Stephen Kings Desperation vs. Richard Bachmans The Regulators - Jack-Reviews.com

Stephen Kings Desperation vs. Richard Bachmans The Regulators

Stephen King

Mittlerweile dauert es oft Monate bis ich auch nur ein einziges Buch beende. Nicht weil ich keine Zeit zum lesen hätte, sondern weil ich mich lieber am PC betätige. Aufgrund gewisser Umstände, vor allem einem Mangel an Schlaf, habe ich es letzte Woche aber tatsächlich geschafft zwei Romane von Anfang bis Ende zu lesen. Da wäre zum einen The Regulators, von Richard Bachman, sowie Desperation, von Stephen King.

Wer sich jetzt fragt, warum die Cover zwei unterschiedlicher Bücher sich zu ergänzen scheinen, der ist sich scheinbar nicht darüber im Klarem, dass Richard Bachman und Stephen King ein und die selbe Person sind. Unter diesem Pseudonym hat er sieben Bücher veröffentlicht, von denen The Regulators nach Enthüllung seiner Identität erschien.

Das sich die Cover ergänzen liegt daran, dass die Bücher quasi die selbe Geschichten in alternativen Universen erzählen. Allerdings sind sie unterschiedlich genug, dass es sich durchaus lohnen könnte beide zu lesen. Selbst der Antagonist, eine Kreatur namens Tak, agiert in beiden Romanen auf komplett unterschiedliche Weise.

The Regulators

Ich muss allerdings sagen, dass mir Desperation um Welten besser gefallen hat. Nicht nur weil es länger war, sondern weil es auch sowas wie Protagonisten und Pacing besaß. The Regulators nimmt sich anfangs zwar Zeit die Einwohner der Poplar Street in Wentworth, Ohio zu beschreiben, aber sobald die Story einmal in Fahrt gerät hält sie gar nicht mehr an.

Das klingt zwar interessant, raubt dem Buch aber jeglichen Fokus. So taucht nach der Einleitung ein mysteriöser Van auf, dessen Insassen aus heiterem Himmel ein paar Einwohner der Stadt erschießen. Daraufhin haben die Überlebenden zwar Zeit in Panik auszubrechen oder zu trauern, aber kurz darauf passiert das selbe nochmal und nochmal und nochmal, wodurch Charakter über Charakter von der Bühne gefegt wird, ohne dass man diese je wirklich kennenlernt oder ihrer Story folgen kann.

Ab und zu wird dann von Tak und dessen Geschichte erzählt, was zwar einigermaßen interessant ist, mir aber nicht ausgereicht hat um die Geschichte zu retten.

Desperation

Desperation nimmt sich dafür einiges an Zeit. Eventuell sogar ein bisschen zuviel, schildert es doch drei relativ identische Ereignisse. In diesen Treffen die Protagonisten auf einen riesenhaften Polizist, der ihnen scheinbar nur aus der Patsche helfen will. Es stellt sich allerdings schnell heraus, dass dieser finstere Absichten hegt. So jubelt er den Charakteren nicht nur Drogen unter um sie festnehmen zu können, sondern bringt auch kaltblütig ein kleines Mädchen um.

Der Ursprung all dessen liegt natürlich bei Tak. Aber was genau es mit dieser Kreatur auf sich hat will ich hier nicht verraten. Ich fand sie in Desperation aber auch interessanter als in The Regulators. Wenn mich überhaupt irgendwas gestört hat, dann der Charakter von David Carver. Dieser zwölfjährige Junge spielt nämlich eine wichtige Rolle im Kampf gegen Tak. Und dabei wirkt er teilweise älter als er tatsächlich ist.

Aber hey, zumindest ist das kein Horrorfilm in dem seine Performance die komplette Geschichte ruinieren könnte. Es gibt allerdings auch eine Verfilmung von Desperation. Diese scheint wie viele King Adaptionen aber eher dürftiger Natur zu sein. Von daher werde ich mir den Film vermutlich sparen.

Wenn ihr nur eins der Bücher lesen wollt, dann greift lieber zu Desperation. Dieses ist The Regulators in eigentlich allen Belangen überlegen. Allerdings ist das Buch nicht so furchtbar, dass man unbedingt einen Bogen drum machen müsste. Eventuell gefällt es euch sogar besser als mir.