In Spec Ops: The Line wurde Dubai von Sandstürmen begraben und ein Delta Force Team unter der Leitung von Captain Walker soll herausfinden ob es noch Überlebende gibt
Über Spec Ops habe ich eigentlich das selbe gehört wie über Deadly Premonition, sprich das es ein schlechtes Spiel mit einer guten Story sein soll. Zum Glück kann ich mich dieser Meinung diesmal nicht anschließen, jedenfalls nicht was das Gameplay angeht.
Das Spiel ist zwar nur ein Third-Person-Shooter in dem man von einer Deckung zur nächsten hastet und seinen Teamkameraden Befehle erteilt, aber das funktioniert alles wunderbar. Und obwohl es regenerierende Lebensenergie bietet sollte man den Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzen. Das einzig "herausragende" Feature besteht darin Gegner ab und zu unter Sand begraben zu können.
Wer sich etwas besonderes erhofft wird also enttäuscht, aber als schlecht kann ich es nicht bezeichnen. Mit rund sechs Stunden ist es allerdings nicht sonderlich lang.
Bleibt also noch die Story. Sie beginnt eigentlich ganz simpel: Nachdem ein Notruf aus dem Innern von Dubai empfangen wird bricht Martin Walkers Delta Force Team auf um herauszufinden ob es sich lohnt weitere Rettungsversuche zu unternehmen. Die Situation eskaliert allerdings in kürzester Zeit.
Das Team wird von Einheimischen attackiert, das US-Militär scheint sich gegenseitig zu bekämpfen und Walkers Trupp wird schlussendlich auch dazu gezwungen Amerikaner zu erschießen. Diese dienen aber nicht nur als Kanonenfutter. Immerhin kann man sie auch mehrmals dabei belauschen wie sie über ihre Familien reden.
Ich hatte damit gerechnet, dass Walker im Koma liegt und sich all das nur einbildet, immerhin würde es das unwirklich wirkende Setting erklären. Ebenso hätte er sich all das natürlich einbilden können während er im Sterben liegt, endet die erste Sequenz des Spiels doch mit einem Hubschrauberabsturz.
Schlussendlich stellt sich aber heraus, dass Walker unter PTSD leidet und im Laufe des Spiels wahnsinnig wird, wodurch er sich unter anderem komplette Gespräche mit dem verstorbenen Colonel Konrad einbildet. Er scheint allerdings beim Einsatz des weißen Phosphors komplett durchzudrehen. Das kann ich ihm an dieser Stelle auch nicht verübeln, immerhin hat er zu diesem Zeitpunkt unzählige Zivilisten ermordet ohne es zu wollen.
Ich habe zwar gelesen, dass viele die Story dafür kritisieren, dass sie einem keine wirkliche Wahl lässt (außer das Spiel zu beenden und somit dem Massaker ein Ende zu setzen) aber ich weiß nicht was sie erwartet haben.
Soll einem das Spiel am Anfang die Option geben den Befehlen zu gehorchen und Dubai wieder zu verlassen? Das hätten sie natürlich tun können, aber was für ein Sinn hat denn ein Spiel, welches endet bevor es überhaupt beginnt? Sowas hätte höchstens als Easteregg in einem zweiten Durchgang Sinn gemacht.
Und natürlich hätten sie zwei komplett unterschiedliche Pfade einbauen können, einen im dem Walker durchdreht und einen in dem er einen klaren Kopf behält. Aber dann hätten sie quasi zwei unterschiedliche Spiele mit den selben Ressourcen erstellen müssen. Von daher finde ich diese Umsetzung vollkommen ausreichend.
Übrigens lag ich mit meiner Theorie nicht vollkommen daneben, immerhin lässt sich die Story auch so interpretieren, dass Walker am Anfang tatsächlich umgekommen ist oder zumindest schwer verletzt wurde. Das würde zumindest erklären, warum man die Hubschraubersequenz zweimal absolviert. Danach sieht Walker sogar die Seelen all seiner Opfer während die Welt in Flammen steht, so als würde er sich in der Hölle befinden.
