Rose Guns Days ist eine Visual Novel von Ryukishi07 deren Fokus auf Politik, Wirtschaft und der Mafia liegt
Die Story ist nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und einer nicht näher benannten Katastrophe angesiedelt die Japan in Stücke gerisse hat. Seitdem werden die Einwohner von den Besatzungsmächten unterdrückt und müssen Englisch oder Chinesisch lernen um überhaupt eine Chance auf einen Job zu haben.
Wer dazu nicht in der Lage ist muss sich entweder der Mafia anschließen oder der Armee beitreten. Das trifft allerdings nur auf Männer zu. Frauen haben stattdessen die "tolle" Möglichkeit als Prostituierte zu arbeiten—als Frauen der Nacht, wie sie es nennen. Und dank einem ihrer Clubs wird die Story überhaupt erst ins Rollen gebracht.
Wer dazu nicht in der Lage ist muss sich entweder der Mafia anschließen oder der Armee beitreten. Das trifft allerdings nur auf Männer zu. Frauen haben stattdessen die "tolle" Möglichkeit als Prostituierte zu arbeiten—als Frauen der Nacht, wie sie es nennen. Und dank einem ihrer Clubs wird die Story überhaupt erst ins Rollen gebracht.
Primavera, so der Name dieses Clubs, heuert nämlich den kürzlich aus der Gefangenschaft entlassenen Kriegsveteranen Leo Shishigami als Bodyguard an. Dank seiner Hilfe können sie nicht nur Mafiosi zurückschlagen die dem Club zu schaffen machen, sondern auch einen anderen Veteranen stürzen der seine Landsleute ausbeutet damit er ihnen irgendwie helfen kann.
Und damit beginnt der Aufstieg Primaveras zu einer gefürchteten Macht der Unterwelt. Mag nach einem Spoiler klingen, ist aber keiner. Das Spiel wird nämlich in einer Rahmenhandlung erzählt in der das aktuelle Oberhaupt einer Reporterin von der Entstehung der Primavera-Familie erzählt.
Anfangs hat sich die Story aber recht langsam entwickelt. Und als es am interessanten wurde war sie plötzlich vorbei. Das war allerdings nur zu dem Zeitpunkt ein Problem, an dem außer der ersten Staffel nichts übersetzt war. Anstatt die Geschichte Staffel für Staffel zu erzählen enthält jede Staffel nämlich nur die Hälfte des jeweiligen Story-Arcs. Das fand ich vor allem deswegen schwachsinnig, weil Staffel 2 somit das fantastische Finale der ersten Staffel geboten hat, womit der Rest einfach nicht mithalten konnte.
Die zweite Staffel ist für mich aber auch die schwächste von allen. Zum einen aufgrund der Protagonisten (pro Staffel wird der Fokus auf andere Personen gelegt), welche allesamt Teenager sind die sich in der Primavera-Famlie noch behaupten müssen, und zum anderen aufgrund der Story, welche sich viel zu sehr um Wirtschaft dreht. Gehört aufgrund des Settings zwar dazu, immerhin versuchen sie ihrem Land zu alter Größe zu verhelfen, aber hätte nicht so ausschweifend behandelt werden müssen.
Dann kam allerdings die dritte Staffel. Fantastisch und fürchterlich zugleich. Kein Vergleich zu dem was in den vorherigen Staffeln vor sich ging. Da gab es natürlich düstere und bedrohliche Passagen, aber für eine Geschichte mit Mafia-Thematik gab es viel zu wenig Mord und Totschlag. Vermutlich damit die zweite Hälfte wie ein Schlag in die Magengrube wirkt.
Eine Sache hat mich an der Staffel allerdings gestört: das Kampfsystem. Dieses besteht daraus die Maus über den Bildschirm zu ziehen und Angriffe abzuwehren beziehungsweise in der Angriffsphase durch Mausklicks zuzuschlagen. Nicht sonderlich komplex, aber eine nette Abwechslung. Jedenfalls in den ersten Staffeln. In der dritten waren diese Sequenzen aber so lang, dass sie mich irgendwann genervt haben.
