[Review] Braid - Jack-Reviews.com

[Review] Braid

Puzzle Platformer
Braid ist ein Puzzle Platformer dessen Protagonist versucht eine Prinzessin aus den Fängen eines Monsters zu retten
Diese Story wird innerhalb des Spiels aber nur durch Bücher und kryptische Hinweise vermittelt. Erst im letzten Level kommt alles zusammen, was die Story nochmal in ein anderes Licht rückt. Das Storytelling ist allerdings auch nicht das, was Braid auszeichnet.

Stattdessen fokussiert sich das Spiel auf kreatives und sich stetig weiterentwickelndes Gameplay. So kann Tim, der Protagonist, genau wie in Prince of Persia die Zeit zurückdrehen und dadurch sogar seinen eigenen Tod ungeschehen machen. Dabei wird ihm nur eine Limitation auferlegt: er kann die Zeit nur bis zum Anfang des Levels zurückdrehen. Alles andere wäre auch unsinnig. Im Gegensatz zu Prince of Persia kann er die bereits erlebte Zeit aber auch vorspulen und in verschiedenen Geschwindigkeiten ablaufen lassen. Das ist auch dringend nötig um einige Rätsel lösen zu können.

Braid Review

Die sechs Welten, die Tim im Laufe des Spiels durchqueren muss, verkomplizieren das Gameplay aber zunehmends. In der zweiten Welt (beziehungsweise in der Dritten, denn das Spiel beginnt mit der Zweiten und endet mit der Ersten) kommen zum Beispiel Objekte hinzu, die gegen seine Fähigkeiten immun sind und sich somit nicht zurückdrehen lassen. Das erlaubt es ihm unter anderem einen Schlüssel für mehrere Türen zu verwenden.
Dann gibt es eine wirklich furchtbare Welt, in der die Zeit von Tims Bewegungen abhängt. Geht er nach links läuft sie rückwärts, geht er nach rechts läuft sie vorwärts.
Und später kann er sogar mit einem Zeitdoppelgänger interagieren indem er gewisse Aktionen ausführt und die Zeit danach zurückdreht, woraufhin das Echo seiner Zukunft die Aktionen wiederholt.

Es gibt zwar noch mehr Features, aber ich will nicht gleich das gesamte Spiel vorweg nehmen. Mangelnde Kreativität kann man Braid also nicht vorwerfen. Dafür aber, dass es sich trotz seiner kurzen Spielzeit von etwa 4 Stunden unnötig in die Länge zieht. Genau wie in Closure gibt es nämlich Objekte die auf den ersten Blick optional wirken, ohne die man aber nicht ins letzte Level gelangt.

In jeder Welt sind nämlich zwölf Puzzleteile versteckt, die man sowohl einsammeln als auch zusammenbasteln muss. Ich habe einen Großteil zwar ohne Hilfe errungen, aber das war teilweise schon sehr frustrierend. So musste ich an einer Stelle ein paar Monster zu mir locken um über sie an eine höhere Stelle zu gelangen. Dazu musste ich sie aber durch drei tödliche Pflanzen locken deren Position von meiner Position abhing. Ohne Zeitmanipulation war das aber nicht machbar, wodurch ich die entsprechenden Aktionen erst rückwärts ausführen musste, nur um danach die Zeit zurückzudrehen damit ich meinen Sturz von einer Plattform umkehren konnte.

Gegen Ende fehlten mir aber mindestens 10 Puzzleteile. Manche Rätsel habe ich zwischendurch zwar noch kapiert, andere erforderten aber Taktiken die ich vorher noch nie angewendet hatte.

Braid

Die Puzzles können trotz Anleitung übrigens auch mit der Maus zusammengebastelt werden. Das ist mir leider erst gegen Ende aufgefallen. Sie sind allerdings nicht das Schlimmste, was Braid zu bieten hat. Das wären nämlich die Sterne ... von deren Existenz ich ohne das Internet nie erfahren hätte. Einer davon ist sogar unerreichbar sobald ein bestimmtes Puzzle gelöst wurde. Und für einen anderen muss man eine Stunde untätig in einem Level rumstehen und dann noch eine weitere Stunde auf einer Wolke ausharren...

Das kreide ich dem Spiel aber nicht so sehr an wie die Puzzles. Schlussendlich benötigt man die Sterne nämlich nicht, außer man will ein alternatives Ende sehen. Das finde ich allerdings nicht so interessant wie das normale Ende.

Wer Rätsel mag, der dürfte mit Braid auf jeden Fall seinen Spaß haben. Es ist aber nicht so unterhaltsam wie die Spiele an denen es sich orientiert (allen voran Super Mario Brothers). Das Gameplay mag zwar vor Kreativität nur so strotzen, aber durch das ewige Hin- und Herspulen kann es auch recht nervig werden.

 

Abschließende Bewertung



Braid ist an sich ein gutes Spiel, aber der Zwang alle Puzzleile sammeln zu müssen kann schnell zu Frustration führen.

 

Positive Aspekte von Braid


  • gute 2D-Grafik
  • kreatives Gameplay das sich stetig weiterentwickelt
  • die Story hält sich die meiste Zeit zwar eher im Hintergrund, aber das letzte Level ist in der Hinsicht sehr interessant

 

Negative Aspekte von Braid


  • jedes Puzzleteil einsammeln zu müssen empfinde ich persönlich als nervig
  • ohne Lösung ist es unwahrscheinlich, dass man von der Existenz der Sterne überhaupt erfährt