The Amazing Spider-Man 2 ist das Sequel zum Spiderman-Reboot mit Andrew Garfield in der Hauptrolle
Ich hatte lange Zeit befürchtet, dass der Film genauso überladen wirken würde wie Spiderman 3, immerhin sollten mit Electro, de Green Goblin sowie Rhino schon wieder drei Antagonisten Peter Parker das Leben schwer machen. In gewisser Weise hat sich diese Befürchtung auch erfüllt, wenngleich der Film dadurch nicht komplett zerstört wurde. Mit 142 Minuten ist er aber trotzdem zu kurz um der Handlung gerecht zu werden.
Nachfolgend werde ich die einzelnen Abschnitte separat bewerten.
Peters Eltern
Das Geheimnis um Peters Eltern wurde im ersten Teil zwar angeschnitten aber schlussendlich fallengelassen. Diesmal wird es wieder zutage gefördert, was schon mit einem Flashback am Anfang des Films beginnt. Es wird zwar nichts weltbewegendes enthüllt, aber immer noch besser als Nichts. Allerdings frage ich mich wie zum Henker Richard Parker das Geheimversteck gebaut hat in dem Peter seine Aufzeichnungen findet. Das wirkt nämlich extrem absurd.
Die Beziehung von Peter und Gwen
Peter hatte Gwens Vater zwar versprochen sich von ihr fernzuhalten, aber schlussendlich sind seine Gefühle stärker als sein Wille. Das führt allerdings auch dazu, dass er Visionen ihres Vaters sieht. Jedenfalls zwei- oder dreimal. Danach wurde dieses Trauma fallengelassen und nur noch einmal erwähnt.
Davon abgesehen fand ich die Szenen zwischen den beiden aber fantastisch. Gwen trennt sich zwar gezwungermaßen von ihm, aber schlussendlich können sie ihre Gefühle füreinander nicht verbergen. Und die Chemie zwischen den beiden ist einfach nur perfekt, viel besser als die zwischen Toby Maguire und Kirsten Dunst. Das liegt vermutlich auch daran, dass Andrew Garfeld und Emma Stone tatsächlich zusammen sind.
Rhino
Es wird Fans der Comics vermutlich stören, aber Rhino spielt so gut wie keine Rolle. Er hat eigentlich nur zwei Auftritte und wirkt wie ein absoluter Niemand. Das fand ich aber gut so, immerhin wirkt er wie ein recht langweiliger Charakter.
Electro
Dank der Trailer dachte ich, dass Electro ein schlechter Antagonist wäre. Immerhin schien er erst böse zu werden nachdem Spiderman ihn nicht wiedererkannt hat—nicht weiter verwunderlich, immerhin war dieser blau glühende Kerl ursprünglich schwarz—aber das lag nur am Editing. In Wirklichkeit erkennt Spiderman ihn und hätte ihn vermutlich sogar beruhigen können wenn die Polizei nicht dazwischengefunkt hätte.
Electro ist jedenfalls ein bemitleidenswerter Kerl. Er hat kein Selbstvertrauen, wird von niemandem beachtet, seine Ideen werden von Oscorp gestohlen und dann ist er auch noch ein absoluter Spiderman-Fanboy. Er führt sogar imaginäre Gespräche mit seinem Idol.
Eines Tages stürzt er aber in einen Wassertank mit genmanipulierten Aalen und verwandelt sich in einen Freak. So bezeichnen ihn die Menschen jedenfalls, was einer der Gründe ist warum er durchdreht. Er ist zwar keine konstante Bedrohung, aber seine Screentime fand ich vollkommen ausreichend.
Eines Tages stürzt er aber in einen Wassertank mit genmanipulierten Aalen und verwandelt sich in einen Freak. So bezeichnen ihn die Menschen jedenfalls, was einer der Gründe ist warum er durchdreht. Er ist zwar keine konstante Bedrohung, aber seine Screentime fand ich vollkommen ausreichend.
Green Goblin aka Harry Osborn
Mein einziges wirkliches Problem mit dem Film. Harry wird nach Jahren von seinem im Sterben liegenden Vater zu sich gerufen und erfährt, dass dessen Krankheit genetisch bedingt ist und ihn eines Tages auch dahinraffen wird. Kurz darauf stattet Peter ihm einen Besuch ab—in diesem Universum waren sie Kindheitsfreunde—und sie verbringen etwas Zeit miteinander.
