[Review] White Album - Jack-Reviews.com

[Review] White Album


Hentai Visual Novel
White Album ist eine Visual Novel-Adaption und erzählt von Toya Fujii, einem Student dessen Freundin eine Karriere als Sängerin beginnt
Solch ein Lebenswandel bringt natürlich einiges an Problemen mit, allen voran die Tatsache, dass sie dadurch kaum noch Zeit für Toya hat. Das dürfte vielen nicht gefallen, aber nicht jeder erhält die Chance groß rauszukommen.

Von daher hätte die Story einiges an Potenzial geboten eine gute und vor allem emotionale Geschichte zu erzählen. Daraus macht der Anime allerdings nicht viel. Schlussendlich wird er sogar so schlecht, dass ich nichts dagegen gehabt hätte wenn Toya von einem Auto überfahren worden wäre.

Das mag übertrieben klingen, aber im Laufe der Handlung entwickelt Toya sich zu einem fürchterlich unsympathischen Charakter. Das wäre nicht unbedingt ein Problem wenn er keine tragende Rolle hätte, aber er ist immerhin der Protagonist!

Sein Wandel beginnt mit der Aufforderung die Beziehung zu seiner Freundin zu beenden. Das lehnt er zwar ab (was eine gute Entscheidung ist), aber dann lässt er sich doch tatsächlich von ihrer Managerin verführen. Diese hat ihm diesen Vorschlag übrigens unterbreitet, was ein Grund mehr wäre sich von ihr fernzuhalten. Toya verhält sich zwar ab und zu widerwillig, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Beziehung bis fast ans Ende der Serie durchgezogen wird.

Anime Adaption

Wenn es dabei geblieben wäre hätte es mich zwar gestört, aber ich hätte es vielleicht noch verstehen können. Aber Toya scheint sich das Ziel gesetzt zu haben mit so gut wie jedem weiblichen Charakter eine Beziehung anzufangen oder zumindest Sex zu haben.
  • Eine Freundin gesteht ihm ihre Gefühle, welche er angeblich erwidert. Während er sie zu diesem Zeitpunkt nur küsst kommt es später offensichtlich auch zum Sex.
  • Seine Kindheitsfreundin ist seit Jahren in ihn verliebt und bietet sich an einer Stelle komplett nackt an. Er lehnt zwar ab, küsst sie aber bevor er geht und es wird impliziert, dass er danach doch noch mit ihr geschlafen hat.
  • Er verliebt sich außerdem in die Sängerin die mit seiner Freundin in der selben Agentur arbeitet und küsst sie.
  • Die Sängerin einer anderen Agentur die er vor Jahren getroffen hat küsst er ebenfalls.
  • Ein jüngeres Mädchen dem er Nachhilfe gibt verliebt sich in ihn. Zum Glück ist es diesmal einseitig und ein Kuss erfolgt nur während er schläft.
  • Gegen Ende geht er auf ein Date mit einer neuen Frau ... nur um sie mittendrin sitzen zu lassen um der Managerin hinterherzulaufen.
All dies passiert übrigens während er mit seiner Freundin zusammen ist! Verlässt sie ihn am Ende um ihn dafür büßen zu lassen? Natürlich nicht! Sie erfährt ja nichtmal was passiert ist. Einzig von einem Kuss bekommt sie Wind. Bizarrerweise ist auch ein Kumpel am Ende gut auf Toya zu sprechen obwohl er ihn zwischenzeitlich verachtet hat.

Das er sich wie eine männliche Schlampe verhält liegt vermutlich an den Hentai-Wurzeln der Story, aber das entschuldigt diese Entwicklungen nicht. Eine Adaption muss sich schließlich nicht an solche Elemente halten. Storytechnisch wird zwar auch erzählt, dass Toya seine "Beschützer-Göttin" sucht, welche sich schlussendlich als seine Freundin herausstellt, aber das ist auch nur eine lächerliche Erklärung.


Ich wünschte das wären alle Probleme die ich mit White Album habe, aber die Serie bietet noch mehr verachtenswerte Charaktere. Ich habe aber keine Lust auf diese einzugehen. 

Note: 4
White Album ist eine grauenhafte Romanze mit furchtbarem Drama die ich niemandem empfehlen kann.
Pro
  • gute Musik
  • wenn die Zuschauer Toya verachten sollten, dann hat die Serie auf voller Linie Erfolg gehabt
Contra
  • Toya bezahlt nichtmal für seine Untreue
  • der Twist gegen Ende ist absolut lächerlich
  • interessante Thematik die aber schlecht umgesetzt wurde
  • grauenhafter Protagonist der sich wie ein Schlampe verhält
  • neben Toya bietet die Serie noch andere verachtenswerte Charaktere mit denen Zuschauer scheinbar Mitleid haben soll