Ether Vapor Remaster ist ein 2.75D Bullet Hell Shoot'em Up
Ihr werdet euch vermutlich fragen was zum Henker 2.75D sein soll. Nunja, es ist ein dreidimensionales Spiel das die Bewegungen des Spielers auf zwei Dimensionen beschränkt, es aber gleichzeitig ermöglicht mit Objekten im Vorder- und Hintergrund zu interagieren. Außerdem wechselt es andauernd die Perspektive um die Gefechte ins beste Licht zu rücken. Am Anfang blickt ihr von oben auf euren Jäger, später von der Seite, dann gibt es Szenen in denen die komplette Perspektive schief liegt und manchmal habt ihr überhaupt keine Kontrolle und könnt nur eure Waffen abfeuern während eurer Jäger durch einen Regen von Projektilen gesteuert wird.
Klingt eigetlich ganz interessant und sorgt selbst inmitten in Bosskämpfen für einiges an Abwechslung, allerdings kann es sehr verwirrend sein, vor allem wenn die Perspektive schief liegt und ihr durch ein Hindernis steuern sollt.
Davon abgesehen ist Ether Vapor ein recht simples Spiel, wenngleich es natürlich alles andere als leicht ist das Ende zu erreichen ohne unzählige Tode zu sterben. Es gibt nichtmal Power-Ups. Stattdessen habt ihr drei Waffen mit verschiedenen Modi zur Verfügung.
- Der erste Angriff trifft Gegner die sich vor euch befinden und die aufgeladene Variante schießt einen gebündelten Strahl nach vorne.
- Der zweite Angriff trifft Gegner die sich diagonal von euch aufhalten. Es wird aber auch ein schwacher Energiestrahl nach vorne gesendet. Die aufgeladene Variante hüllt euch in ein Energiefeld das Gegner nicht nur verletzt sondern auch Angriffe neutralisiert. Das ist für einige Bosse unabdinglich.
- Der letzte Angriff visiert Gegner automatisch an, egal wo sie sich befinden. Dadurch könnt ihr Feinde bekämpfen die sich im Vorder- oder Hintergrund aufhalten oder die ihr aus anderen Gründen nicht direkt angreifen könnt.
Da wäre zum einen die Auflösung. Es ist nicht möglich das Spiel im Vollbild auf einem Widescreen Monitor zu spielen ohne das ein Teil des Bilds abgeschnitten wird. Und die höchste Auflösung von 1600 x 1200 konnte ich nur im Fenstermodus wählen.
Darüber kann man natürlich hinwegsehen, allerdings gibt es auch spielerische Macken. Am schlimmsten dürften dabei die Continues sein. Sie sind zwar essenziell um das Ende zu erreichen, ruinieren aber jegliche Chancen auf einen Highscore. Sobald ihr sterbt wird eure Punktzahl nämlich auf 0 gesetzt, was vor allem bei Bosskämpfen nervt da ihr keine weiteren Punkten sammeln könnt. Dadurch wirkt es so als hätte ich die 33 Minuten bis zu den Credits damit verbracht Däumchen zu drehen.
Und ja, ihr habt richtig gelesen. Ein Durchgang dauert insgesamt nur 33 Minuten. Allerdings habe ich fünf Stunden spielen müssen bevor ich soweit gekommen bin. Die Leben und Schilde reichen am Anfang schlichtweg nicht aus um auch nur über das dritte Level hinauszukommen. Ich bin allerdings ein totaler SHMUP-Anfänger. Von daher könnte das für euch auch ein Kinderspiel sein. Ein kurzes Spiel um mehrere Stunden zu strecken muss aber wirklich nicht sein.
Da kann auch die Story nicht drüber hinwegtrösten. Die Idee an sich ist zwar interessant, aber die Umsetzung extrem mangelhaft. An sich geht es nur um einen Jungen namens Luca der einer Nation im Alleingang den Krieg erklärt hat um eine Maschine zu vernichten die über deren Kriegsführung entscheidet. Dabei haut er ein paar ihrer besten Kämpfe weg, schließt sich widerwillig mit einem Piloten der gegnerischen Fraktion zusammen, dringt in eine Fabrik ein und ist dann auch schon am Ziel angelangt.
Am schlimmsten ist dabei aber wie die Story im vorletzten Level erzählt wird. Es gibt zwar auch normale Dialoge, aber im Anflug auf den Endgegner gibt es lauter Textienblendungen die man nie im Leben lesen kann ohne dabei Game Over zu gehen.
Wenn sie euch nicht interessiert könnt ihr sie mithilfe des Remaster-Modus auch einfach abschalten. Ich bin mir allerdings relativ sicher das es schneller geht die Sequenzen einfach zu überspringen anstatt die Szenen ohne Story laufen zu lassen.
Wenn ihr das Spiel einmal bezwungen habt könnt ihr außerdem einen neuen Jäger mit stärkeren Waffen auswählen. Außerdem könnt ihr euch an einem Boss Rush-Modus probieren der noch einen weiteren Jäger bereithalten soll. Ich habe die Level aber so oft gesehen das ich darauf absolut keine Lust habe. Keine Ahnung ob alle SHMUPs so sind, aber die selben Level immer und immer wiederholen zu müssen finde ich einfach nur nervig. Ist zwar gut um das Spiel zu meistern, aber wenn ich das will könnte ich mich auch nach einem erfolgreichen Durchgang daran versuchen.
Abschließende Bewertung
Ether Vapor ist an sich ein unterhaltsames Spiel, allerdings muss man die selben Level andauernd wiederholen um mehr Credits und Schilde zu erhalten. Ohne die dürften es nur Experten bis zum Ende schaffen.
Positive Aspekte von Ether Vapor
- guter Soundtrack
- freischaltbare Extras wie neue Jäger und Bossrush-Modus
- dank neuer Credits und mehr Schilden wird es im Laufe der Zeit einfacher
- das Gameplay ist zwar relativ simpel, bietet dank unterschiedlicher Waffenfunktionen und Perspektivenwechsel aber einiges an Abwechslung
Negative Aspekte von Ether Vapor
- die unterschiedlichen Perspektiven sind teilweise etwas verwirrend
- man muss die selben Level vier bis fünf Stunden wiederholen um genug Credits und Schilde für das Ende zu haben
- die Story hat zwar gute Ansätze, aus diesen wird aber nicht viel gemacht. Außerdem gibt es im vorletzten Level Exposition die man nicht lesen kann ohne Game Over zu gehen