Undertale ist ein Indie-Rollenspiel in dem sich die Gegner sowohl vernichten als auf friedliche Art und Weise bekämpfen lassen
Ist an sich zwar kein neues Konzept, aber der Trailer hat mich durchaus davon überzeugt, mal nach einem Key zu fragen. Und nach über sechs Stunden kann ich nur folgendes sagen: Undertale hat meine Erwartungen in jeglicher Hinsicht überboten! Hätte nie gedacht, dass es mir so gut gefallen würde.
Anfangs mag es zwar nicht sonderlich komplex wirken, aber die Umsetzung des Konzepts sowie der gelungene Humor haben mich stets bei Laune gehalten. Letzeren kann ich in Form eines Reviews natürlich nicht wirklich präsentieren, zumal auch viel mit Posen gearbeitet wird. Davon hätte es zwar ruhig mehr geben können, aber man merkt auf jeden Fall, dass der Entwickler einiges an Arbeit reingesteckt hat.
Das zeigt sich beim Kampfsystem nur umso mehr. Es wirkt anfangs zwar recht statisch, wenngleich jeder Gegner auf andere Art und Weise agiert, aber bei den Bosskämpfen kann man jegliche Erwartungen aus dem Fenster schmeißen. Da ändert sich schonmal die Größe des Rahmens, welcher sich an einer Stelle sogar manuell verschieben lässt um einem Angriff auszuweichen. In dem Kampf fällt der Protagonist (beziehungsweise das Herz, welches ihn präsentiert) außerdem zu Boden und muss sich dann springend fortbewegen anstatt frei im Raum herumzufliegen.
Mehr will ich zu den Bosskämpfen auch gar nicht sagen, sind sie doch eines der kreativsten Elemente des gesamten Spiels. Gegen Ende können sie allerdings etwas herausfordernd sein, vor allem falls man komplett pazifistisch vorgehen sollte und dementsprechend seine Lebenspunkte nicht steigern kann. Solch einen Durchgang werde ich vermutlich auch noch versuchen, da ich beim ersten Mal einige Gegner getötet habe. Darunter einen, mit dem ich mich hätte anfreunden können.
Das erfolgt allerdings nicht über Dialoge sondern ebenfalls über das Kampfsystem. Genauer gesagt über den oben zu sehenden Act-Befehl. Dieser erlaubt es mit Gegnern zu reden, mit ihnen zu flirten, sie zu streicheln (da gibt es eine sehr interessante Sequenz mit zwei Hunden), sie anzufeuern ... und den Rest müsst ihr euch dann selber anschauen. Im Anschluss muss nur noch Gnade gezeigt werden. Dann erhält man zwar keine Erfahrung, aber zumindest Geld.
Damit kann man wie in anderen Rollenspielen seine Ausrüstung verbessern und natürlich Gegenstände zur Heilung kaufen. Das Inventar ist zwar begrenzt (genauso furchtbar wie in Earthbound) aber das hat mich glücklicherweise nie gestört, wenngleich ich beim Endkampf durchaus ein paar zusätzliche Heil-Gegenstände hätte gebrauchen können. So war es dann doch etwas knapp.
Das Spiel hat außerdem ein paar Rätsel zu bieten, aber die sind nie wirklich schwer. In der ersten Hälfte gab es zwar eines, das wirklich furchtbar klang, aber da konnte man sich einfach so lange dumm stellen, bis der "Veranstalter" keinen Bock mehr hatte. Keine Ahnung, ob man das ansonsten tatsächlich machen müsste. Da es nur einen Spielstand gibt, habe ich das auch nicht ausprobiert. Ließe sich zwar durchaus kritisieren, aber so muss man zu seinen Entscheidungen zumindest stehen.
Von daher bleibt nur noch der Soundtrack zu erwähnen. Anfangs war er ganz nett, aber gegen Ende wurde er wirklich fantastisch, vor allem bei den Bosskämpfen. In der Hinsicht hat Undertale also auch meine Erwartungen übertroffen. Kann man neben dem Spiel durchaus mitnehmen ... jedenfalls wenn man fast das Doppelte zahlen will.
Abschließende Bewertung
Undertale ist ein überraschend kreatives und durchgehend lustiges Spiel, welches meine Erwartungen in jeglicher Hinsicht übertroffen hat. Kann ich von daher jedem Fan von RPGs nur wärmstens ans Herz legen.
Positive Aspekte von Undertale
- der Humor hat mich durchgehend unterhalten
- der Soundtrack ist gegen Ende einfach nur fantastisch
- das Kampfsystem hat vor allem bei den Bossen ständig etwas Neues zu bieten
- Gegner lassen sich sowohl töten als auch verschonen, was tatsächlich Einfluss auf die Story hat
Negative Aspekte von Undertale
- an manchen Stellen wirkt es so, als würden Soundeffekte fehlen
- die Kämpfe können dank des SHMUP-artigen Systems etwas schwer sein, vor allem gegen Ende