Oculus ist ein Horrorfilm über einen verfluchten Spiegel der seinen Besitzern den Tod bringt
Die Prämisse klingt nach einem Standard Horrorszenario, aber der Film behandelt diese Thematik auf eine sehr interessante Weise indem er abwechselnd zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin- und herspringt.
Dadurch sieht man zum einen wie die Russel-Familie nach dem Umzug in ein neues Haus vom Spiegel zugrunde gerichtet wird—die Mutter dreht durch und wird vom Vater erschossen während dieser zum Psychopathen wird der schlussendlich durch die Hand seines Sohnes ums Leben kommt—und zum anderen sieht man wie Kaylie, die Tochter der Familie, 11 Jahre später versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen um die Unschuld ihres Bruders zu beweisen.
Dabei gibt sie ihr Bestes um nicht vom Spiegel ausgetrickst zu werden. Sie hat unter anderem Wecker aufgestellt die sie daran erinnern sollen etwas zu essen und zu trinken. Außerdem soll der Lärm sie in die Realität zurückholen falls sie unter den Einfluss des Spiegels fällt. Ebenso soll ihr Mann sie regelmäßig anrufen.
Falls alles schief geht hat sie außerdem ein Fallbeil angebracht welches den Spiegel zerschmettern soll.
Falls alles schief geht hat sie außerdem ein Fallbeil angebracht welches den Spiegel zerschmettern soll.
Es wäre natürlich Wahnsinn sich dem Spiegel allein zu stellen, aber zufälligerweise wird ihr Bruder gerade rechtzeitig aus der Anstalt entlassen. Dieser führt aber ein interessantes Element in die Story ein: Zweifel.
Er glaubt nämlich nicht an die übernatürliche Macht des Spiegels und stellt Kaylies Erinnerungen in Frage. Während sie sich zum Beispiel daran erinnert, dass ihr Hund spurlos im Arbeitszimmer ihres Vaters verschwunden ist, so behauptet er, dass ihr Hund schwer krank gewesen sei. Und die mysteriöse Frau die sie im Arbeitszimmer gesehen hat? Natürlich die Geliebte ihres Vaters!
Es wäre ein Leichtes gewesen eine normale Story über einen verfluchten Spiegel zu erzählen, aber dieses Element macht Oculus um einiges interessanter. Die Auflösung kam für meinen Geschmack aber etwas zu früh.
Oculus glänzt aber nicht nur durch die Story und die Art wie sie erzählt wird, sondern auch durch das Pacing. Es gibt keine Szene die zu lang oder zu kurz wirkt und je näher das Finale rückt, desto häufiger erscheint es so als würden Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Dadurch gibt es auch einige nette Mindfucks, aber auf die will ich hier nicht weiter eingehen.
Den Film kann ich auf jeden Fall empfehlen. Überraschenderweise haben mich die Kinder nichtmal gestört obwohl ich sie in Horrorfilmen oft fürchterlich finde. Aber die beiden habe ihre Sache verdammt gut gemacht. Und die Performance von Rory Cochrane, welcher den Vater der Familie verkörpert, hat mich ein bisschen an Jack Nicholson in The Shining erinnert.
Abschließende Bewertung
Oculus mag nicht unbedingt der gruseligste Horrorfilm sein den ich kenne, aber die Story wird interessant präsentiert und bleibt packend bis zum Schluss.
Positive Aspekte von Oculus
- der Film setzt mehr auf Atmosphäre als auf Schockeffekte
- die Story wird vor allem gegen Ende auf sehr interessante Weise inzensiert
Negative Aspekte von Oculus
- die Zweifel, was für eine Art Story erzählt wird, werden zu schnell ausgeräumt