Metro: Last Light ist ein postapokalyptischer Egoshooter und das direkte Sequel zu Metro 2033
Metro 2033 ist eines der interessantesten Bücher die ich in den letzten Jahren lesen durfte, von daher konnte ich mir das Spiel natürlich nicht entgehen lassen. Es hat die postapokalyptische Atmosphäre überraschend gut eingefangen, allerdings war das Gameplay teilweise eher frustrierend. Zum Glück hat der Nachfolger fast all diese Fehler ausgebügelt, aber dazu später mehr.
Last Light beginnt ein Jahr nach den Ereignissen des Vorgängers. Artyom ist erneut der Hauptcharakter und mittlerweile scheint er die Auslöschung der Schwarzen (Dark Ones klingt wirklich besser) zu bereuen, schienen sie den Menschen doch eigentlich nur helfen zu wollen.
Wie der Zufall es so will stellt sich aber heraus, dass ein letztes Mitglied dieser Rasse noch am Leben ist. Daraufhin versucht Artyom Kontakt aufzunehmen, aber natürlich läuft nichts wie geplant und er bereist schlussendlich einige Metro-Stationen, dringt mehrfach an die Oberfläche vor und kommt schlussendlich einem Komplott auf die Schliche.
In dieser Hinsicht ähnelt es seinem Vorgänger sehr, aber die Atmosphäre ist noch einen Ticken besser, vor allem in den grusligeren Abschnitten. Außerdem ist die Grafik atemberaubend, selbst auf reduzierten Einstellungen. Fallout ist ein Witz dagegen, auch was die Atmosphäre angeht.
Wie bereits erwähnt kränkelte der Vorgänger in Sachen Gameplay. Schleichen hat nicht immer funktioniert und Kämpfe an der Oberfläche waren teilweise einfach nur grauenhaft. Man musste nämlich nicht nur auf seine Munition sondern auch auf seine Gasmaske achten. Wenn die kaputt ging und kein Ersatz in der Nähe lag war Artyom so gut wie tot.
Last Light behebt aber fast alle Probleme. Da wäre zum einen das Schleichen.
- Lichtquellen lassen sich zerstören/abschalten
- Gegner lassen sich aus dem Hinterhalt erledigen
- mit Wurfmessern kann man diese auch auf Distanz ausschalten
- Waffen können mit Schalldämpfern ausgestattet werden wodurch man nur selten entdeckt wird
- es gibt es viele Schleichpfade durch die sich Gegner komplett umgehen lassen
Die Kämpfe wurden ebenfalls verbessert, sind aber alles andere als perfekt. Gegen Menschen hat man nur selten Probleme solange man in Deckung bleibt, vor allem da mehr als genug Munition rumliegt. An der Oberfläche sieht das aber etwas anders aus. Es gab jedenfalls drei eher frustrierende Stellen wo man einige Zeit ausharren musste und währenddessen von Monstern beharkt wird.
Bei der ersten Stelle hat mich die ganze Zeit ein Dämon, ein fliegendes Monster, belästigt. Dadurch ging nicht nur meine Gasmake kaputt sondern auch mein Munitionsvorrat zugrunde. Irgendwie habe ich aber trotzdem überlebt. Bei der nächsten Stelle wurde ich aber von viel zu vielen Gegnern überrollt. Und später gab es einen Abschnitt wo ich schlichtweg keine Munition mehr hatte und nur noch im Kreis rennen und ab und zu mit dem Messer zustechen konnte.
Mag nervig klingen, aber es passt zur Atmosphäre des Spiels. Die Menschen sitzen nunmal nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette und es wäre unlogisch wenn Artyom wie Rambo alles massakrieren würde. Mit den richtigen Waffen und Upgrades ist es später aber angenehmer.
Zum Glück sind Gasmasken und Luftfilter kein großes Problem mehr. Diese liegen nämlich in Hülle und Fülle in der Gegend rum.
Natürlich besteht nicht das gesamte Spiel aus Kämpfen, denn wie im Vorgänger kann Artyom sich ab und zu an Metro-Stationen entspannen. Die Welt mag untergegangen sein, aber unter der Erde ist noch eine Menge los. Die Stationen wimmeln nur so vor Menschen, überall kann man Gespräche belauschen (und sollte man für das gute Ende auch) und an einer Station darf man sich sogar die oben gezeigte Show ansehen.
An sich bleibt jetzt nur noch die Story und ich bin froh das Dmitry Glukhovsky eine neue Geschichte geschrieben hat an der sich die Entwickler orientieren konnten. Metro 2034, welches sich mit dem Schicksal von Hunter befasst, kam an den Vorgängern nämlich nicht herran. Das Ziel der Antagonisten von Last Light ist zwar total schwachsinnig, aber darüber kann ich hinwegsehen.
Note: 1-
Last Light beseitigt die meisten Probleme des Vorgängers und sorgt für eine noch dichtere Atmosphäre. Von daher kann ich es nur empfehlen.
Pro
Contra
- fantastische Grafik
- die postapokalyptische Atmosphäre wird perfekt eingefangen
- die Gameplayschwächen des Vorgängers wurden fast durchgehend beseitigt
- die Story wird interessant fortgesetzt, was bei einer Adaption von Metro 2034 nicht der Fall gewesen wäre
- das Ziel der Antagonisten ist schwachsinnig
- die Abschnitte in denen man sich eine gewisse Zeit gegen Gegnerhorden behaupten muss können etwas frustrierend sein