[Review] Solarix - Jack-Reviews.com

[Review] Solarix

Stealth Horror
Solarix ist ein Science-Fiction Horrrospiel das sich an Spielen wie System Shock und Thief orientiert
Irgendwie habe ich momentan kein Glück mit Review-Fassungen. Ich bekomme zwar welche zugeschickt, aber die letzten hatten allesamt Bugs zu bieten die es kurz vor Release nicht mehr hätte geben dürfen. Solarix ist da einer der schlimmsten Vertreter, was vermutlich erklärt warum es nur einen Retail Key statt einer richtigen Review-Fassung gab.

Am schlimmsten waren die Game Breaker bei denen wichtige Trigger nicht aktiviert wurden, was mich schlussendlich dazu gezwungen hat mehrere Level von vorne zu starten. Spielstände haben da nicht geholfen, zumal die eh nur automatisch angelegt werden, was extrem nervig sein kann wenn man mal stirbt.

Außerdem bin ich ständig in der Umgebung steckengeblieben. Meist nur kurzzeitigt, manchmal aber auch dauerhaft. Am schlimmsten war das beim Schleichen. Anhöhen zu erklimmen wirkte anfangs nämlich unmöglich, da der Charakter beim Wechsel in den Schleichmodus auf halber Höhe hängen bleibt. Erst wenn man aufhört sich zu bewegen geht er tatsächlich zu Boden.

Dazu kommen Gegner die in der Luft schweben, eine Steuerung die mittendrin auf Standard zurückwechselt, unsichtbare Wände, ein Taser der nur ab und zu mal funktioniert, sowie Gegenstände die zum Schweben missbraucht werden können wenn man sie unter sich hält.

Solarix Review

Aber gut, ich will auch nicht weiter auf den Bugs herumreiten und komme erstmal zur Story. Diese handelt von einem Alien-Artefakt welches eine Kolonie ins Unglück gestürzt hat, sowie von einem stummen Protagonisten der von der künstlichen Intelligenz AMI entsandt wird um die Bedrohung aufzuhalten. Hat man alles in besserer Form schonmal gesehen, aber die Sprecher leisten zumindest gute Arbeit.

Mir wurde der Konflikt aber viel zu  oberflächlich behandelt. Hier und da gibt es zwar Notizen die der Story ein bisschen Tiefe verleihen, aber die fand ich nur selten interessant. Außerdem haben die Entwickler hier geschlampt. Für Computer-Terminals gibt es nämlich kein separates Menü, wodurch der Cursor erstmal umständlich in die Bildschirm-Mitte geschoben werden muss um den Text dann mit dem Mausrad zu scrollen. Der Charakter bewegt sich dabei natürlich ständig mit.

Gegen Ende gibt es dann noch einen obligatorischen Twist den ich aber vollkommen unnötig fand. Er wirft weder neues Licht auf die Story, noch hat er irgendeine langfristige Wirkung. Die Erklärung wirkt außerdem sehr halbherzig. Hätte man sich also auch sparen können.

Trotz all dem ist die Handlung aber vermutlich der beste Aspekt des Spiels. Das Gameplay fand ich jedenfalls furchtbar langweilig. Und teilweise ist es sogar nervig. Daran würde ein Patch der die bereits erwähnten Probleme bereinigt auch nichts ändern.

Schleichen

Von der Ausrüstung mal abgesehen erinnert das Spiel sehr an die Thief-Reihe. Man schleicht mithilfe eines Lichtmessers durch die Gegend, kann Lampen zerschießen, lenkt Gegner mit geworfenen Gegenständen ab oder erledigt sie mit einem Taser. Letzteres ist allerdings eines der größten Probleme des Spiels.

Um Gegner zu lähmen muss man nämlich direkt hinter ihnen stehen und auf ihren Kopf schießen. Klingt simpel, endet aber meist in einem Kugelhagel. Entweder weil der Taser einfach mal versagt, oder weil man zu nah dran steht. Das passiert aber viel zu leicht, eben weil nicht wirklich klar ist wo man nun eigentlich stehen soll damit der Taser auch tatsächlich das tut was er tun soll.

Gegen Ende war er außerdem komplett nutzlos. Die Entwickler behaupten zwar er würde bei allen Gegnern funktionieren, aber nachdem ein Zombie selbst nach fünf Schüssen in den Hinterkopf nicht reagiert hat bin ich da anderer Meinung. Ist vermutlich ebenfalls ein Bug.

Solarix Review

Wären die späteren Level nicht so eng wäre das alles aber kein Problem. Die Gegner sind nämlich so dumm, dass sie innerhalb von Sekunden das Interesse verlieren. Außerdem sind sie zu langsam um mit dem Protagonisten mithalten zu können. Dieser kann nämlich so lange rennen wie er will, wodurch ich in den ersten, offeneren Gebieten einiges an Zeit sparen konnte.

Bei bewaffneten Gegnern ist das allerdings nicht so einfach. Einmal entdeckt ballern diese nämlich ohne Unterlass. Wäre ja auch absurd wenn sie mal nachladen müssten. Nahkampfangriffe sind genauso furchtbar. Da wackelt der Bildschirm als wäre man besoffen, wodurch es fast unmöglich ist auf den Kopf zu zielen.

Gewalt ist aber sowieso keine Lösung da Munition so rar gesät ist, dass ich das letzte Kapitel vermutlich von vorne hätte starten müssen ... wenn ich nicht aus unerfindlichen Gründen unsterblich geworden wäre. Das Ende war allerdings genauso unbefriedigend wie das komplette Spiel. Und die Soundabmischung war furchtbar. Selbst mit aufgedrehten Lautsprechern habe ich kaum was verstanden.

Apropos Sound: Wer hofft sich bei Solarix zu gruseln, den muss ich leider enttäuschen. Das Ambiente ist zwar stimmig, aber mehr hat das Spiel in Sachen Horror auch nicht zu bieten. Und grafisch kann es mit aktuellen Titeln auch nicht mithalten. Erwartet bei einem Indie Game vermutlich keiner, aber da wäre durchaus mehr drin gewesen.

Von daher ist Solarix weder ein gutes Horrorspiel, noch ein guter Stealth-Titel. Es mag zwar viel von Thief übernommen haben, ist schlussendlich aber nur eine minderwertige Kopie. Es lohnt sich ja nichtmal den "Gesprächen" der Gegner zu lauschen. Diese haben außer sich ewig wiederholenden Monologen nämlich nichts zu sagen. Und alternative Pfade gibt es auch so gut wie keine.

 

Abschließende Bewertung



Solarix kann weder in Sachen Horror noch Stealth wirklich überzeugen. Und die Story wird viel zu oberflächlich erzählt, als dass sie einen wirklich in ihren Bann ziehen könnte.

 

Positive Aspekte von Solarix


  • die Sprecher leisten durchgehend gute Arbeit
  • die Soundkulisse wäre für ein richtiges Horrorspiel durchaus brauchbar
  • wenn der Taser mal funktionieren würde wäre das Schleichsystem zumindest ganz okay

 

Negative Aspekte von Solarix


  • es gibt kein manuelles Speichersystem
  • die Story wird viel zu oberflächlich erzählt
  • es gibt viel zu viele Bugs, darunter einige Game Breaker
  • einmal entdeckt greifen die Gegner ohne Unterlass an, verlieren aber schnell das Interesse wenn man sich entfernt