The Bureau: XCOM Declassified ist ein taktischer Third-Person Shooter der als Prequel zu XCOM: Enemy Unknown dient
Vorweg sei gesagt, dass ich keinen Teil der XCOM-Serie gespielt habe und es auch nie tun werde. Das Genre interessiert mich nämlich in keinster Weise. The Bureau habe ich nur gespielt, weil es erstens in einem Bundle war und zweitens, weil die strategische Komponente sich ausschließlich auf die Aktionen der dreiköpfigen Party beschränkt.
Bevor ich dazu komme muss ich euch aber vor dem DirectX11-Modus warnen. Mein PC mag zwar nicht der Beste sein, aber laut den Steam-Foren bin ich nicht der einzige der drastische FPS-Einbrüche festgestellt hat. Dadurch wurde das Spiel zwar nicht unspielbar, aber es hat mich schlussendlich so sehr genervt, dass ich die erste Mission mittendrin abgebrochen habe um in den normalen Modus zu wechseln.
The Bureau spielt jedenfalls im Jahr 1962 und handelt von einer Alien-Invasion. Dabei schlüpft man in die Rolle von William Carter, einem Agenten der einen mysteriösen Koffer zu einer Besprechung bringen soll. Er wird allerdings von seiner Eskorte angegriffen, einer Frau deren Augen rot leuchten und der eine seltsame Flüssigkeit aus den Körperöffnungen läuft.
Diese Auseinandersetzung scheint auf den ersten Blick tödlich zu enden, aber als Carter wieder zu sich kommt ist von seiner Verletzung keine Spur. Dafür geht die Basis gerade den Bach runter. Daraufhin dauert es nicht lange, bis Carter zum ersten Mal Aliens gegenübersteht. Diese sind sehr klassisch gehalten, mit grauer Haut und großen, schwarzen Augen. Allerdings gehören diese Kreaturen nur zur niedersten und dümmsten Gattung der angreifenden Streitmacht.
Diese Auseinandersetzung scheint auf den ersten Blick tödlich zu enden, aber als Carter wieder zu sich kommt ist von seiner Verletzung keine Spur. Dafür geht die Basis gerade den Bach runter. Daraufhin dauert es nicht lange, bis Carter zum ersten Mal Aliens gegenübersteht. Diese sind sehr klassisch gehalten, mit grauer Haut und großen, schwarzen Augen. Allerdings gehören diese Kreaturen nur zur niedersten und dümmsten Gattung der angreifenden Streitmacht.
Das Gameplay hat dabei frappierende Ähnlichkeit mit Mass Effect 3. Man rennt nämlich mit zwei Gruppenmitgliedern durch die Gegend und kann jederzeit mithilfe von Space das Spiel verlangsamen. Daraufhin lassen sich eine Vielzahl von Befehlen erteilen. Carter kann zum Beispiel heilen, Drohnen beschwören oder Gegner in die Luft heben. Seine Kameraden kann er an bestimmte Stellen schicken, ihnen Ziele zuweisen, sowie sie dazu anweisen Geschütze aufzustellen, gegnerische Rüstungen zu sabotieren, etc...
Die entsprechenden Fähigkeiten müssen allerdings erst durch Level-Ups erlernt werden. Dabei hat man meistens die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Fähigkeiten. So kann Carter seiner Drohne entweder einen Strahl geben der Gegner in die Luft hebt oder aber die Gruppenmitglieder heilt.
Das funktioniert an sich wunderbar, allerdings gibt es da ein nerviges Problem: die Teamkameraden sind strunzdrumm. Sie rennen nämlich gern ins offene Feuer und benutzen ihre Fähigkeiten aus eigenem Antrieb so gut wie nie, wenn denn überhaupt. Ich bin schon überrascht, dass sie Granaten ausweichen und sich gegenseitig wiederbeleben.
