Ultra Despair Girls ist ein Third-Person Shooter der ein halbes Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils angesiedelt ist
Ich würde trotzdem dazu raten dieses Spinoff erst nach dem zweiten Teil zu spielen. Es verrät zwar nicht die ganze Story, könnte aber einen der größten Twists ruinieren. Außerdem könnte es jegliches Interesse an der weiteren Geschichte im Keim ersticken. Nicht weil die Story furchtbar wäre, sondern weil Shooter auf einem Handheld selten eine gute Iee sind. Erst recht, wenn die Bosskämpfe darauf beruhen Schwachpunkte ausfindig zu machen.
Dementsprechend ist das Gameplay auch mein größter Kritikpunkt an Ultra Despair Girls. Es ist einfach viel zu hakelig und frustrierend, außer die Gegner stehen zur Abwechslung mal still. Selbst dann ist es aber kein Leichtes die Schwachpunkte zu treffen, außer vielleicht man hat das Präzisions-Upgrade ausgerüstet. Dieses senkt die Zielgeschwindigkeit allerdings auf Schneckentempo herab, was alles andere als spaßig ist.
Im Laufe der Handlung wird das Kampfsystem aufgrund zusätzlicher Kugeln zwar angenehmer, aber nervig bleibt es trotzdem. Wenigstens kann man damit ewas Taktik in teilweise sehr hektische Kämpfe bringen. Zum Beispiel indem ein Sirenen-Monukuma mit einer Tanzkugel beschossen wird, woraufhin alle anderen Monokumas zu ihm eilen. Daraufhin können diese mit einem Elektroschock erledigt oder mit einem kugelförmigen Monokuma überrollt werden.
Ich finde es allerdings viel praktischer in den Nahkampf überzugehen. Dazu muss eine Bekannte aus dem ersten Teil zu Hilfe gerufen werden: Toko Fukawa. Diese kann an sich zwar nichts, ihr Alter Ego Genocide Jack ist dafür aber ein wahres Monster und schnetzelt sich nur so durch Gegnerhorden. Dabei stehen sogar Spezialattacken zur Verfügung in denen die Monokumas unter anderem eine neue Frisur verpasst bekommen bevor ihre Körper auseinanderfallen.
Genocide Jack ist außerdem unverwundbar, was in kritischen Momenten durchaus vor Schaden schützen kann. Das führt allerdings dazu, dass dieser Modus nur begrenzt verfügbar ist. Dementsprechend würde ich im Upgrade Menü dazu raten, sich als erstes um Toko zu kümmern.
Verbesserungen für Komarus Kugeln sind zwar schön und gut, aber auch nicht wirklich notwendig. Ich hatte jedenfalls nie Probleme an genug Munition zu kommen, zumal in den Bosskämpfen eh ständig Nachschub geliefert wird. Dort reicht es außerdem die Schwachstelle des Bosses zu treffen und dann auf Toko zu wechseln.
Wer nur die Story erleben will, der sollte dementsprechend im Genocide Modus spielen. Dort laden sich die Batterien die für den Wechsel benötigt werden nämlich von selber auf. Keine Ahnung wie schnell, da ich diesen Modus nicht probiert habe, aber damit dürfte Genocide Jack noch häufiger zur Anwendung kommen.
Wer sich für die Wertungen am Ende eines jeden Kapitels interessiert (die neben Münzen auch neue Skills bereithalten), der wird um die Shooter-Sequenzen aber nicht drum herum kommen. Es gibt nämlich eine Vielzahl von Rätselräumen in denen die Gegner auf ganz bestimmte Art und Weise erledigt werden müssen. Zum Beispiel indem man sie mit einem Auto überfährt oder einen Bomber Monokuma in eine Gruppe schleudert um alle auf einmal zu vernichten.
Ist zwar angenehmer als Monokumas zu bekämpfen die auf einen zugestürmt kommen, aber gegen Ende wirkt das Spiel aufgrund viel zu vieler Rätsel ein bisschen gestreckt. Die Hälfte hätte es sicherlich auch getan, zumal die Story nicht so umfangreich ist, dass sie tatsächlich 20 Stunden hätte dauern müssen.
Dementsprechend kann ich auch nicht viel erzählen ohne die wichtigsten Elemente bereits zu spoilern. Der Konflikt dreht sich aber um eine Gruppe von Kindern die mithilfe von Monokumas eine Stadt angreifen, in der die Schwester von Makoto Naegi seit den Ereignissen des ersten Teils gefangen ist. Diese wird von Byakuya gerettet und muss sich dann mit Tokos Hilfe gegen die Kinder und ihre Kampfroboter behaupten.
