Amphora ist ein Puzzle Spiel dessen Präsentation sich an Schattentheatern orientiert
Die Grafik ist einer der Hauptgründe warum ich die Entwickler angeschrieben und nach einer Review-Fassung gefragt habe. Dummerweise musste ich schnell feststellen, dass diese auch schon der beste Aspekt von Amphora ist. Der Rest des Spiels ist nämlich extrem kryptisch, sowohl was die Story als auch das Gameplay angeht.
Wie A Bird Story zeigt, muss man zwar keine keine Worte benutzen um eine interessante Geschichte zu erzählen, aber hier hatte ich teilweise keine Ahnung was eigentlich los ist, zumal einige Level so gut wie nichts mit dem restlichen Spiel zu tun zu haben scheinen. Soweit ich feststellen konnte geht es um ein Mädchen welches im Laufe der Zeit heranwächst, sich verliebt, aber dann durch einen Krieg von ihrem Liebhaber getrennt wird.
Man spielt dabei aber keinen der Charaktere sondern schlüpft in die Rolle eines Geistes, der in einer Amphore gefangen ist. Also sowas wie ein Flaschengeist. Er kann zwar mit Objekten in seiner Umgebung interagieren, aber nur in einem sehr beschränkten Radius. Allerdings wird er scheinbar von der Story immer dorthin gebracht wo er gerade gebraucht wird. Logisch erklären lässt sich seine stetige Anwesenheit jedenfalls nur selten.
Die Idee auf diese Weise in das Leben der Charaktere einzugreifen ist zwar interessant, aber die Umsetzung lässt extrem zu wünschen übrig. Viel kann man jedenfalls nicht machen. Gegenstände und Personen lassen sich aufheben oder zumindest verschieben sowie mit leuchtenden Ketten verbinden an denen so gut wie alles haften bleibt. Damit lassen sich eine Vielzahl von Rätseln lösen, die teilweise aber einfach nur seltsam sind. So muss man in einem Level zwei Menschen an den Boden ketten und Fische aus dem Weg drehen damit die Frau ein Herz an ihren Geliebten senden kann.
Das macht aber wenigstens einen gewissen Sinn. Es gab es aber auch ein Level in dem ich einen Kochtopf und diverse Zutaten hatte, aber nicht wusste was ich damit eigentlich tun sollte. Die alle oder teilweise zu kochen hat jedenfalls nichts gebracht. Erst als ich den Kessel selbst an den Boden gekettet und dann drei Äpfel reingeworfen habe ging es. Wie auch immer ich darauf kommen sollte. Zu dem Zeitpunkt haben mir die Entwickler auf Anfrage glücklicherweise ein Playthrough-Video geschickt.
Das war auch wirklich nötig. Ab und zu waren die Aufgaben zwar relativ klar, an anderer Stelle hatte ich aber erneut keinen Plan. Und in manche Leveln sind die Rätsel einfach nur bizarr. So muss ich die Vermählung(?) von zwei Charakteren mit einem Feuerwerk feiern ... welches ich über zwei Tische aus einem Haus und in den Himmel schießen muss. Weil es vermutlich zu schwer gewesen wäre die Laterne (oder was auch immer das sein soll) nach draußen zu ziehen und das Feuerwerk direkt abzuschießen.
Wirklich gefallen hat mir Amphora also nicht. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu dumm für das Spiel. Das ändert aber nichts an dessen kryptischer Natur. Das einzige, was ich neben der Grafik noch loben könnte, wäre der stimmige Soundtrack. Einfach so würde ich mir den allerdings auch nicht anhören.
Abschließende Bewertung
Wer fordernde Denkaufgaben sucht könnte an Amphora eventuell seinen Spaß haben. Mir war das Spiel aber viel zu kryptisch.
Positive Aspekte von Amphora
- stimmiger Soundtrack
- beeindruckende Grafik, die die Stimmung von Schattentheatern gut einfängt
Negative Aspekte von Amphora
- sowohl die Story als auch Gameplay sind extrem kryptisch, wodurch man teilweise keine Ahnung hat was vor sich geht oder was zu tun ist