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[Review] Technobabylon

Cyberpunk
Technobabylon ist ein Cyberpunk Adventure welches von drei Menschen und ihrem Kampf gegen eine Verschwörung handelt
Falls der Name irgendjemandem bekannt vorkommen sollte ist das kein Zufall. Technobabylon gab es nämlich bereits in kostenloser Form, allerdings wurden von acht geplanten Episoden nur drei veröffentlicht. Die wollte ich zwar irgendwann mal spielen, aber nachdem die kommerzielle Fassung angekündigt wurde habe ich mir das gespart.

Die Review-Fassung hatte wie viele meiner letzten Projekte zwar einen schweren Bug zu bieten, aber der wurde laut dem letzten Update aus der Welt geschafft. Alles andere sind Kleinigkeiten über die ich hinwegsehen kann.

Wie bereits erwähnt handelt das Spiel von drei Charakteren. Da wäre zu einem Latha Sesame, welche auch als Mandala bekannt ist. Sie verbringt den Großteil ihres Lebens in der Trance, was quasi eine Weiterentwicklung des Internets ist, und hat dementsprechend kein Interesse sich um einen Job zu kümmern. Immerhin müsste sie dann im furchtbaren Meatspace umherwandeln anstatt mit Millionen von Menschen verbunden zu sein.

Atombombe

Dr. Charlie Regis könnte man vergleichsweise als zurückgeblieben bezeichnen, als ein Artefakt der alten Welt. Er arbeitet zwar für CEL, einer Art Geheimpolizei die mit einer künstlichen Intelligenz namens Central zusammenarbeitet, versucht sich aber so weit wie möglich von der allumfassenden Vernetzung abzuschotten.

So besitzt er nichtmal die Möglichkeit mit der Trance in Verbindung zu treten. Außerdem zweifelt er Centrals Entscheidungen ständig an. Deswegen versucht er an einer Stelle einen Selbstmordbomber zur Aufgabe zu überreden obwohl die KI sich für dessen Eliminierung ausgesprochen hat.

Seine Partnerin, Max Lao, ist da nicht ganz so aufmüpfig. Sie versucht trotzdem ihm seinen Willen zu lassen. Immerhin hat er sie aus dem Sumpf des Verbrechens gezogen um ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Dank ihrer technischen Versiertheit kann sie außerdem so manches Schloss öffnen an dem Regis sonst scheitern würde.

Technobabylon Review

An sich gibt es keinen Grund warum die beiden jemals mit Latha in Kontakt treten müssten. Allerdings findet sie sich eines Tages als Gefangene ihrer eigenen Wohnung wieder. Sie geht zwar eh nie raus, aber das lässt sie sich dann doch nicht gefallen. Sekunden nach ihrer Flucht fliegt ihr dann auch noch das Apartment um die Ohren. Und der Täter ist niemand anderes als Dr. Regis.

Dieser wird nämlich erpresst, was schlussendlich dazu führt, dass seine Partnerin mit seiner Festnahme beauftragt wird. Was sie ohne handfeste Beweise natürlich am liebsten vermeiden würde. Dadurch stoßen sie auf eine Verschwörung die ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen könnte.

Klingt an sich nach einer spannenden Prämisse, aber so wirklich übergesprungen ist der Funke bei mir nie. Technobabylon ist zwar kein schlechtes Spiel, aber ich bin der Meinung, dass durchaus mehr drin gewesen wäre. Das betrifft vor allem Antagonisten. Diese kommen nämlich viel zu kurz. Einer von ihnen hat außerdem sehr zweifelhafte Beweggründe.

Während der Mindjacker dabei war Persönlichkeiten zu sammeln hat er nämlich den Geist von Dr. Baxter absorbiert. Dieser hat vor Jahren Regis' Frau ermordet und ist nur auf freiem Fuß weil ihm ein sogenannter Governor eingebaut wurde der seine Emotionen unter Kontrolle hält.

Dementsprechend hat der Mindjacker auch seinen Hass in sich aufgenommen, wodurch dieser Erpresser-Plot mit den Embryos überhaupt existiert. Wäre vermutlich ganz interessant wenn der Kerl auch eine eigene Persönlichkeit besitzen würde, aber mir ist in der Hinsicht nichts im Gedächtnis geblieben. Genausowenig wie der Name des Kerls.

