Last Forever ist das zweiteilige Serienfinale von How I Met Your Mother
Die letzten Jahre waren nicht unbedingt die besten für How I Met Your Mother aber schlussendlich bin ich froh das wir noch eine letzte Staffel bekommen haben in der wir Mutter tatsächlich kennenlernen konnten, wenngleich sie nicht in jeder Folge vorkam und manche wie Filler wirkten. Letzteres war aber unvermeidbar da sie die normale Länge beibehalten wollten aber gleichzeitig eine Geschichte erzählt haben die an einem einzigen Wochenende stattfindet.
Last Forever beginnt mit Teds Abschied von seinen Freunden woraufhin er sich zum Bahnhof begibt um ein neues Leben zu beginnen. Dort wartet jedoch auch die Mutter auf den Zug und daraufhin wird das Konzept der Staffel über Bord geworfen. Anstatt ihr erstes Gespräch zu sehen springt die Handlung mehrfach in die Zukunft um zu zeigen was aus Ted, Lily, Marshall, Robin, Barney und der Mutter wurde. Erst gegen Ende springt die Handlung zurück zum Bahnhof.
Die Story hatte nicht allzu viele überraschende Ereignisse, aber in mancher Hinsicht hatte ich mir etwas anderes erhofft. Es gab zwar ein paar Momente bei denen mir die Tränen kamen aber es fehlte einfach das gewisse Etwas. Das Hauptproblem liegt dabei einfach in der Länge. Eine weitere Folge hätte schon gereicht um den einen Moment auszubauen der das Finale perfekt gemacht hätte.
Von daher ist Last Forever zwar nicht schlecht aber auch nicht so gut wie es hätte sein können. Und manche werden die Folgen vermutlich hassen.
Wer Last Forever noch nicht gesehen hat sollte das Fenster jetzt schließen da alles weitere Spoiler beinhaltet!
Ich war nicht unbedingt glücklich darüber das Barney und Robin sich nach ein paar Jahren getrennt haben aber so ist nunmal das Leben. Es läuft nicht alles so wie man es sich wünscht und selbst die perfekteste Beziehung kann irgendwann in die Brüche gehen. Robin hätte natürlich ihren Beruf opfern können aber ob man Liebe über Erfolg stellen will muss jeder für sich selbst entscheiden.
Danach ging auch die Freundschaft der Gruppe in die Brüche aber das ist schlussendlich auch etwas ganz normales und wurde in der letzten Folge sogar angedeutet. Es ist vollkommen egal wieviel einem bestimmte Menschen bedeuten und wie lange man mit ihnen zusammen war, irgendwann verliert man höchstwahrscheinlich den Kontakt. Das kenne ich aus eigener Erfahrung gut genug. Das ist hier zumindest nicht passiert, immerhin konnte Tracy Robin dazu bringen bei Teds Hochzeit aufzutauchen.
Was mich etwas gestört hat ist das Barney mit irgendeiner namen- und gesichtslosen Frau ein Kind bekommen hat. War das wirklich nötig? Sie hätten zumindest noch einen Twist aus dem Hut ziehen können das die Frau in Wahrheit Robin war. Sie sollte zwar unfruchtbar sein aber es gibt immer Mittel und Wege, und wenn es irgendein medizinischer Fortschritt ist.
Aber jetzt zu meinen größten Problem, der Beziehung zwischen Ted und Tracy. Sie war perfekt aber es gab einfach keinen Abschluss für diesen Teil der Story! Es war schön sie über die Jahre zu sehen und ihr erstes Treffen war fantastisch inszeniert, aber nach all den Andeutungen das die Mutter stirbt...stirbt sie tatsächlich? Und das nichtmal onscreen? Hätte es nicht wenigstens einen emotionalen Abschnitt von ihr geben können der nochmal richtig auf die Tränendrüsen drückt? Da wird sie schon eine gesamte Staffel lang aufgebaut und dann erhalten die Zuschauer nichtmal die Chance sich von ihr zu verabschieden...
Und das Ende werden einige sicher hassen da Ted plötzlich doch noch mit Robin zusammenkommt. Klar, es wurde nicht direkt gezeigt aber ein anderer Ausgang ist unwahrscheinlich. An sich habe ich damit kein Problem, denn schlussendlich gibt es sowas wie einen perfekten Partner nicht. Die Beziehung von Ted und Tracy wirkt zwar recht außergewöhnlich da sie sich im Laufe der Jahre mehrmals fast über den Weg gelaufen sind, aber was sollte Ted tun? Bis ans Ende seines Lebens allein bleiben und sich um seine Kinder kümmern? Irgendwann muss man seinen Kummer über Bord werfen und von vorne anfangen. Genau wie Tracy es getan hat nachdem sie ihren ersten perfekten Partner verloren hatte.
Von daher war es ein gutes Finale aber das sie den Tod der Mutter einfach so unter den Teppich gekehrt haben ist unverzeihlich. Über alles andere hätte ich hinwegsehen können, aber darüber nicht.
In gewisser Weise spiegelt das Finale allerdings genau die Art von Geschichte wieder die How I Met Your Mother erzählen wollte. Die Handlung mag vor allem gegen Ende immer wieder absurde Züge angenommen haben aber schlussendlich war es eine Geschichte über das Leben einer Gruppe von Freunden. Und das Leben ist schlussendlich nicht perfekt. Man muss einfach das Beste aus den Karten machen die einem gespielt werden.
Von daher: Danke für neun tolle Jahre. Trotz aller Höhen und Tiefen bereue ich es nicht bis zum Ende durchgehalten zu haben.
Abschließende Bewertung
Das Finale von How I Met Your Mother ist zwar alles andere als perfekt, aber es ist ein solider, lebensnaher und teilweise auch sehr emotionaler Abschied von einer ganz besonderen Serie.
Positive Aspekte von Last Forever
- es gibt mehrere wirklich traurige Szenen
- die Chemie zwischen Ted und Tracy ist so perfekt wie eh und je, was man vor allem bei ihrem ersten Treffen sieht
- das Barneys und Robins Beziehung in die Brüche ging war nicht unbedingt wünschenswert, aber zumindest realistisch rübergebracht
Negative Aspekte von Last Forever
- Barney bekommt einer Kind mit einer Frau die man nie sieht
- das Ted nach Tracys Tod doch noch versucht mit Robin zusammenzukommen wird einige sicherlich stören
- alle Andeutungen das Tracy stirbt haben sich bewahrheitet, aber es gab keine Szene in der man wirklich von ihr hätte Abschied nehmen können