[Review] Transistor - Jack-Reviews.com

[Review] Transistor

Supergiant Games
Transistor ist ein Action-Rollenspiel mit taktischen Elementen
Oder vielleicht ist es auch ein Taktik-Rollenspiel mit Action-Elementen. Ist nicht so leicht zu beschreiben, da ein Großteil der Kämpfe zwar im Taktik-Modus stattfindet, aber die Abklingphase sehr auf Action setzt. In dieser können aber nur spezielle Skills eingesetzt werden, jedenfalls insofern die Aktionen in der Taktik-Phase bereits verbraucht wurden.

Ich sollte aber vermutlich mit der Story beginnen. Obwohl ich zu dieser nicht viel sagen kann ohne sie zu spoilern. Schon weil es so wirkt als ob sie massiv hätte ausgebaut werden können. Wirklich zufriedenstellen konnte sie mich nämlich nicht.

Das Spiel handelt jedenfalls von Red, einer Sängerin die nach einem Attentat ihre Stimme verloren hat und deren Freund oder Liebhaber sich für sie geopfert hat. Was ihm zwar seinen Körper, nicht aber seine Seele gekostet hat. Diese wurde nämlich vom Transistor absorbiert, einem Schwert welches die Essenz anderer Menschen in sich aufnehmen und sie in Fähigkeiten umwandeln kann. Dementsprechend fungiert Reds Freund auch als Erzähler, während sie selbst nur über Terminals kommunizieren kann.

Der Rest der Story dreht sich um Reds "Rachefeldzug", aber während sie versucht den Tätern auf die Schliche zu kommen wird die Stadt vom sogenannten Prozess verschlungen, einer Ansammlung von Kreaturen der nur mithilfe des Transistors Einhalt geboten werden kann. Und mehr will ich zur Handlung auch gar nicht sagen.

Transistor

Wie bereits erwähnt ist das Kampfsystem eine Mischung aus Action-RPG und Taktik-RPG. So kann man jederzeit in den Planungs-Modus wechseln um Reds Aktionen bis ins kleinste Detail festzulegen. Dabei kann sie entweder umherlaufen oder bis zu vier Fähigkeiten einsetzen. So kann sie Gegner schwächen und sie dann aus dem Hinterhalt für erhöhten Schaden attackieren. Oder sie begibt sich in eine Gegnergruppe und benutzt einen Angriff der auf mehrere Feinde überspringt.

Sind die Aktionen verbraucht muss Red allerdings ohne Fähigkeiten klar kommen, was vor allem bei Hunden oder den später erscheinenden Männern sehr nervig sein kann. Letztere schießen nämlich mit Projektilen um sich, die massiven Schaden anrichten und schneller als Red sind, genau wie die Hunde. Da hilft nur die Teleportfähigkeit oder ein passives Schild. Die funktionieren zum Glück auch in der Abklingphase.

Die Skills können allerdings auch miteinander gekoppelt werden um zusätzliche Effekte zu erzielen. So kann der Teleport mit einem Angriff kombiniert werden um diesen jederzeit einsetzbar zu machen. Ebenso können Angriffe mit der Fähigkeit kombiniert werden die Gegner in Freunde verwandelt. Dann kann Red sie allerdings nicht mehr angreifen. Was es sonst noch so gibt müsst ihr selber rausfinden.

Transistor Review

Man kann allerdings nicht alles wahllos miteinander kombinieren. Also rein theoretisch schon, aber irgendwann ist das MEM-Limit erreicht, welches weitere Koppelungen untersagt. Dieses kann nur per Level-Ups gesteigert werden. Dabei lassen sich allerdings auch zusätzliche Koppel-Slots sowie passive Slots freischalten. Wirklich viel kann man daraus im ersten Durchgang aber nicht rausholen. Und am zweiten habe ich kein Interesse.

Neben positiven Fähigkeiten gibt es allerdings auch Limiter, welche zum Beispiel das MEM-Limit senken oder gegnerische Zellen in ein Schild einhüllen (wird die Zelle nicht innerhalb weniger Sekunden zerstört spawned der Gegner von neuem). Warum sollte man sie dann verwenden? Weil es dann zusätzliche Erfahrungspunkte gibt!

Dabei solltet ihr allerdings eins beachten: wenn Red besiegt geht eine ihrer Fähigkeiten in die Luft. Sie ist zwar nicht für immer verloren, wird aber erst nach einer bestimmten Anzahl an besuchten Terminals wieder freigeschaltet. Beim Endkampf hatte ich deswegen nur noch eine Fähigkeit übrig. Aber der ist eh etwas ganz besonderes.

Transistor Kampfsystem

Abseits der Story gibt es nicht viel zu sehen. Und selbst das dreht sich hauptsächlich um Kämpfe. Red kann ab einem bestimmten Zeitpunkt nämlich eine Art Ruheraum betreten in dem verschiedene Prüfungen sowie ein Trainingsmodus auf sie warten. Eignet sich ganz gut um Fähigkeiten zu testen ohne ein Risiko eingehen zu müssen.

Und das wars an sich auch schon. Ich will nur noch kurz auf meinen größten Kritikpunkt an dem Spiel eingehen: Der Camerata. Sie haben Reds Stimme gestohlen, sind Schuld am "Tod" ihres Freundes, haben die gesamte Stadt zum Untergang verdammt (und damit auch all ihre Einwohner), aber eine wirkliche Konfrontation gibt es nur mit zwei von ihnen. Die andern bringen sich einfach mal um und danach verbringt Red den Rest des Spiels damit den letzten zu jagen.

Aber nicht wegen Rache ... oder vielleicht auch doch, keine Ahnung. Immerhin wollte er die Stadt wiederherstellen. Was Red aber selbst als sie die Macht dazu hat nicht tut. Immerhin scheint es ihr wichtiger zu sein den Mann im Transistor wiederzusehen. Hätte sicherlich ein tragischer Moment sein können, aber ich habe die Charaktere nicht gut genug kennengelernt als das mich das Ende hätte bewegen können.

Davon abgesehen ist Transistor aber ein gutes Spiel. Die Kämpfe können ab und zu zwar etwas frustrierend sein, aber wer ein bisschen mit den Fähigkeiten rumexperimentiert und klug vorgeht sollte keine Probleme haben das Ende zu erreichen.

Transistor Review

 

Abschließende Bewertung



Transistor ist ein unterhaltsames Spiel dessen Story aber nicht ihr volles Potenzial ausnutzt. Wer sich hauptsächlich für das Gameplay interessiert dürfte aber voll auf seine Kosten kommen.

 

Positive Aspekte von Transistor


  • sowohl die Grafik als auch der Soundtrack sind fantastisch
  • das Kampfsystem kann zwar manchmal etwas frustrierend sein, aber an sich ist es sehr unterhaltsam und lässt viele Spielweisen zu

 

Negative Aspekte von Transistor


  • die Story nutzt nicht ihr volles Potenzial aus