[Review] Betrayer - Jack-Reviews.com

[Review] Betrayer

Action Adventure
Betrayer ist ein First-Person Action Adventure in dem man eine verlassene Kolonie erforscht
Die Story muss man sich dabei aber selbst erschließen. Ohne die Steam-Beschreibung wüsste ich nichtmal warum es den Protagonisten überhaupt in die Gegend verschlagen hat. Das erklärt aber nicht warum die Story an einem Strand beginnt an dem gerade ein Schiff versinkt. Wurde das von dem anderen Schiff abgeschossen welches sich derweil von dannen macht? Wenn ja, warum?

Aber egal. Was einem zuerst auffallen dürfte ist der Grafikstil. Dieser ist nämlich in Schwarz-weiß gehalten. Die einzige Farbe die noch anzufinden ist ist Rot. Könnte sicherlich ganz nett sein, funktioniert in Spielen aber nicht so gut. Das fand ich schon bei Afterfall Reconquest hässlich und ist hier nicht anders. Es macht außerdem keinen Sinn, immerhin gibt es neben der normalen Welt auch noch eine düstere Schattenwelt. Warum sollte ich mich also dauerhaft mit solch einer trostlosen Grafik herumschlagen müssen?

Betrayer Review

Im Gegensatz zu Afterfall gibt es allerdings die Möglichkeit die Farbe in verschiedenster Intensität wiederherzustellen. Dadurch wirken die Rot-Töne zwar viel zu intensiv, aber dafür wird dem Rest der Welt endlich Leben eingehaucht. Diese könnte von der Grafik-Qualität zwar besser aussehen, aber dafür bietet sie eine wunderbare Atmosphäre.

So wiegen sich Bäume und Gräser tatsächlich im Wind wenn dieser durch Wälder weht. Es fehlt an sich nur noch die Tierwelt. Aber die wurde vermutlich absichtlich weggelassen, immerhin trifft man in dieser Gegend nur eine rotgekleidete Frau während die Existenz aller anderen Lebewesen in Frage gestellt werden kann.

Es machen zwar einige Soldaten die Gegend unsicher, aber die grunzen wie Monster und werden von der Frau auch nicht wahrgenommen. Außerdem rennen brennende Eingeborene durch die Wälder. Dazu kommen noch Skelette und verhüllte Kreaturen die dem Sensenmann gleichen. Diese tauchen allerdings nur in der Schattenwelt auf.

Diese ist an sich der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Dort halten sich nämlich verlorene Seelen auf die es zu erlösen gilt. Dafür muss man mit ihnen reden sowie Hinweise sammeln was ihnen widerfahren ist. Theoretisch ganz interessant, aber im Laufe der Zeit wird es furchtbar langweilig. Schlussendlich passiert auf jeder Map das Selbe. Und diese könnten problemlos miteinander ausgetauscht werden. Hier ein paar Wälder, da eine Siedlung oder ein Außenposten. Mehr hat das Spiel nicht zu bieten. Da kann auch die beste Grafik nicht drüber hinwegtäuschen.

Open World

Außerdem sind die Abschnitte viel zu groß, als dass man sie mit einer Karte erkunden könnte auf der nur die aktuelle Position sowie Schnellreisepunkte eingetragen sind. Es hätte schon geholfen zu wissen wo man noch nicht war. Und eine Notiz-Funktion hätte das ewige Rumgesuche durchaus erleichtert. So läuft man schlussendlich nur dumm in der Gegend rum und benutzt ab und zu die Listen-Funktion, welche ein Geräusch abspielt und zwei Quadrate auf dem Kompass einblendet wenn man in die richtige Richtung schaut. Dadurch lassen sich aber trotzdem nicht alle Geheimnisse aufspüren.

Zwischendurch gibt es zwar auch Kämpfe, aber als interessant würde ich sie nicht bezeichnen. Schlussendlich schießt man nur mit einem Bogen, einer Pistole oder einer Muskete um sich oder wirft ab und zu Tomahawks und Bomben durch die Gegend. Die einzig andere Option wäre sich an Gegner heranzuschleichen und diese mit einem Schlag zu erledigen. Auf eine direkte Konfrontation sollte man es aber nicht ankommen lassen. Dafür hält der Protagonist viel zu wenig aus. Das könnte vor allem beim Endkampf nerven, da dieser aus mehreren Wellen besteht. Und diese werden schlimmer je weniger Seelen erlöst wurden.

Die Waffen müssen übrigens in einem Shop erworben werden. Gegner lassen zwar auch welche fallen, aber diese sind viel zu schwach als dass es sich lohnen würde. Anfangs ist Geld aber sehr rar gesät. Erst wenn man gegen Ende eine Schaufel findet löst sich dieses Problem in Luft auf. Die besten Waffen sind nämlich vergraben, wodurch der Rest des Geldes für Munitions-Upgrades ausgegeben werden kann.

Betrayer Review

Funktioniert an sich alles sehr gut, aber schlussendlich würde ich von Betrayer trotzdem abraten. Es ist nämlich nicht nur zu lang sondern auch noch langweilig. Mich konnten die einzelnen Geschichten jedenfalls nicht fesseln. Und wesentlich mehr hat das Spiel auch nicht zu bieten.

Das Gameplay wäre kurzzeitig zwar unterhaltsam gewesen, aber irgendwann bin ich nur noch durch die Gegend gerannt und habe den Geräuschen gelauscht um auch die restlichen Seelen zu erlösen. Die Kämpfe waren dann nur noch ein langweiliges Beiwerk auf das ich mich nur selten konzentrieren musste.

 

Abschließende Bewertung



Betrayer ist kurzzeitig sicherlich ganz nett, aber schlussendlich sind alle Gebiete miteinander austauschbar und eine interessante Story wird auch nicht geboten.

 

Positive Aspekte von Betrayer


  • atmosphärisch wurde das Setting sehr gut umgesetzt
  • dank der Schnellreise-Funktion kann man schnell von Ort zu Ort reisen
  • das Kampfsystem geht locker von der Hand und hat zumindest ein paar unterschiedliche Herangehensweisen zu bieten
  • anstatt das Spiel auf Schwarz-weiß zu ertragen zu müssen kann die Farbe in verschiedenster Intensität wiederhergestellt werden

 

Negative Aspekte von Betrayer


  • die Gebiete sind allesamt miteinander austauschbar
  • die Geschichten der verlorenen Seelen finde ich allesamt langweilig
  • dank der Schattenwelt ist die normale Grafikeinstellung vollkommen schwachsinnig
  • die Gebiete sind viel zu groß als dass die nutzlose Karte bei der Orientierung helfen würde