Schlussendlich verliert Walker auch noch die Kontrolle über die Situation, wodurch auch Unschuldige unter den Gefechten leiden die er entfacht. Dadurch gehen auch seine Teamkameraden mehrfach auf ihn los.
Gegen Ende wird Spec Ops aber etwas seltsam, wirft es einem unter anderem Botschaften wie "Wärst du ein besserer Mensch wärst du nicht hier!" im Ladebildschirm entgegen. Auf die anderen Aspekte will ich nicht eingehen da es zuviel spoilern würde, aber schlussendlich steuert alles auf einen Twist zu von dessen Existenz ich zwar bereits wusste, aber nicht was genau er beinhaltete.
Meine Theorien haben sich allerdings nicht bestätigt ... jedenfalls nicht direkt.
Ich hatte damit gerechnet, dass Walker im Koma liegt und sich all das nur einbildet, immerhin würde es das unwirklich wirkende Setting erklären. Ebenso hätte er sich all das natürlich einbilden können während er im Sterben liegt, endet die erste Sequenz des Spiels doch mit einem Hubschrauberabsturz.
Schlussendlich stellt sich aber heraus, dass Walker unter PTSD leidet und im Laufe des Spiels wahnsinnig wird, wodurch er sich unter anderem komplette Gespräche mit dem verstorbenen Colonel Konrad einbildet. Er scheint allerdings beim Einsatz des weißen Phosphors komplett durchzudrehen. Das kann ich ihm an dieser Stelle auch nicht verübeln, immerhin hat er zu diesem Zeitpunkt unzählige Zivilisten ermordet ohne es zu wollen.
Ich habe zwar gelesen, dass viele die Story dafür kritisieren, dass sie einem keine wirkliche Wahl lässt (außer das Spiel zu beenden und somit dem Massaker ein Ende zu setzen) aber ich weiß nicht was sie erwartet haben.
Soll einem das Spiel am Anfang die Option geben den Befehlen zu gehorchen und Dubai wieder zu verlassen? Das hätten sie natürlich tun können, aber was für ein Sinn hat denn ein Spiel, welches endet bevor es überhaupt beginnt? Sowas hätte höchstens als Easteregg in einem zweiten Durchgang Sinn gemacht.
Und natürlich hätten sie zwei komplett unterschiedliche Pfade einbauen können, einen im dem Walker durchdreht und einen in dem er einen klaren Kopf behält. Aber dann hätten sie quasi zwei unterschiedliche Spiele mit den selben Ressourcen erstellen müssen. Von daher finde ich diese Umsetzung vollkommen ausreichend.
Übrigens lag ich mit meiner Theorie nicht vollkommen daneben, immerhin lässt sich die Story auch so interpretieren, dass Walker am Anfang tatsächlich umgekommen ist oder zumindest schwer verletzt wurde. Das würde zumindest erklären, warum man die Hubschraubersequenz zweimal absolviert. Danach sieht Walker sogar die Seelen all seiner Opfer während die Welt in Flammen steht, so als würde er sich in der Hölle befinden.
Note: 2
Spec Ops bietet eine interessantere Story als viele Kriegs-Shooter. Die Umsetzung mag nicht jeden überzeugen, aber ich sehe kein Argument das gegen einen Kauf sprechen würde.
Spec-Ops: The Line könnt ihr auf Steam erwerbenPro
- ein wunderbar unwirklich wirkendes Setting
- die Sinnlosigkeit und das Grauen des Krieges wird gut vermittelt
- das Gameplay mag nichts besonderes bieten, funktioniert dafür aber wunderbar
- viel Foreshadowing wodurch der Twist am Ende nicht aus dem Nichts kommt
Contra
- mit knapp sechs Stunden etwas kurz
- die Thematik hätte sicher besser präsentiert werden können (aber das hätte wesentlich mehr gekostet)