gewährt.
In der Hinsicht erinnert mich das Spiel sehr an Dragon Age: Origins, immerhin ist man dort auch ausgezogen um eine Armee zusammen zu trommeln und musste erstmal deren Probleme lösen bevor sie helfen wollten. Shepard beschafft zwar vorher noch die Pläne einer Superwaffe die die Reaper eventuell vernichten kann, aber die wird danach im Hintergrund zusammengebaut.
In der Hinsicht erinnert mich das Spiel sehr an Dragon Age: Origins, immerhin ist man dort auch ausgezogen um eine Armee zusammen zu trommeln und musste erstmal deren Probleme lösen bevor sie helfen wollten. Shepard beschafft zwar vorher noch die Pläne einer Superwaffe die die Reaper eventuell vernichten kann, aber die wird danach im Hintergrund zusammengebaut.
Im Gegensatz zu Dragon Age fühlt sich der Krieg aber etwas realistischer/lebendiger an. Die Citadel ist voller Flüchtlinge die sich über den Krieg unterhalten und egal wohin man auch fliegt, es wird gekämpft. Wie nicht anders zu erwarten verlieren sie dabei ein Gefecht nach dem andern da sie den überlegenen Waffen der Reaper nichts entgegenzusetzen haben.
Das sorgt für eine sehr packende Atmosphäre, vor allem wenn es heißt einem Reaper von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Bei diesen Konfrontationen haben mir allerdings Gespräche gefehlt. Im Gegensatz zu den Vorgängern gab es glaube ich nur einen einzigen Reaper der mit Shepard spricht.
Bizarrerweise wirkt Cerberus teilweise wie ein größeres Problem. Sie scheinen nämlich überall ihre Finger im Spiel zu haben, egal wohin man auch geht. Deswegen habe ich mir wirklich gewünscht den Illusive Man einfach erschießen zu können.
Bizarrerweise wirkt Cerberus teilweise wie ein größeres Problem. Sie scheinen nämlich überall ihre Finger im Spiel zu haben, egal wohin man auch geht. Deswegen habe ich mir wirklich gewünscht den Illusive Man einfach erschießen zu können.
Neben der Hauptstory gibt es auch noch unzählige Nebenmissionen die sich damit befassen weitere Streitkräfte zu gewinnen. Dadurch wirkt es nicht ganz so unglaubwürdig, dass Shepard andauernd seine Mission unterbricht um irgendwo auszuhelfen. Es gibt allerdings auch einige Sammelquests bei denen man nur zu einem bestimmten Planeten fliegen und eine Drone abschießen muss.
Diese Art von Quests würden manche vermutlich als Kritikpunkt heranziehen, aber schlussendlich sind sie komplett optional und es gibt genug richtige Sidequests wodurch diese nicht weiter ins Gewicht fallen. Überraschenderweise wurden nichtmal Maps recycelt, jedenfalls ist mir es mir nirgends so ins Gesicht gesprungen wie in Dead Space 3 oder Dragon Age 2.
Gameplaytechnisch hat sich seit dem zweiten Teil allerdings kaum etwas geändert. Jede Waffe kann mit zwei Mods verbessert und durch Shop-Upgrades noch erstärkt werden. Shepard kann außerdem seine Rüstung mit verchiedensten Teilen verbessern oder komplette Sets kaufen. Ebenso gibt es durch Missionen oder Fundstücke noch Extra-Upgrades die zum Beispiel an Liaras Shadow Broker-Terminal ausgewählt werden können.
Was negativ auffällt ist das neue Questsystem, denn weder gibt es eine Sortierung in Haupt- und Nebenmissionen, noch kann man die Quests irgendwie auf der Karte markieren. Manche sind automatisch markiert, aber den Rest darf man anhand der Beschreibung finden. Allerdings reicht selbst das manchmal nicht aus um den richtigen Planeten zu finden. Hilft also nur blind rumfliegen oder im Internet nachsehen.
Der Rest ist eigentlich genau wie früher. Es spielt sich immer noch wie ein Shooter bei dem man ständig in Deckung gehen sollte. Zwischendurch lässt sich der Kampf zwar pausieren um den Partnern Befehle zu erteilen, aber davon habe ich nur selten Gebrauch machen müssen.
Bis auf wenige Stellen ist es auch nicht sonderlich schwer, wenngleich ich beim finalen Gefecht mehrmals gestorben bin da ich von den Gegnern geradezu überrannt wurde. Das passt aber wenigstens zur Story. Allerdings wirkt es recht bizarr, dass maximal zwei Gruppenmitglieder Shepard unterstützen obwohl er gegen eine Reaper-Armee kämpfen muss.
