[Review] Doctor Who - The Time of the Doctor

The Time of the Doctor ist die letzte Doctor Who Folge mit Matt Smith in der Hauptrolle

Es ist beinahe unmöglich über die Folge zu reden ohne sie zu spoilern, deswegen gibt es erstmal ein Kurz-Review das nur geringfügige Spoiler beinhaltet bevor ich unten detaillierter auf die Story eingehe. 

Doctor Who?

The Time of the Doctor behandelt die Ereignisse auf Trenzalore und die eine Frage die niemals beantworten werden darf: Doctor Who? 

Ich kann euch aber versichern, dass Moffat nicht soweit gegangen ist tatsächlich den Namen des Doctors zu enthüllen. Das würden ihm viele Fans vermutlich nicht verzeihen wenn er keine fantastische Enthüllung aus dem Ärmel zaubert.

Jedenfalls finde ich die Folge durchaus gelungen und sie beantwortet sogar einige Fragen auf die die meisten vermutlich gar keine Antwort mehr erwartet haben, darunter warum die Silence den Doctor daran hindern wollten Trenzalore zu erreichen. Und obwohl neben den Silence auch Daleks, Cyberman, Weeping Angels und Sontarans auftauchen wirkt die Episode keinesfalls so überladen wie ich befürchtet hatte.

Allerdings kommt sie wie erwartet nicht an The Day of the Doctor heran, was aber nur an einem einzigen Faktor liegt: Der Laufzeit. Die Episode ist leider nur eine Stunde lang wodurch ein Großteil des Konfliktes nacherzählt wird und dadurch nicht so episch wirkt wie ich mir diese Schlacht vorgestellt hatte.

Davon abgesehen ist The Time of the Doctor aber ein wesentlich würdigeres Ende für den 11.Doctor als The End of Time für den 10. war. Mir sind am Ende sogar die Tränen gekommen weil Matt Smiths letzte Szene einfach so verdammt gut gemacht war.

Als nächstes folgt ein detailliertes Review! Wer die Episode noch nicht gesehen hat sollte besser nicht weiterlesen und am besten auch nicht runterscrollen da ein paar der Screenshots Spoiler beinhalten!

Am Anfang der Folge versammeln sich unzählige Raumschiffe um einen Planeten der ein Signal durch Raum und Zeit sendet. Natürlich kann sich der Doctor dieses Mysterium nicht entgehen lassen, vor allem da ein Cyberman ihm gegenüber behauptet habe das dieser Planet Galifrey sei. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass diese Story frühestens in der nächsten Staffel aufgegriffen wird, aber dank dieser Entdeckung macht die Schlacht um Trenzalore tatsächlich Sinn.

Der Planet selbst ist zwar nicht Gallifrey, aber entweder hat Steven Moffat vorausgeplant oder frühere Storylines gut miteinander verwoben, denn wie sich herausstellt befindet sich auf Trenzalore der letzte Riss im Universum. Dieser führt direkt nach Gallifrey, wo die Time Lords bereits ihre Rückkehr vorbereiten. Sie warten nur noch auf das Signal des Doctors und was wäre dafür besser geeignet als wenn er seinen Namen verkündet?

Hier kommt allerdings zu tragen was ich mich schon bei The Day of the Doctor gefragt habe: Würde die Rückkehr der Time Lords nicht dazu führen, dass der Time War von vorne beginnt? Das kann der Doctor natürlich nicht zulassen, aber die Feinde der Time Lords werden nicht abziehen bis sie den Planeten in Schutt und Asche gelegt und den Doctor vernichtet haben.

Und daraufhin verbringt der Doctor Jahrhunderte auf Trenzalore und rein theoretisch könnte er ewig so weitermachen ... wenn da nicht die Enthüllung wäre, dass er all seine Regenerationen bereits aufgebraucht hat. Von daher kann er nur bis ans Ende seiner Tage ausharren oder die Time Lords befreien und das Universum in einen neuen Krieg stürzen.

