[Review] Ys: Memories of Celceta - Jack-Reviews.com

[Review] Ys: Memories of Celceta

Action-RPG
Memories of Celceta ist das offizielle Remake von Ys 4 und ersetzt somit sowohl The Dawn of Ys als auch Mask of the Sun
Wer die Originale kennt dürfte den ein oder anderen Aha-Moment erleben, immerhin wurden einige Charaktere und Objekte aus den inoffiziellen Fassungen übernommen, darunter die Maske der Sonne. Die Story hat aber nur geringe Ähnlichkeiten, schon weil das Party-System aus Ys Seven übernommen wurde und Adol somit nie auf sich allein gestellt ist. Dogi wurde allerdings abgeschoben und wird nur in einem Flashback erwähnt.

Davon erlebt Adol im Laufe der Zeit so einige. Er hat in den Wäldern von Celceta nämlich seine Erinnerungen verloren und muss diese während seines zweiten Vorstoßes wieder an sich bringen. Dadurch wird zum ersten Mal Licht auf seine Kindheit geworfen. Ist zwar alles andere als spannend, aber immer noch besser als nichts. Im Gegensatz zu den meisten Teilen der Serie redet er sogar! Die entsprechenden Optionen muss man aber häufig selber wählen.

Memories of Celceta

Wie so oft sollte man von der Story aber nicht zuviel erwarten. Adols Gruppenmitglieder sind zwar ganz okay, aber die Antagonisten kann man größtenteils vergessen. Sie sind halt böse weil sie böse sind. Die 19 Stunden die ich bis zum Ende gebraucht habe, haben mich aber trotzdem gut unterhalten, wofür unter anderem das spaßige Kampfsystem verantwortlich ist.

Dieses wurde fast 1:1 aus Ys Seven übernommen. Es gibt allerdings zwei neue Fähigkeiten: Flash Guard und Flash Move. Diese erlauben es gegnerische Angriffe kurz vorm Treffer zu blocken oder ihnen auszuweichen. Dadurch wird der Gegner für ein paar Sekunden verlangsamt. Die perfekte Gelegenheit um ihn mit einem von vier SP-Skills zu beharken. Oder aber um einen Superangriff zu entfesseln.

Die vier ausrüstbaren Skills hängen diesmal aber nicht von der Waffe ab, sondern davon wie oft andere Skills eingesetzt werden. Keine Ahnung ob es da ein spezifisches Muster gibt, aber ich wurde vor allem gegen Ende geradezu mit Fähigkeiten überschwemmt. Dementsprechend hatte ich kaum Zeit diese überhaupt zu leveln. Dabei werden diese aber nicht nur stärker sondern können auch neue Effekte entfesseln. Der Klingensturm wurde dadurch zum Beispiel um einen Wirbelsturm ergänzt.

Angriff

Das Spiel ist allerdings noch leichter als der siebte Teil. So hat es kein Boss geschafft mich auch nur ein einziges Mal in die Knie zu zwingen. Einzig optionale Gegner außerhalb der Dungeons haben mir Probleme bereitet. Aber selbst die kann man mit ein bisschen Geduld und unzähligen Regenerations-Items bezwingen. Grinding ist daher komplett überflüssig.

Das System mit den Stärken und Schwächen dürfte aber 1:1 übernommen worden sein. Sprich manche Gegner nehmen durch bestimmte Waffen mehr Schaden als durch andere. Darauf habe ich allerdings nur anfangs geachtet. Sobald ich drei Charaktere hatte, habe ich hauptsächlich Adol gespielt. Die anderen sind nämlich nicht ganz so dumm wie ihre Vorgänger aus dem siebten Teil.

Wer die Kämpfe aus irgendeinem Grund zu schwer finden sollte, kann außerdem vom Upgrade-System Gebrauch machen. Dabei werden bis zu acht Attribute gesteigert, darunter Angriff, Verteidigung, die Regenerationsrate, sowie diverse Chancen Zustandsveränderungen hervorzurufen. Das empfand ich die meiste Zeit aber als Geldverschwendung. Macht eigentlich nur bei den ultimativen Waffen Sinn.

Zu dem Zeitpunkt war das aber echt nicht nötig, immerhin hat einer von Adols Skills ausgereicht um ganze Gegnergruppen zu dezimieren. Ich habe allerdings auf Normal gespielt. Keine Ahnung wie schwer die höheren Schwierigkeitsgrade sind. An die Vorgänger werden sie aber nicht heranreichen, dafür fehlt es den Kämpfen schlichtweg an taktischen Möglichkeiten. Adol rollt schließlich immer noch durch die Gegend anstatt zu springen. Und mit bestimmten Artefakten kann er sogar Wände hochlaufen oder Gegner rammen.