Letzteres kann ebenfalls sehr nervig sein. Wenn die Charaktere am Boden liegen und ausbluten sind sie nämlich weg. Sie können zwar, je nach Schwierigkeitsgrad, auch innerhalb einer Mission ausgetauscht werden, aber raten würde ich dazu nicht. In solch einem Fall sollte man lieber den letzten Speicherpunkt laden. Allzu schwer ist das Spiel aber nicht. Hier und da gibt es zwar heftige Kämpfe, aber neu laden musste ich nur selten. Wirklich schlimm war das nur im Endkampf. Ich habe allerdings auf dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden gespielt. Normalerweise wird aber der dritte empfohlen.
Carter kann übrigens auch zu Boden gehen. Insofern ein Gruppenmitglied in der Nähe ist, lässt er sich aber auch wiederbeleben.
Carter kann übrigens auch zu Boden gehen. Insofern ein Gruppenmitglied in der Nähe ist, lässt er sich aber auch wiederbeleben.
Das Charaktere sterben können führt aber noch zu einem anderen Problem: es gibt keine interessanten Beziehungen. Die Typen sind einfach nur irgendwelche zufällig rekrutierten Menschen die zwar reden können, aber um die man sich ansonsten einen Dreck schert. Von daher fehlt eines der interessantesten Elemente von Mass Effect.
Es gibt auch keinen wirklichen Grund mehr als zwei Teammitglieder zu rekrutieren, außer man will ein paar der Extra-Missionen erfüllen. Zu denen müssen nämlich Soldaten eines bestimmten Levels entsandt werden. Strategie ist dabei aber nicht vonnöten. Solange das Level stimmt wird die Mission erfolgreich abgeschlossen und es gibt meist Rucksäcke zur Belohnung. Diese verleihen den Charakteren zusätzliche Fähigkeiten, wie schneller nachladende Skills, mehr HP, mehr Schaden, etc...
Diese lassen sich allerdings auch in den normalen Missionen oder anderen Zusatzmissionen finden, genau wie Waffen. Diese verbrauchen entweder Kugeln oder Energie, je nachdem ob sie von Menschen oder Aliens stammen. Carter kann allerdings nur zwei Waffen auf einmal tragen, egal ob das nun Pistolen oder Gewehre sind. Das ist zwar nicht weiter schlimm, aber manchmal hatte ich durchaus Probleme nicht alles zu verballern. Ein Grund mehr auf Taktik zu setzen.
Stark gepanzerte Einheiten sollten zum Beispiel erst ihrer Rüstung beraubt und am besten von hinten attackiert werden. Und Geschütze sollten wenn möglich mit einem speziellen Skill vernichtet werden. Das spart einiges an Munition. Je nach Gruppenmitgliedern stehen aber nicht all diese Fähigkeiten zur Verfügung.
Wenn Carter nicht gerade damit beschäftigt ist die Invasoren zu bekämpfen, kann er sich im namensgebenden Burea umschauen und Mass Effect-artige Gespräche führen. Die haben allerdings den Nachteil, dass beim Überspringen auch noch nicht angezeigte Textabschnitte des Charakters ausgelassen werden. Die Sprecher machen ihre Sache zwar gut, aber wie so oft bevorzuge ich es Zeit zu sparen.
Durch diese Gespräch erhält man neben Story-Infos auch Nebenmissionen die entweder auf der Missionskarte ausgewählt werden können oder im Bureau selbst stattfinden. So muss Carter an einer Stelle die Mitglieder der Basis scannen um herauszufinden ob jemand mit dem Schlafwandler-Virus infiziert ist. Menschen die darunter leiden verhalten sich wie Zombies und wandeln apathisch in der Gegend rum während sie inkohärente Sätze von sich geben.
An sich eine interessante Idee, aber viel wurde daraus nicht gemacht. Das selbe lässt sich von der eigentlichen Story sagen. Schlussendlich ist es ein bisschen Independence Day, ein bisschen Krieg der Welten, und das Wenige was an Kreativität einfließt kommt kaum zur Geltung. Dafür nimmt sich The Bureau auch keine Zeit. Es geht von einem spannend inszenierten Konflikt zum nächsten, aber bevor man sich für die Charaktere oder das Geschehen interessieren kann ist es auch schon vorbei. Und was in der letzten Mission vor sich ging empfand ich als geradezu lächerlich, auch wenn ich es überraschenderweise geschafft habe das beste von drei Endings zu wählen.