Und wenn ich schon bei Gruppenmitgliedern bin: Es gibt zwar einige gute Szenen, aber schlussendlich gibt es keine große Charakter-Entwicklung. Selbst die Liebesbeziehungen wirkten recht oberflächlich. Von daher empfehle ich wirklich die Vorgänger zu spielen um die Charaktere kennen zu lernen. Das wäre eh sinnvoll um die Story überhaupt zu verstehen.
Das dürfte eigentlich alles Wichtige gewesen sein, aber bevor ich zum Ende komme möchte ich noch einen Aspekt erwähnen der mich gestört hat.
In Mass Effect 3 herrscht Krieg und in einem Krieg gibt es nunmal Tote, das sollte jedem bewusst sein. Aber vor allem in den Nebenmissionen schien mir das Spiel diese Lektion geradezu einhämmern zu wollen indem es andauernd jemand getötet hat, selbst wenn es ein leichtes gewesen wäre denjenigen zu retten.
Hier ein Beispiel:
Drei Cerberus-Soldaten wurden zu Boden geschleudert, Shepard rettet eine Frau die zurückblieb, aber während der Flucht schafft einer der Soldaten denjenigen zu erschießen der sie zu Boden geschleudert hatte. Wäre es so schwer gewesen wenn Shepard die Soldaten erst erschießt und dann die Frau rettet? Es war schließlich keine Armee vor der sie weggerannt sind.Am bescheuersten finde ich aber, dass auch manche Gruppenmitglieder aus den Vorgängern getötet werden falls Shepard nicht ihre Loyalitäts-Missionen gemacht hat. Und bei einem Charakter hängt es sogar davon ab was man im ersten Gespräch mit diesem erwähnt. Einmal die offensichtlichere Option gewählt und schon ist er dazu verdammt zu sterben, was man zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht ahnen kann.
Mass Effect scheint da viel zu willkürlich zu sein. Wichtige Entscheidungen scheinen kaum eine Rolle zu spielen (hat Shepard die Rachni-Königin getötet? Vollkommen egal, es wird trotzdem eine vorkommen und es ändert nur das Ergebnis der Mission) während unwichtige Ereignisse ungeahnte Auswirkungen haben. Fans wurde in der Hinsicht einfach viel zu viel versprochen. Auch hinsichtlich des Endings.
Angeblich sollte niemand das selbe Ende sehen. Und es sollte erst recht kein "Ende A, B oder C"-Schema geben ... und dann hat Shepard doch nur die Wahl zwischen Ende A, B oder C. Dabei spielen die Entscheidungen die in diesem Teil getroffen werden auch kaum eine Rolle.
Ich kann allerdings verstehen warum sich die Fans anfangs über die Endings beschwert haben, denn vor der kostenlosen Erweiterung war das Ende extrem lückenhaft und Shepards Wahlmöglichkeiten wurden kaum erklärt. Mittlerweile ist es aber wesentlich verständlicher. Dementsprechend finde ich es bescheuert, dass einige Fans weiterhin ein "gefixtes" Ende erwarten. Die Entwickler können es nunmal nicht allen recht machen. Und die Endings über den Haufen zu werfen nur weil ihre eigentliche Vision nicht gut ankommt wäre Schwachsinn. Den Rest packe ich mal in Spoiler.
Bevor ich überhaupt zum Ende komme muss ich eine neue Szene erwähnen die vor Shepards Teleport zur Citadel passiert. Und zwar werden seine Gruppenmitglieder verletzt und plötzlich fordert Shepard eine Evakuierung an ... mit der Normandy ... während Harbinger mit seinen Lasern durch die Gegend feuert...
Bizarrerweise erscheint die Normandy dann innerhalb weniger Sekunden und der Reaper ist so nett währenddessen sein Feuer einzustellen. Es wäre zwar denkbar, dass er woanders hinschießt, aber weder hört man seinen Laser noch macht es Sinn ein so großes Ziel wie die Normandy zu ignorieren. Dafür gibt es eine Erklärung wenn man an die Indoctrination-Theorie glaubt, aber die lasse ich mal außen vor.
Jedenfalls spule ich dann mal zum Starchild und seiner Wahl.
Es ist blöd, dass Shepard nicht in der Lage ist die Behauptung der AI zu widerlegen, selbst wenn Frieden zwischen den Geth und den Quarians erreicht wurde. Dabei wäre das doch der perfekte Beweis um dessen Worte zu widerlegen.
Davon abgesehen empfinde ich Zerstören und Kontrolle als sinnvolle Endings, aber Kontrolle wollte ich nicht wählen und Zerstören war auch keine gute Option da ich die Geth nicht vernichten wollte. Von daher blieb nur Synthese bzw. das "Magie"-Ende. Immerhin fehlt eine sinnvolle Erklärung wie das eigentlich funktionieren soll.
