Kingsman ist eine Agentenkomödie die auf The Secret Service, einem Comic von Mark Millar und Dave Gibbons, basiert
Es klingt sicherlich wie eine dumme Idee, aber zur Abwechslung habe ich mir tatsächlich einen Film angeschaut über den ich so gut wie nichts wusste. An sich kannte ich nur die imdb-Wertung sowie einen Thread-Titel, in dem es als James Bond meets Kick-Ass beschrieben wurde. Und dem kann ich mich durchaus anschließen. Ist auch nicht allzu verwunderlich, immerhin hat Mark Miller letzteres ebenfalls ins Leben gerufen.
Kingsman erzählt jedenfalls die Geschichte eines Geheimdienstes der als Schneiderei begann und dessen Mitglieder sich Namen wie Merlin und Gallahad geben. Klingt zwar so als würden sie der britischen Krone unterstehen, aber in Wahrheit schulden sie nur sich selbst Rechenschaft.
Am Anfang versucht einer ihrer Agenten einen entführten Professor zu retten und präsentiert dabei einen Vorgeschmack auf die abgefahrene Action, die der Film im Laufe der Zeit zu bieten hat. Dementsprechend sollte man ihn auch nicht zu ernst nehmen, egal wie sehr die Story eskalieren mag.
Der Film ist aber keinesfalls ein pures Actionfeuerwerk. Davon wird zwar mehr als genug geboten, vor allem gegen Ende, aber es wird auch einige Zeit in die Ausbildung von Gary "Eggsy" Unwin gesteckt. Dieser lebt mit seiner Mutter und einem Schlägertyp zusammen nachdem sein Vater während der Kingsman-Ausbildung gestorben ist, was ihm gewisse Privilegien verschafft sobald er deren Nummer anruft.
Mehr will ich an der Stelle auch nicht verraten, aber Eggsy muss sich schlussendlich gegen mehrere Mitbewerber um einen einzigen Posten behaupten. Mag nicht allzu spannend klingen, ist aber durchaus gut inszeniert. Und der Film hat dank einer Länge von zwei Stunden noch wesentlich mehr zu bieten.
Ich könnte jetzt sicherlich noch einiges zu den Elementen sagen die mir gefallen haben, aber es würde nichts bringen. Kingsman ist für mich nämlich nahezu perfekt, sowohl was die Charaktere, den Humor, die Handlung, als auch die Action angeht. Am Ende hat er mir sogar mehrmals ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, eben weil es so genial war.
Wenn mir irgendwas nicht gefallen hat, dann dass die Auswirkungen der Handlung quasi unter den Teppich gekehrt werden. Allerdings hätte es nicht zur Stimmung gepasst diese auch noch zu behandeln. Erst recht nicht nach einer gewissen Feuerwerks-Szene. Wer den Film gesehen hat wird sicherlich wissen wovon ich rede. Von daher kann ich gut mit leben und werde Kingsman sicherlich in meine Sammlung aufnehmen. Immerhin habe ich schon lange keinen so unterhaltsamen Film mehr gesehen.
Wer mit übertriebener Gewalt nichts anfangen kann sollte aber einen großen Bogen drum machen. Es mag zwar nur wenig Blut fließen, aber dafür fliegen die ein oder anderen Körperteile durch die Gegend. Und die Sequenz die den letzten Akt einleitet könnte einigen Leuten übel aufstoßen, zumal die Musik das Grauen herunterzuspielen scheint.
Abschließende Bewertung
Kingsman ist ein faszinierender Film dessen wahnsinniger Antagonist aus alten Bond-Streifen entsprungen sein könnte, während sich die Action sehr an Kick-Ass orientiert. Wer damit etwas anfangen kann, der sollte dem Film auf jeden Fall eine Chance geben.
Positive Aspekte von Kingsman
- trotz einer Länge von zwei Stunden wurde ich von Anfang bis Ende gut unterhalten
- der Film bietet eine gelungene Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und abgefahrener Action
Negative Aspekte von Kingsman
- die Auswirkungen der Story werden unter den Teppich gekehrt
- eine der Action-Szenen könnte manchen Leuten übel aufstoßen