[Review] Ghost Trick - Jack-Reviews.com

[Review] Ghost Trick

Phantom Detektiv
Ghost Trick ist ein Mystery Adventure für den Nintendo DS
Die Story beginnt wie die von The Cat Lady oder Silence of the Sleep: mit dem Tod des Protagonisten. Diesmal hat er allerdings nicht Selbstmord begangen sondern wurde erschossen. Losgelöst von seiner körperlichen Hülle besitzt er nun die Fähigkeit in leblose Objekte zu schlüpfen und diese zu manipulieren. Dabei ist er allerdings in seiner Reichweite stark eingeschränkt.

Das ist jedoch noch sein kleinstes Problem. Er kann sich nämlich an nichts erinnern. Ein anderer Geist, der sich als Ray vorstellt, hilft ihm allerdings auf die Sprünge: Er heißt Sissel und wollte auf dem Schrottplatz ein Geschäft abwickeln. Dabei ist allerdings nicht nur er sondern auch die Frau die er treffen wollte umgekommen. Wenn er mehr herausfinden will muss er von einer weiteren Geisterfähigkeit Gebrauch machen.

Wenn er vom Körper eines Toten Besitz ergreift, so kann er die Zeit um vier Minuten vor dessen Tod zurückspulen, was es ihm ermöglicht dessen Ableben zu verhindern. Dummerweise kann er nicht von seinem eigenen Körper Besitz ergreifen. Und laut Ray hat er nur bis zur Morgendämmerung Zeit um das Mysterium seiner Identität zu lüften.

Mehr will ich über die Story auch nicht verraten. Sie bleibt allerdings von Anfang bis Ende interessant und hat einige gute Twists zu bieten. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, immerhin wurde das Spiel von Shu Takumi erdacht, welcher schon die Ace Attorney Serie ins Leben rief. Dementsprechend bietet das Spiel auch einige sehr bizarre Charaktere, wie einen Detektiv der ständig durch die Gegend tänzelt sowie einen Wachmann der in Paniksituationen anfängt zu tanzen.

Ghost Trick Review

Das Gameplay besteht größtenteils darin anderen Leuten das Leben zu retten damit Sissel dem Geheimnis seiner Identität auf die Spur kommen kann. Dazu springt er von Objekt zu Objekt um diese zu manipulieren. Er kann allerdings nur von Gegenständen Besitz ergreifen die in der Geisterwelt einen Kern aufweisen. Das macht teilweise keinen wirklichen Sinn, erst recht nicht auf dem Schrottplatz, aber ohne diese Limitierung wären manche Rätsel viel zu einfach.

Diese sollten an sich aber nur selten ein Problem darstellen. Immerhin gibt Sissel zahlreiche optionale Tips was er tun könnte oder anderes hätte tun können falls ein Rettungsversuch mal fehlschlagen sollte. Hier und da musste ich zwar länger knobeln, aber insgesamt sollten die einzelnen Kapitel einen nie länger als 30-60 Minuten beschäftigen. Gegen Ende wird es natürlich komplexer, zumal noch ein paar zusätzliche Fähigkeiten hinzukommen, aber die will ich nicht vorwegnehmen. Ich kann euch allerdings ein kleines Beispiel für ein frühes Rätsel geben.

Nach seinem ersten Sprung hat Sissel ein kleines Problem: seine Seele befindet sich an der Stelle, an der die Leiche der Frau gelegen hat. Vier Minuten zuvor befand sie sich allerdings auf einer Anhöhe die über die Geisterwelt unerreichbar scheint. Jedenfalls bis Sissel einen Ventilator aktiviert der daraufhin eine Flagge zum Wehen bringt. Danach muss er nur noch einen Mixer anwerfen in dem sich das Seil der Flagge verheddert hat, woraufhin diese gehisst wird. In diese muss er dann nur noch springen bevor sie sich außer Reichweite begibt. Der Wechsel sollte allerdings kein Problem darstellen, immerhin läuft die Zeit in der Geisterwelt nicht weiter. Ansonsten wäre das Spiel auch viel zu stressig. So offensichtlich sind die Lösungen schließlich nicht.

Sollte Sissel einmal scheitern muss er aber nur selten von vorne anfangen. Zwischendurch kann er das Schicksal seiner Opfer nämlich geringfügig ändern, was als Speicherpunkt fungiert. Es gibt an einer Stelle allerdings sowas wie eine Eskortmission bei der das nicht möglich ist. Die hat mir von allen Rätseln vermutlich am wenigstens gefallen, auch wenn sie recht kurz ist.

Adventure Rätsel

Ghost Trick hat an sich nur ein wirkliches Problem: das Gameplay basiert auf Trial & Error. Mir würde aber keine Möglichkeit einfallen das Konzept anders umzusetzen ohne das es zu leicht wird. Und es gibt nur wenige Stellen wo ich mehrfach von vorne starten musste. Von daher ist es nicht allzu schlimm, außer man kapiert die Rätsel nicht.

Es gibt allerdings auch ein paar Storyelemente die ich seltsam fand. Sie ruinieren zwar nicht das Erlebnis, aber eins wirkt durchaus wie ein Plothole. Da wäre zum einen die Stelle, an der Yomiel auf Cabanela schießt, woraufhin Missile die Kugel mit einer Strickmütze austauscht. Man muss schon sehr blind sein, wenn man diesen Austausch nicht bemerkt. Cabanela mag zwar schnell umgekippt sein, aber Yomiel hat ihn meiner Meinung nach noch lange genug angeschaut.

Die Entführung von Kamila ist allerdings seltsamer. Gegen Ende wird immerhin enthüllt, dass der Park 24/7 überwacht wurde, damit dieses andere Land sich nicht den Meteor schnappen konnte. Wie zum Henker hat Dandy es also geschafft Kamila zu entführen? Und wieso hat niemand den Tod dieses "Parkwächters" bemerkt?

Das wars an sich aber auch. Wer einen Nintendo DS besitzt sollte Ghost Trick auf jeden Fall eine Chance geben. Die Story ist es allemal wert und das Gameplay dürfte trotz Trial & Error nie wirklich frustrierend sein.

 

Abschließende Bewertung



Ghost Trick ist ein fantastisches Adventure, welches ich jedem Besitzer eines Nintendo DS ans Herz legen kann. Das Trial & Error-Gameplay mag zwar nicht jedem gefallen, aber es ist keinesweg so schlimm, wie ich erwartet hätte.

 

Positive Aspekte von Ghost Trick


  • es kann jederzeit gespeichert werden
  • viele interessante und/oder unterhaltsame Charaktere
  • ein packendes Mysterium mit vielen interessanten Wendungen
  • kreatives Gameplay das trotz einem Fokus auf Trial & Error nie wirklich frustrierend wird
  • der Soundtrack ist zwar nicht unbedingt einprägsam, aber er untermalt die Handlung sehr gut

 

    Negative Aspekte von Ghost Trick


    • das Trial & Error Gameplay dürfte nicht jedem gefallen
    • die Eskortmission fand ich nicht sonderlich gelungen
    • es gibt zumindest ein größeres Plothole ohne logische Erklärung