Ich habe zwar an die 14 Stunden gebraucht um das Spiel zu beenden, aber ein bis zwei Stunden habe ich sicherlich außerhalb des Spiels verbracht und ein Großteil verteilt sich auf die Nebenmissionen. Von daher ist die eigentliche Hauptstory alles andere als umfangreich. Es gibt zwar überall Notizen und Audioaufzeichnungen die einen tiefer in die Welt eintauchen lassen sollen, aber die meisten fand ich eher uninteressant. Manche Themen werden dabei nämlich zu Tode diskutiert, allen voran das Schlafwandler-Virus.
Die schwache Story führt dummerweise dazu, dass das Kampfsystem einen Großteil des Spiels tragen muss. Und dafür ist es nicht abwechslungsreich genug. Die Kämpfe laufen schlussendlich etwa so ab:
- Anfangs geht man in Deckung und spammt Skills um stärkere Gegner zu schwächen oder direkt wegzubomben.
- Zwischendurch rennt man von einer Deckung zur nächsten um den stetig herumfliegenden Granaten auszuweichen.
- Ab und zu wirft Carter seine Heilung oder belebt gefallene Charaktere wieder bevor diese ausbluten
- Zwischenzeitlich fokussiert man sein Feuer auf Drohnen die Gegner ansonsten heilen sowie auf Gegner die Gedankenkontrolle beherrschen oder Schilde aufbauen können.
- Dann werden noch mehr Skills gespammt.
Ist an sich zwar kein Problem, wird im Laufe der Zeit aber etwas eintönig. Zwischendurch gibt es zwar einen interessanten Bosskampf gegen den oben zu sehenden Titan, aber sowas kam danach nie wieder zum Einsatz. Es gibt zwar sowas wie Zwischenbosse, aber das sind nur altbekannte, dafür aber etwas hartnäckigere, Gegner.
Bevor ich Schluss komme muss ich allerdings noch auf die größte Schwäche des Kampfsystems zu sprechen kommen. Während Carter seinen Kameraden Befehle erteilt muss er ihnen Ziele zuweisen indem er zum Beispiel das anzubringende Geschütz über die Karte zieht. Anstatt dieses frei im verfügbaren Radius bewegen zu können muss man aber um Hindernisse herumsteuern, was nicht nur schwachsinnig sondern auch nervig ist. Die Objekte können auf Hindernissen sowieso nicht platziert werden, also ist es doch egal ob ich über oder um sie herum gehe...
Abschließende Bewertung
The Bureau ist eigentlich ein unterhaltsamer Third-Person Shooter, aber sowohl die Charaktere als auch die Story lassen zu wünschen übrig.
Positive Aspekte von The Bureau
- die Sprecher leisten durchgehend gute Arbeit
- spannend inszenierte und gut präsentierte Story
- das Kampfsystem ist an sich sehr unterhaltsam, kann allerdings nicht das komplette Spiel tragen
- die Gruppe kann individuell zusammengestellt werden, sowohl was die Charaktere, als auch was die Ausrüstung angeht
Negative Aspekte von The Bureau
- massive Performance-Probleme in DirectX11-Modus
- beim Überspringen von Dialogen wird häufig zuviel übersprungen
- die Ereignisse die zur letzten Mission führen fand ich total schwachsinnig, genauso wie das was danach mit Carter vor sich ging
- außer dem Titan gibt es keine Bosskämpfe. Außerdem können zu platzierende Objekte nicht über Hindernisse hinweg bewegt werden
- die Charaktere in Carters Gruppe sind komplett austauschbar und dementsprechend uninteressant. Außerdem sind sie teilweise strunzdumm
- die Story hat zwar Potenzial, allerdings wird sie viel zu schnell abgearbeitet, wodurch man sich weder für die Ereignisse noch die Charaktere interessieren kann