Saturday Morning RPG ist ein episodisches Rollenspiel das von Samstag-Morgen-Cartoons sowie der Popkultur der 80er Jahre inspiriert wurde
Martin "Marty" Michael Hall, ein ganz normaler Highschool-Schüler, träumt eines Tages davon wie der Oberschurke Commander Hood das Mädchen entführt in das er verliebt ist. Natürlich versucht er sie zu retten, aber obwohl das Böse niemals gewinnen sollte wird er bezwungen. Doch plötzlich erscheint "Der Magier" und überreicht ihm ein verzaubertes Notizbuch.
Daraufhin kann er wie ein Super-Sayajin seine Macht steigern, allerdings ohne seine Haarfarbe zu wechseln, und selbst die mächtigsten Roboter mit einem Baseballschläger zertrümmern!
Das klingt recht unterhaltsam, jedenfalls insofern man sich etwas mit den 80ern auskennt, aber obwohl das Spiel nur so vor Anspielungen trieft verliert es zunehmend an Qualität. Die ersten beiden Episoden sind durchgehend gelungen, aber danach sieht man sich mit immer größer werdenden Gegnerhorden konfrontiert.
Es ist nicht so das die Kämpfe schwer wären, aber sie ziehen sich unnötig in die Länge obwohl die Gegner eigentlich kaum etwas aushalten. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass Marty nur eine begrenzte Anzahl von Angriffen ausrüsten kann. Sind diese verbraucht muss er mit der Faust zuschlagen. Um das meiste aus diesen rauszuholen muss er diese also erstmal aufladen, was er auf drei Wegen tun kann:
- so schnell wie möglich auf Enter hämmern
- bei einer schneller werdenden Energieleiste Enter drücken wenn sie das Maximum erreicht
- einen geringeren Multiplikator in Kauf nehmen und einfach abwarten
Ich rate euch von der ersten Methode ab und obwohl die zweite nicht so schlecht ist kommt man mit der dritten problemlos über die Runden.
Jedenfalls muss man das ständig wiederholen, zwischendurch Angriffe durch rechtzeitiges drücken von Enter abwehren/kontern und dann einen eigenen Angriff auswählen der auch nochmal einige Runden dauern kann bis er endlich ausgeführt wird.
Aber dann kommt einer der nervigsten Aspekte des Spiels zum tragen: Man kann verfehlen! Das mag ein normales Feature von Rollenspielen sein, aber in Kombination mit diversen Faktoren ist es einfach nur nervig.
- es gibt nur eine begrenzte Anzal von Angriffen
- man muss bis zu drei Runden fürs Aufladen verschwenden
- dann dauert es ein paar Runden bis der Angriff ausgeführt wird
- die Gegner können währenddessen die Trefferquote noch senken
Und wenn der Angriff daneben geht hat man einige Runden sinnlos verschwendet. Von daher wäre es besser gewesen die komplette Auflademechanik rauszuschmeißen oder Angriffe immer treffen zu lassen. Dann würden Episode drei und vier auch nicht wie eine endlose Aneinanderreihung von Kämpfen wirken. Außerdem nervt die Tatsache, dass man vor jedem Kampf Sticker mit der Maus aufreiben muss um bestimmte Boni freizuschalten. Wäre es zuviel verlangt gewesen die Sticker wie normale Ausrüstung wirken zu lassen?
Das Kampfsystem hätte nicht schlecht sein können, aber all die Mängel summieren sich zu einem nervigen Gesamtbild. Es gibt aber noch einen kleinen Lichtblick: Laut dem Optionsmenü kann man Gegner auf ein bestimmtes Level skalieren. Das hat bei mir allerdings entweder nicht geklappt oder es funtioniert nicht so wie erwartet. Eventuell wirkt das auch nur wenn ihr danach eine neue Episode startet.
Es gibt allerdings noch einen anderen Lichtblick: Die Episoden hängen zwar lose zusammen, aber sie erzählen allesamt in sich abgeschlossene Geschichten, von daher muss man die meiner Meinung nach schlechteren Episoden nicht spielen.
Note: 2-
Wer etwas mit den 80ern anfangen kann wird sicher seinen Spaß mit Saturday Morning RPG haben, auch wenn es gegen Ende unter den Kämpfen leidet.
Saturday Morning RPG könnt ihr auf Steam erwerbenPro
- ein eigenes Kampfsystem mit vielen interessanten Ideen
- charmanter Grafikstil und eine sehr absurde Story mit hohem Nostalgiefaktor
- vier größtenteils voneinander unabhängige Episoden, wodurch man nicht gezwungen ist die schwächeren zu spielen
Contra
- die letzten beiden Kapitel setzen zu sehr auf Kämpfe
- diese ziehen sich aufgrund mehrerer Faktoren unnötig in die Länge
- es gibt viel zu wenig Gruppenangriffe die dazu auch noch häufig verfehlen
- manche Angriffe erfordern es bestimmte Tasten zu drücken, diese werden aber nicht ausführlich erklärt und es gab auf jeden Fall einen Angriff den ich nicht verstanden habe wodurch dieser nutzlos war