Glücklicherweise lässt sich das Kampfsystem am Anfang einer jeden Staffel deaktivieren. Wer das vergisst kann innerhalb eines Kampfes aber noch die Leertaste drücken. Würde ich auch jedem empfehlen der die Story genießen will. Ist zwar nett, dass sie die Action irgendwie umsetzen wollten, aber dafür eignet sich die Engine vermutlich nicht.
Dummerweise gibt es auch keine Artworks, obwohl diese in einigen Szenen durchaus angebracht wären. Und die Hintergründe scheinen allesamt auf Fotos zu basieren. Außerdem ist mir in der letzten Staffel aufgefallen, dass einige Charaktere trotz einzigartigem Aussehen nur ein generisches Kampfartwork besitzen.
Dummerweise gibt es auch keine Artworks, obwohl diese in einigen Szenen durchaus angebracht wären. Und die Hintergründe scheinen allesamt auf Fotos zu basieren. Außerdem ist mir in der letzten Staffel aufgefallen, dass einige Charaktere trotz einzigartigem Aussehen nur ein generisches Kampfartwork besitzen.
Und wenn ich schon bei der letzten Staffel bin: obwohl sie mir gefallen hat kann sie von der Atmosphäre her nicht mit Staffel 3 mithalten. Es gibt zwar düstere Ereignisse, aber insgesamt wirkt die Stimmung geradezu fröhlich. Und wer erwartet über den Verbleib aller Überlebenden informiert zu werden, der guckt am Ende in die Röhre.
Sobald die Story abgeschlossen ist springt sie zur Rahmenhandlung und bleibt auch dort. Weitere Informationen gibt es dann nur noch am Rande. Hat mich persönlich aber nicht gestört. Im Gegensatz zu Umineko gab es nämlich keine großen Geheimnisse mehr.
Sobald die Story abgeschlossen ist springt sie zur Rahmenhandlung und bleibt auch dort. Weitere Informationen gibt es dann nur noch am Rande. Hat mich persönlich aber nicht gestört. Im Gegensatz zu Umineko gab es nämlich keine großen Geheimnisse mehr.
Einzig das Schicksal von Butlers Schwester wurde verheimlicht. Hier wäre allerdings anzunehmen, dass Lee Meiju sie hat töten lassen damit Gabriel nichts mehr in der Hand hat mit dem er Butler hätte erpressen könnte. Wirklich gestört hat mich aber nur Gabriels Tod. Immerhin konnte Richard keine Rache üben und dann wurde er nur von Butler erschossen. Für das was er verbrochen hat war das ein viel zu gnädiger Abgang.
Wer sich für Mafia-Stories interessiert und nichts gegen Politik und Wirtschaft hat, dem kann ich Rose Guns Days also durchaus empfehlen. Mag langsam anfangen und in Staffel 2 ein bisschen schwächeln, aber für die zweite Hälfte der Story lohnt es sich allemal.
Abschließende Bewertung
Rose Guns Days fängt zwar langsam an und schwächelt nach der ersten Staffel etwas, erzählt schlussendlich aber ein spannende und teilweise auch emotionale Geschichte.
Positive Aspekte von Rose Guns Days
- es werden einige fantastische Lieder geboten
- die Story ist teilweise sehr spannend und gegen Ende durchaus emotional
- im Gegensatz zu anderen Werken von Ryukishi sehen die Charakter-Artworks durchgehend gelungen aus
- das Kampfsystem lässt sich am Anfang einer jeden Staffel abschalten und mittendrin mit Druck auf die Leertaste überspringen
Negative Aspekte von Rose Guns Days
- die zweite Staffel schwächelt aufgrund der wirtschaftlichen Aspekte ein bisschen
- wer erfahren will was am Ende aus den Überlebenden wird guckt in die Röhre
- das Kampfsystem ist bei längeren Gefechten eher nervig als unterhaltsam
- für die Hintergründe scheinen ausschließlich Fotos zum Einsatz gekommen zu sein
