[Review] The Bard's Tale (2004) - Jack-Reviews.com

[Review] The Bard's Tale (2004)

Action-RPG Parodie
The Bard's Tale ist ein Action-RPG das Rollenspiele parodiert und nichts mit der gleichnamigen Trilogie zu tun hat
Das Spiel handelt von einem Barden der eine wunderschöne Prinzessin aus den Fängen einen mysteriösen Kults befreien muss. Nicht weil er so ein netter Kerl oder ein Auserwähler ist, sondern weil er stets von seiner Libido getrieben wird und sie ihm Sex versprochen hat.

Klingt vermutlich wie ein Spiel das nur für pubertierende Jungs geeignet ist, aber es gibt durchaus noch andere Witze. So werden typische RPG-Quests wie Ratten im Keller auf die Schippe genommen, oder Monster die Items fallen lassen die sie nie im Leben hätten besitzen sollen.

Das Spiel besitzt außerdem einen Erzähler der andauernd sarkastische Kommentare von sich gibt und sogar mit dem Barden kommuniziert. Und es gibt sogar ein paar unterhaltsame Songs, darunter einer der in verschiedensten Varianten mehrfach auftaucht und von den vielen Auserwählten erzählt die durchs Land streifen nur um getötet zu werden.

Wird sicherlich nicht jedem gefallen, zumal die eigentliche Story sehr klischeehaft ist, aber mich hat es von Anfang bis Ende gut unterhalten. Allerdings nur wenn ich das Gameplay ausblende.

The Bard's Tale Review

Das erste Problem ergibt sich schon bei der Steuerung. Es gibt nämlich keine Möglichkeit die Kamera mit der Maus zu drehen, was bei der Top-down Perspektive furchtbar nervig ist. Man sieht auch viel zu wenig vom Bildschirm und die Minimap ist eher suboptimal. Nachdem ich das Drehen auf Q und E gelegt hatte ging es zwar einigermaßen, aber ich hätte eine Steuerung wie in isometrischen Rollenspielen vorgezogen.

Die Kämpfe haben mir auch nicht wirklich gefallen. Man klickt halt rum und greift Gegner mit diversen Nah- und Fernampfwaffen an. Soweit so gut. Aber die Feinde blocken ständig, wodurch man auch selber blocken muss. Dabei ist es zwar egal wohin man schaut, aber es bremst die Kämpfe ständig aus. Einmal umzingelt kann man außerdem gleich neu laden. Die Gegner greifen nämlich viel zu schnell an als dass man dann noch irgendwas tun könnte. Und wegrennen ist auch nicht möglich solange irgendwer den Weg blockiert.

Die Beschwörungen die sich der Barde zunutze machen kann sollten eigentlich helfen, immerhin kann er Fernkämpfer, Nahkämpfer, Elementare, Heiler, Beschützer und dergleichen zu Hilfe rufen. Diese sterben aber viel zu schnell, wodurch ich manchmal unentwegt im Kreis rennen und sie von Neuem beschwören musste. Die verbesserten Versionen halten auch nicht wesentlich länger. Und die Statuspunkte in Rhythmus zu investieren schien keinen wirklichen Unterschied zu machen.

Summon

Die Fähigkeiten die der Barde alle zwei Level erlernen kann empfinde ich ebenfalls als nutzlos. So besitzt er eine Wirbelattacke die furchtbar langsam ist und auch nur mit einem bestimmten Waffentyp funktioniert. Von daher sollte man sich auf passive Fähigkeiten wie kritische Treffer konzentrieren anstatt Punkte darauf zu verschwenden.

Wirklich nützlich sind nur die mächtigeren Beschwörungen die nach dem Sieg über Bosse freigeschaltet werden. Eine hüllt den Barden in eine Art Schadensfeld ein und eine andere bring Tod und Verwüstung über einen kleinen Abschnitt der Map. Dazu kommt noch die einzige Heil-Fähigkeit im gesamten Spiel (abgesehen von der bereits erwähnten Beschwörung). Verbraucht zwar alles eine bestimmte Menge an Kristallen, aber an denen hat es mir nie gemangelt.

Die Dungeons lassen leider auch zu wünschen übrig. Ihr Design ist grundsätzlich zwar okay, aber sie beinhalten eine Vielzahl von Fallen die sich teilweise nicht umgehen lassen. Eine der Beschwörungen könnte eventuell was dagegen tun, aber schlussendlich hat man viel zu wenig Slots als dass ich auch nur einen hätte verschwenden wollen.

Zwei der großen Dungeons müssen außerdem zweimal durchquert werden. Einmal von unten nach oben und dann wieder zurück. Beim letzten Dungeon hatten die Entwickler aber scheinbar keine Lust mehr. Dieses besteht nämlich aus 12 identischen Kammern die erst von Gegnern gesäubert werden müssen. Furchtbar langweilig und dank des Kampfsystems auch sehr nervig, zumal nur alle paar Level Speicherpunkte vorzufinden sind. Das restliche Spiel hat davon aber mehr als genug zu bieten.

The Bard's Tale

Von daher kann ich The Bard's Tale nur bedingt empfehlen. Der Humor mag zwar gut sein, wenngleich ein bisschen pervers, aber das Gameplay ist alles andere als spaßig. Den Schwierigkeitsgrad zu reduzieren könnte helfen, aber das wird die Probleme auch nicht aus der Welt schaffen.

Eine positive Sache gibt es aber noch zu berichten: das Spiel mag mit der Bard's Tale Trilogie zwar nichts zu tun haben, beinhaltet diese aber trotzdem. Wer an solch alten Spielen immer noch Gefallen findet bekommt hier also vier Spiele zum Preis von einem. Ich werde sie mir allerdings nicht anschauen.

 

Abschließende Bewertung



The Bard's Tale hat zwar guten Humor zu bieten, aber die Kämpfe sind dank dem ständigen Geblocke viel zu langsam und die Beschwörungen sterben allesamt zu schnell.

 

Positive Aspekte von The Bard's Tale


  • es enthält die gesamte Bard's Tale Trlogie
  • den Humor fand ich größtenteils gelungen
  • an Speicherpunkten mangelt es nur selten
  • die englischen Synchronsprecher leisten allesamt gute Arbeit
  • die gesungenen Lieder sind überraschend gut und bieten teilweise sogar einprägsame Melodien

 

Negative Aspekte von The Bard's Tale


  • die Steuerung ist furchtbar und die Perspektive viel zu nah am Geschehen 
  • das Kampfsystem ist durch das ständige Geblocke viel zu langsam 
  • die Beschwörungen sind mehr Last als Hilfe da sie viel zu schnell sterben
  • zwei der Dungeons müssen nach dem Sieg über den Boss nochmal durchquert werden und das letzte Dungeon ist furchtbar einfallslos