Wirklich interessant ist aber die Tatsache, dass das Spiel schlussendlich die selben Endings wie Deus Ex hat. Dort hat es allerdings mehr Sinn gemacht und wirkte nicht ganz so billig.
Aber gut, es hätte schlimmer kommen können. Es gibt immerhin Spiele in denen das Ende aus kurzen Texteinblendungen besteht. Ich finds allerdings nervig, dass sich die Endsequenzen kaum voneinder unterscheiden. Ein paar Szenen ändern sich zwar je nachdem ob die Reaper vernichtet werden oder nicht, ansonsten passiert aber immer das selbe, nur mit einem anderen Farbschema. Mehr Kreativität hätte wirklich nicht geschadet.
Schlussendlich kann ich damit aber leben. Mass Effect 3 ist auf jeden Fall ein gutes Spiel, egal was viele sich einreden wollen. Ein Ende kann zwar eine gesamte Story ruinieren, aber nicht diese Art von Ende.
Bizarrerweise erscheint die Normandy dann innerhalb weniger Sekunden und der Reaper ist so nett währenddessen sein Feuer einzustellen. Es wäre zwar denkbar, dass er woanders hinschießt, aber weder hört man seinen Laser noch macht es Sinn ein so großes Ziel wie die Normandy zu ignorieren. Dafür gibt es eine Erklärung wenn man an die Indoctrination-Theorie glaubt, aber die lasse ich mal außen vor.
Jedenfalls spule ich dann mal zum Starchild und seiner Wahl.
Es ist blöd, dass Shepard nicht in der Lage ist die Behauptung der AI zu widerlegen, selbst wenn Frieden zwischen den Geth und den Quarians erreicht wurde. Dabei wäre das doch der perfekte Beweis um dessen Worte zu widerlegen.
Davon abgesehen empfinde ich Zerstören und Kontrolle als sinnvolle Endings, aber Kontrolle wollte ich nicht wählen und Zerstören war auch keine gute Option da ich die Geth nicht vernichten wollte. Von daher blieb nur Synthese bzw. das "Magie"-Ende. Immerhin fehlt eine sinnvolle Erklärung wie das eigentlich funktionieren soll.
Wirklich interessant ist aber die Tatsache, dass das Spiel schlussendlich die selben Endings wie Deus Ex hat. Dort hat es allerdings mehr Sinn gemacht und wirkte nicht ganz so billig.
Aber gut, es hätte schlimmer kommen können. Es gibt immerhin Spiele in denen das Ende aus kurzen Texteinblendungen besteht. Ich finds allerdings nervig, dass sich die Endsequenzen kaum voneinder unterscheiden. Ein paar Szenen ändern sich zwar je nachdem ob die Reaper vernichtet werden oder nicht, ansonsten passiert aber immer das selbe, nur mit einem anderen Farbschema. Mehr Kreativität hätte wirklich nicht geschadet.
Schlussendlich kann ich damit aber leben. Mass Effect 3 ist auf jeden Fall ein gutes Spiel, egal was viele sich einreden wollen. Ein Ende kann zwar eine gesamte Story ruinieren, aber nicht diese Art von Ende.
Abschließende Bewertung
Mass Effect 3 bietet vielleicht nicht das Ende das sich viele Fans erhofft hatten, aber meiner Meinung nach ist es trotzdem ein gelungenes Spiel.
Positive Aspekte von Mass Effect 3
- die Story wird spannend erzählt
- es fühlt sich wirklich so an als würde Krieg herrschen
- hoher Nostalgie-Faktor wenn man die Vorgänger gespielt hat
- das Gameplay wurde geringfügig verbessert, spielt sich ansonsten aber genauso gut wie im Vorgänger
- sehr viele Nebenmissionen die trotzdem nicht so wirken als würde Shepard den Krieg links liegen lassen
Negative Aspekte von Mass Effect 3
- die Gruppenmitglieder machen keine wirkliche Entwicklung durch
- das Questsystem ist sehr unübersichtlich und hilft bei Nebenmissionen nur selten
- vor allem die Nebenquests wollen einem geradezu einprügeln, dass es im Krieg Tote gibt
- die Reaper scheinen größtenteils verstummt zu sein und die meiste Zeit muss man eher gegen Cerberus kämpfen
- die Entscheidungen der Vorgänger spielen nur geringfügig eine Rolle und haben so gut wie keinen Einfluss auf das Ende
- die erweiterten Endings sind zwar annehmbar, aber statt individueller Enden haben sie hauptsächlich ein anderes Farbschema