Klingt bei Weitem nicht so interessant wie Mordfälle aufzuklären, hat aber einige verstörende Momente zu bieten. Diese werden durch unnötigen Fanservice (Pantyshots, "Tentakel", Kämpfe in denen Kleidung zerstört werden kann) sowieso farbige Blobs (unwichtige NPCs die als blaue oder lilane Schemen durch die Gegend wandeln) allerdings ein bisschen ruiniert.
Außerdem erfährt man über einen Großteil der Antagonisten so gut wie nichts. Sie haben halt irgendein Trauma ... und das wars dann meist auch schon. Dementsprechend wird mir nur einer von ihnen im Gedächtnis bleiben.
Außerdem erfährt man über einen Großteil der Antagonisten so gut wie nichts. Sie haben halt irgendein Trauma ... und das wars dann meist auch schon. Dementsprechend wird mir nur einer von ihnen im Gedächtnis bleiben.
Dem Spiel fehlt außerdem ein richtiger Monokuma. Es gibt zwar unzählige Monokuma-Varianten, aber dabei handelt es sich nur um hirnlose Roboter die außer Mord nichts anderes im Kopf haben. Mit Kurokuma gibt es zwar einen neuen Bär, aber dieser hat viel zu wenig Screentime und klingt auf Englisch extrem kindisch. Ansonsten hätte er vermutlich ganz cool sein können.
Ansonsten könnte man sich vermutlich darüber beschweren, dass die Angehörigen der Schüler aus dem ersten Teil entweder so gut wie keine Rolle spielen, oder kurz nach ihrem Auftritt einfach mal das Zeitliche segnen. Hat mich aber nicht wirklich gestört, immerhin kannte man die sowieso nicht. Das Schicksal der Antagonisten hat mich da schon mehr gestört, immerhin hat jeder einzelne von ihnen überlebt. Selbst einer der scheinbar unter einem explodierenden Roboter begraben wurde.
Wirkt beinahe so, als wollten die Entwickler auch ja kein Risiko eingehen indem sie Kinder töten. Ein bisschen absurd wenn ich bedenke, dass Kotoko offensichtlich vergewaltigt wurde. Wenn sie solch ein Thema anschneiden können, dann hätten sie was die Tode angeht ruhig konsequenter sein können.
Im Großen und Ganzen ist Ultra Despair Girls also der bisher schwächste Teil der Reihe. Als Visual Novel hätte es vermutlich interessanter sein können, auch wenn das Konzept auf die Art und Weise nicht funktioniert hätte. Wer sich für die Serie interessiert, der sollte aber zumindest für die Story reinschauen. Und wenn es nur in Form eines Let's Plays ist.
Im Großen und Ganzen ist Ultra Despair Girls also der bisher schwächste Teil der Reihe. Als Visual Novel hätte es vermutlich interessanter sein können, auch wenn das Konzept auf die Art und Weise nicht funktioniert hätte. Wer sich für die Serie interessiert, der sollte aber zumindest für die Story reinschauen. Und wenn es nur in Form eines Let's Plays ist.
Abschließende Bewertung
Ultra Despair Girls ist teilweise sehr verstörend, sabotiert die düstere Atmosphäre aber durch unnötigen Fanservice sowie NPCs die nur als farbige Blobs gezeigt werden. Das Shooter-Gameplay ist aufgrund der Handheld-Steuerung außerdem extrem nervig.
Positive Aspekte von Ultra Despair Girls
- im Nahkampf sind die Kämpfe tatsächlich erträglich
- typischer Danganronpa Wahnsinn mit einer teilweise sehr verstörenden Story
- bei einem Game Over gibt es Tipps, die unter anderem bei Bosskämpfen hilfreich sein können
- die Bosskämpfe mögen aufgrund der Steuerung etwas nervig sein, aber gut präsentiert sind sie auf jeden Fall
- in den Rätselräumen ist das Kampfsystem aufgrund taktischen Vorgehens zur Abwechslung mal nicht so nervig
Negative Aspekte von Ultra Despair Girls
- der Fanservice ist teilweise zu extrem
- es scheint so gut wie keine neue Musik zu geben
- die Story ist nicht konsequent genug und wird erst gegen Ende wirklich gut
- es gibt es viel zu viele Rätselräume, wodurch das Spiel unnötig gestreckt wirkt
- das Shooter-Gameplay wird im Laufe der Zeit zwar besser, ist insgesamt aber trotzdem sehr nervig, vor allem wenn Schwachpunkte getroffen werden müssen