Das ist meiner Meinung nach eine wirklich fantastische Story für das Ende von Matt Smiths Ära, aber wie bereits erwähnt verschenkt sie einiges an Potenzial durch die geringe Laufzeit. Es werden einfach zu viele Ereignisse nacherzählt die ich gerne gesehen hätte. Natürlich wollte ich nicht jedes einzelne Gefecht sehen, aber mehr als ein paar Ausschnitte wären schon toll gewesen.

Die längste Szene war glaube ich ein "Kampf" gegen einen hölzernen Cyberman. Die Idee war zwar interessant, aber an der Umsetzung hat es doch etwas gehapert. Wenn sie schon Cyberman aus Holz anfertigen können um der Ortung zu entgehen, warum haben sie dann nur einen geschickt? Und warum zum Henker würde eine Kreatur aus Holz einen Flammenwerfer verwenden?!

Jedenfalls vergeht schlussendlich soviel Zeit, dass sich das Alter des Doctors endlich in seinem Aussehen wiederspiegelt.
Vermutlich werden sich manche darüber beschweren, dass Clara ihn schon wieder aus der Scheiße reitet indem sie die Time Lords um Hilfe anfleht und ihm somit einen neuen Regenerationszyklus beschert.
Mich hat an dieser Stelle aber nur gestört, dass der Doctor mithilfe seiner Regenerationsenergie die Daleks und ihr Schiff vernichtet, welches übrigens nichtmal versucht hat auf ihn zu feuern. Wäre aber nicht das erste Mal, dass die Gegner zu dumm sind ihre Waffen einzusetzen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch nicht mehr mit einem traurigen Ende gerechnet, immerhin ist schlussendlich doch noch alles gut ausgegangen. Aber Matt Smiths letzten Worte und ein Gastauftritt von Karen Gillan als Amy Pond haben mir dann doch den Rest gegeben. Es wäre allerdings etwas trauriger gewesen wenn der Wechsel zu Peter Capaldi nicht so abrupt gewesen wäre. Die Transformation hat sicher nicht länger als eine Sekunde gedauert.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage wie es weitergeht. The Time of the Doctor hat gezeigt, dass es eigentlich unmöglich ist die Time Lords zurückzubringen ohne einen erneuten Krieg zu entfachen, außer sie schaffen es tatsächlich einen Weg zurück zu finden ohne das ihre Feinde davon erfahren. 

Außerdem sorgt die Folge für ein Plothole, denn da der Doctor nicht auf Trenzalore gestorben ist können die Ereignisse mit der großen Intelligenz nicht stattgefunden haben wodurch Clara keinen Grund gehabt hätte in seinen Zeitstrom zu springen um sich überall in Raum und Zeit zu verteilen, was wiederrum zu anderen Problemen führt. Hat Moffat das beachtet? Keine Ahnung und vielleicht kümmert es ihn auch nicht. Wäre natürlich toll wenn es dafür noch eine sinnvolle Erklärung gäbe. Rein theoretisch könnte der Doctor natürlich irgendwann am Ende seines Lebens doch noch auf Trenzalore begraben werden. Das würde dieses Problem zumindest beseitigen.

Note: 2

The Time of the Doctor verschenkt aufgrund der kurzen Laufzeit einiges an Potenzial, ist aber trotzdem ein gelungener Abschluss von Matt Smiths Ära.

Pro

• Matt Smith sieht gegen Ende auch tatsächlich wie ein alter Mann aus
• ein würdiger Abschluss von Matt Smiths Ära dessen Ende durchaus auf die Tränendrüse drückt
• es werden einige Fragen beantwortet auf die die meisten vermutlich keine Antworten mehr erwartet hatten

Contra

• ein Großteil des Konflikts wird nur nacherzählt
• die Daleks sind zu blöd um eine einzige Siedlung dem Erdboden gleich zu machen
• (die Folge "zeigt" Clara nackt aber als Zuschauer sieht man davon nichts!! - tut mir leid, ich bin halt ein Mann und Jenna-Louise Coleman ist eine hübsche Frau^^)

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