Pegasusstiefel

Diese Artefakte werden unter anderem für das Lösen von Rätseln benötigt. Die Gruppenmitglieder spielen da aber auch eine entscheidende Rolle, da sie verschiedene Fähigkeiten mit sich bringen. So kann einer brüchige Wände einreißen während eine der Frauen in der Lage ist Maschinen zu aktivieren. Geht zum Glück leicht von der Hand da die Party jederzeit gewechselt werden kann. Die darauf folgenden Animationen hätten aber ruhig übersprungen werden können.

Es gibt außerdem Rätsel die vom Touchscreen der Playstation Vita Gebrauch machen. So müssen an mehreren Stellen Steinplatten in die richtige Richtung gedreht und dann in eine Tür eingesetzt werden. Und gegen Ende muss sogar das Layout eines gesamten Dungeon-Levels angepasst werden. Sowas hätte es ruhig häufiger geben können. Die anderen Rätsel waren immerhin ein Witz.

Ansonsten gibt es noch Labyrinthe wo man allerdings nur auf bestimmte Merkmale achten muss um ans Ziel zu gelangen. Und wer sie nicht bemerkt wird irgendwann von den NPCs drauf aufmerksam gemacht. Von daher auch kein wirkliches Problem.

Ys: Memories of Celceta

Wer sich nicht nur um die Hauptstory kümmern will hat außerdem eine Vielzahl von Sidequests zur Auswahl. Manche von denen sind sogar ganz nett, wie zum Beispiel eine in der Adol sich als Verkäufer betätigen muss nachdem ihm eingebläut wurde was er billiger anbieten darf und was nicht. Manche davon verschwinden aber im Laufe der Zeit.

Dementsprechend sollte man nach jedem wichtigen Ereignis die Städte besuchen. Das ist dank des Schnellreise-System ein Kinderspiel, wenngleich es anfangs etwas nervt. Anstatt von Monument zu Monument reisen zu können muss man nämlich deren Farbe beachten. Erst später erhält Adol ein Artefakt mit dem er jederzeit alle Monumente besuchen kann.

Zum Speichern werden diese aber nicht benötigt. Das kann wie schon im siebten Teil jederzeit getan werden. Für Casual Gamer wäre das also ein perfekter Einstieg in die Serie, zumal sich der Schwierigkeitsgrad jederzeit senken lässt. Vorwissen ist eh nicht vonnöten.

Allerdings wäre ich da an einem Punkt angekommen der mich tatsächlich stört. Und er hat damit zu tun, dass Memories of Celceta vor Oath in Felghana spielt. Müsste Adol nicht gewusst haben was er gegen den Galbalan in Felghana unternehmen kann wo er in Celceta doch auf mehrere Galbalans gestoßen ist? Kann natürlich sein, dass Adol zwischendurch mal wieder Schiffbruch begangen und sein Gedächtnis verloren hat. Ansonsten ist das durchaus ein kleines Plothole.


Stadt

Im Großen und Ganzen würde ich Memories of Celceta aber zu den besten Ablegern der Serie zählen. Es fühlt sich teilweise sogar wie ein Open World Rollenspiel an, immerhin sind die Wälder von Celceta sehr weitläufig und schreiben erst ab einem gewissen Punkt die Richtung vor.

 

Abschließende Bewertung



Memories of Celceta ist ein spaßiges Action-RPG das allerdings etwas vom taktischen Tiefgang der früheren Teile eingebüßt hat.

 

Positive Aspekte von Memories of Celceta


  • fantastischer Soundtrack 
  • es kann jederzeit gespeichert werden
  • es gibt viele Sidequests zu absolvieren
  • dank des Schnellreise-Systems kommt man schnell von einem Ort zum nächsten
  • gut designte Dungeons, wenngleich deren Rätsel größtenteils zu simpel sind 
  • ein unterhaltsames Kampfsystem mit vielseitigen Charakteren und unzähligen Fähigkeiten

 

Negative Aspekte von Memories of Celceta


  • das Schnellreise-System ist anfangs etwas nervig
  • die Antagonisten haben viel zu wenig Screentime und können sich dementsprechend nicht entwicklen
  • dank des Party-Systems und unzähligen Regenerations-Items stellen die Kämpfe nie ein wirkliches Problem dar