Third Eye Crime ist ein für Touchscreens entwickeltes Stealth-Game das wenig Story aber viele kurzweilige Level zu bieten hat
Ich bin zwar kein Fan von Spielen die ursprünglich für Touchscreens entwickelt wurden, aber Third Eye Crime sah zumindest interessant genug aus um mal einen Blick zu riskieren. Da eine Freundin von mir es zu verschenken hatte musste ich nichtmal Geld für ausgeben. Seitdem sind aber einige Monate verstrichen. Der ausschlaggebende Grund es jetzt zu spielen war auch nur, dass ich momentan öfters Titel spiele die sich in halbstündige Sessions quetschen lassen. So werde ich nicht zu lange vom Schreiben abgelenkt.
Third Eye Crime ist jedenfalls ein Film Noir Stealth-Game, dessen Protagonist in der Lage ist die Gedanken seiner Gegner zu lesen. Dadurch kann er ihre Schritte vorhersehen und ihnen wenn möglich aus dem Weg gehen. Warum diese Betonung? Weil das Game Design Rothko wie einen Amateur wirken lässt.
So muss er die Gegner nicht nur auf sich aufmerksam machen, sondern begibt sich auch in deren Schusslinie und wird so gut wie immer bis zum Ausgang eines jeden Levels gejagt. Es gibt zwar verschiedene Fähigkeiten die sein Weiterkommen ermöglichen, aber die kann er nur mithilfe von Power-Ups verwenden.
Das funktioniert zwar alles recht gut, ist aber eine seltsame Design-Philosophie für ein Stealth-Game. Wer alles aus dem Spiel rausholen will muss außerdem die optionalen Ziele beachten die oben links eingeblendet werden. Dadurch werden selbst einfache Level schonmal zu einem Alptraum. Dementsprechend habe ich mich auch nicht drum geschert.
An einer Stelle im 7.Kapitel hing ich allerdings fest. Die Lösung des Levels ist zwar simpel, aber die Umsetzung wirkt auf mich unmöglich. Zu diesem Zeitpunkt hat man nämlich nur ein sehr begrenztes Zeitlimit und ich bin immer ein bis zwei Sekunden vor Schluss gescheitert. Eine Lösung auf Youtube hat auch nicht geholfen, da die Wachen dort woanders gestartet sind. Dementsprechend muss ich annehmen, dass das Level kaputtgepatcht wurde.
Zum Glück gibt es die Möglichkeit Level zu übersprungen wenn man zu oft scheitert. Eine bestimmte Anzahl muss aber erfüllt werden um ins nächste Kapitel zu kommen. Und Achievements gibt es auch nur wenn alle Level eines Kapitels beendet wurden.
Glücklicherweise funktioniert Third Eye Crime für ein Touchpad-Spiel sehr gut. Die meiste Zeit malt man eigentlich nur Rothkos Strecke auf die Karte und kann diese auch jederzeit ändern. Nervig wird es erst wenn bestimmten Fähigkeiten oder ein zweiter Charakter ins Spiel kommen. So reagiert Rothko nach dem Verkleiden nur noch wenn man auf ihn klickt. Und Gegnern Kisten in den Weg zu stellen ist alles andere als präzise.
Bei den Fähigkeiten hat mich außerdem die fehlende Beschreibung gestört. Durch Ausprobieren findet man zwar schnell heraus was sie bewirken, aber eine kurze Einblendung hätte keineswegs geschadet. Ebensowenig wie eine Anzeige der Hotkeys.
Wer kurzweilige Unterhaltung sucht dürfte an diesem Spiel aber durchaus seine Freude haben. Und Achievement-Jäger werden sicherlich einige Zeit mit beschäftigt sein. Ich hätte mir aber eine interessantere Story gewünscht, zumal ich die gezeichneten Zwischensequenzen gar nicht schlecht fand.
Abschließende Bewertung
Third Eye Crime ist für ein Stealth-Game ganz okay, allerdings finde ich die Design-Philosophie schwachsinnig. Wer eine interessante Story oder komplexes Gameplay sucht wird hier außerdem nicht fündig.
Positive Aspekte von Third Eye Crime
- grafisch wird es gut in Szene gesetzt
- die Steuerung geht größtenteils gut von der Hand
- die gezeichneten Zwischensequenzen sind ganz nett
- die meisten Level sollten keine Problem darstellen und wenn doch kann man sie zumindest vorerst überspringen
- Achievement-Jäger dürften einige Zeit mit verbringen können (ich habe etwa 3 Stunden gebraucht ohne mich drum zu kümmern)
Negative Aspekte von Third Eye Crime
- die Story ist alles andere als interessant
- die Fähigkeiten hätten besser integriert werden können
- Rothko ist ein furchtbarer Dieb der ständig gesehen und beschossen wird
- eins der Level scheint dank einer Patrouillenänderung unmöglich zu sein