Cyberpunk

Es ist allerdings nicht so, als würde die Story nur so vor sich hinrasen. Für die zehn Story-Abschnitte habe ich jedenfalls acht Stunden benötigt. Und es könnten vermutlich noch mehr sein wenn man nicht die Lösung zurate ziehen kann. Die Rätsel sind zwar keineswegs unmöglich, erfordern aber schon ein bisschen Gehirnschmalz. Ab und zu habe ich außerdem Objekte übersehen die eher unauffällig wirkten.

Interessanterweise bietet Technobabylon ab und zu unterschiedliche Vorgehensweisen. So kann man an einer Stelle ein Schloss hacken, es aufschießen, oder Central um Hilfe bitten. Das macht nur selten einen wirklichen Unterschied, aber so hat man zumindest die Wahl.

An einer Stelle negiert das Spiel aber eine potenzielle Errungenschaft des Spielers. Und das nur weil ansonsten ein wichtiges Item fehlen würde. Dabei wäre es doch nicht so schwer gewesen eine Alternative einzubauen.

Davon abgesehen ist das Gameplay für ein Adventure vollkommen in Ordnung. Und man kann sogar die Laufgeschwindigkeit ändern wenn es einem zu langsam gehen sollte. Auf Widescreen Monitoren sollten vor Spielstart aber sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Ränder aktiviert werden. Ansonsten erstreckt sich das Spiel über den Bildschirm hinaus.

Grafisch sieht es dafür wunderbar aus, wenngleich ein paar Animationen zu wünschen übrig lassen. Und die Synchronsprecher leisten allesamt gute Arbeit. Hier und da habe ich allerdings ein paar Qualitätsunterschiede festgestellt. So klang Max an einer Stelle plötzlich dumpfer als im restlichen Spiel.

Roboter

Das Setting wurde außerdem wunderbar umgesetzt. Es unterscheidet sich zwar nicht sonderlich von anderen Cyberpunk-Stories, wird dafür aber glaubwürdig rübergebracht. So können Menschen dank ihrer Vernetzung sogar von Viren oder Trojanern befallen werden, was sich ein asiatisches Land zunutze macht um billige Arbeitskräfte "anzuheuern".

Es gibt aber eine Sache die ich noch kritiseren muss, und zwar das Ende. Trotz allem was auf dem Spiel steht wollte da keine wirkliche Spannung aufkommen. Ich meine, da schafft Galatea es tatsächlich Latha in eine Falle zu locken ... und dann muss Regis nur einen Schalter umlegen um ihre Pläne zu durchkreuzen? Wow. Was für ein ausgeklügelter Plan.

Dass er vorher noch die Tür entriegeln musste spielt da keine wirkliche Rolle. Er riskiert dann zwar sein Leben, aber langfristige Folgen scheint das nicht gehabt zu haben. Wäre er tatsächlich gestorben hätte ich darüber eventuell hinwegsehen können. Aber so verschenkt das Spiel in den letzten Minuten viel zu viel von seinem Potenzial.

Das mag das Spiel nicht ruinieren, aber ein bisschen mehr Spannung hätte sicherlich nicht geschadet. Wer Adventures mag und sich für Cyberpunk interessiert kann aber ohne größere Bedenken zugreifen.


 

Abschließende Bewertung



Technobabylon ist an sich ein gutes Adventure, aber sowohl die Antagonisten als auch die Story lassen ein bisschen zu wünschen übrig.

 

Positive Aspekte von Technobabylon


  • das Setting wird glaubhaft rübergebracht
  • die Welt wurde grafisch gut in Szene gesetzt
  • um die Rätsel lösen zu können ist etwas Gehirnschmalz vonnöten
  • die Sprecher leisten durchgehend gute Arbeit, auch wenn es hier und da ein paar Qualitätsunterschiede gibt

 

Negative Aspekte von Technobabylon


  • die Antagonisten empfinde ich allesamt als unterentwickelt
  • es ist geradezu lächerlich wie einfach sich das Komplott vereiteln lässt