Soweit, so gut. Aber dann entdeckt Harry die ersten Zeichen der Krankheit an der sein Vatter litt, woraufhin er versucht Spidermans Blut zu erlangen anstatt dahinzusiechen. Und als er das nicht bekommen kann wird er böse... Für eine eigenständige Handlung wäre das sicherlich okay, aber da sich nur ein Bruchteil des Films damit befasst wirkt diese Entwicklung fürchterlich übertrieben.
Von daher hätten sie seine Verwandlung in den Green Goblin ruhig noch etwas strecken können. Aber nein, sie brauchen ihn unbedingt jetzt schon, damit sie diesen Sinister 6 Film drehen können. Dieser interessiert mich aber nicht so sehr wie ein guter Spiderman-Film.
Bevor ich das Review beende, will ich aber nochmal im Detail auf die Probleme mit der Green Goblin Storyline eingehen. Dazu muss ich aber zu Spoilern wechseln.
Soweit, so gut. Aber dann entdeckt Harry die ersten Zeichen der Krankheit an der sein Vatter litt, woraufhin er versucht Spidermans Blut zu erlangen anstatt dahinzusiechen. Und als er das nicht bekommen kann wird er böse... Für eine eigenständige Handlung wäre das sicherlich okay, aber da sich nur ein Bruchteil des Films damit befasst wirkt diese Entwicklung fürchterlich übertrieben.
Von daher hätten sie seine Verwandlung in den Green Goblin ruhig noch etwas strecken können. Aber nein, sie brauchen ihn unbedingt jetzt schon, damit sie diesen Sinister 6 Film drehen können. Dieser interessiert mich aber nicht so sehr wie ein guter Spiderman-Film.
Bevor ich das Review beende, will ich aber nochmal im Detail auf die Probleme mit der Green Goblin Storyline eingehen. Dazu muss ich aber zu Spoilern wechseln.
Wie bereits erwähnt fand ich die Storyline von Harry Osborn alles andere als gelungen. Sie wirkte allerdings nicht nur wie das Setup zum Sinister 6 Film sondern auch wie eine schlechte Ausrede um Gwen zu töten. Harry hätte rein theoretisch noch Jahrzehnte zu Leben gehabt. Stattdessen dreht er aber durch, will Spidermans Blut, injiziert sich dann mit Spinnengift und überlebt nur durch einen günstig platzierten Anzug mit regenerativen Eigenschaften.
Daraufhin stattet er Spiderman einen Besuch ab, was schlussendlich in Gwens Tod resultiert. Das sie überhaupt in der Gegend war ist allerdings totaler Schwachsinn. So behauptet sie als einzige zu wissen wie man das Stromnetz rebootet ... sprich sie hat gelernt wie man einen Knopf drückt. Tolle Leistung!
Ihre Todessquenz war zwar traurig, aber das hätten sie sich ruhig für einen späteren Film aufheben können. Und wenn sie schon sterben muss hätte Electro vollkommen ausgereicht. Aber nein, stattdessen mussten sie den Green Goblin in die letzten Minuten des Films quetschen. Beim Rhino hat das funktioniert, aber das kann man doch nicht mit einem solch wichtigen Charakter wie Harry Osborn machen...
Dadurch leidet zwar die Qualität des Films, aber er ist trotzdem sehenswerter als Spiderman 3. Ich habe mittlerweile zwar einiges an negativer Kritik gelesen, aber wirklich nachvollziehen kann ich sie nicht. Vermutlich müsste ich ein Fan der Comics sein, aber die interessieren mich einfach nicht.
Abschließende Bewertung
The Amazing Spider-Man 2 ist zwar keineswegs so schlecht wie Spiderman 3, aber die Green Goblin Storyline hätten sie ruhig noch einen Film lang strecken können.
Positive Aspekte von The Amazing Spider-Man 2
- gut inszenierte Kämpfe
- fantastischer Soundtrack
- die Chemie zwischen Andrew Garfield und Emma Stone ist geradezu perfekt
Negative Aspekte von The Amazing Spider-Man 2
- das CGI ist vor allem bei Spiderman sehr auffällig
- Elemente wie Peters Visionen oder die negativen Ansichten der Bürger hätten noch ausgebaut werden können
- die Verwandlung von Harry zum Green Goblin geht aufgrund des kommenden Sinister 6 Films viel zu schnell