MISSING ist ein interaktiver Thriller, der vom Ablauf her ein wenig an die Saw-Reihe erinnert
Das Spiel, oder eher diese interaktive Episode, handelt von einem Mann der an die Decke gekettet zu sich kommt und mehrere Rätsel lösen muss um aus seinem Gefängnis zu entkommen. Im Gegensatz zu Saw gibt es allerdings keine übertriebene Gewalt und der Entführer ist bisher nur in Form von Nachrichten aufgetreten.
Wäre aufgrund der episodischen Natur auch nichts, was ich mir unbedingt schon hätte holen müssen, zumal die erste Episode nach etwa 40 Minuten auch wieder vorbei war. Also in etwa genauso lang wie die meisten Episoden einer TV-Serie. Die Entwickler haben mir allerdings einen Key zukommen lassen, von daher habe ich doch mal einen Blick riskiert. Und bisher hat es mir durchaus gefallen.
So merkt man keinen wirklichen Unterschied zwischen den Videosequenzen und den eigentlichen Gameplay-Abschnitten. Manche Elemente mögen zwar etwas herausstechen, aber das Gesamtbild ist insgesamt sehr stimmig.
Es werden außerdem einige relativ logische Rätsel geboten. Solange man sich gründlich in der Gegend umschaut, sollte es also kein Problem sein das Ende der Episode zu erreichen. Wirklich nervig fand ich nur ein Kreuzworträtsel, bei dem man Dutzende Wörter in alle Richtungen finden musste. Das hatte zwar durchaus einen Grund, wäre mit einem kleineren Kreuzworträtsel aber auch möglich gewesen.
Der Rest war aber wirklich kein Problem, auch wenn ich an einer Stelle aufgrund zu schneller Reaktionen einen bestimmten Hinweis übersehen hatte. Dadurch hing ich allerdings nur kurzzeitig fest, weil so viele Gebiete gibt es dann doch nicht.
Es gibt außerdem ein paar Quick Time Events, aber die sollten ebenfalls kein wirkliches Problem darstellen. Ich hätte schon absichtlich warten müssen um dort zu scheitern. Wäre aber auch kein wirkliches Problem, lassen sich die Sequenzen doch allesamt vorspulen, wodurch es ein Kinderspiel ist, alle Achievements zu erlangen.
Wenn mich etwas stört, dann der Umfang der Episode. Mag für eine TV-Serie zwar vollkommen ausreichen, aber aufgrund der Gameplay-Abschnitte bleibt nicht viel Zeit die Story zu erzählen. Dadurch wirkt der Abschnitt mit dem Detektiv auch etwas fehl am Platz, taucht er doch nur ein einziges Mal auf, während der Rest des Spiels sich auf die Flucht konzentriert.
Der Protagonist redet außerdem nicht viel. Wirkt zwar realistischer, weil er sich seinen Teil vermutlich denkt, aber ich kann auch nicht in seinen Kopf schauen. Vieles ergibt sich zwar auch so, aber zusätzliche Reaktionen hätten wirklich nicht geschadet. Die Schauspieler liefern immerhin auch gute Arbeit. Da hätten sie ruhig noch mehr zu tun bekommen können. Hoffentlich kann der Rest der Story darüber hinweghelfen.
Von daher ist MISSING bisher ganz nett. Würde ich ohne die restlichen Episoden aber nur bedingt empfehlen. Kann als Vorgeschmack zwar reichen, aber ich hätte dann doch gerne die komplette Story am Stück erlebt.
Abschließende Bewertung
MISSING hat durchaus Potenzial, aber die erste Episode hat mir in Sachen Story noch zu wenig geboten. Dafür ist das Gameplay größtenteils gelungen und fügt sich beinahe nahtlos ins Gesamtbild ein.
Positive Aspekte von MISSING
- die Schauspieler leisten durchgehend gute Arbeit
- die Rätsel sollten sich ohne größere Probleme lösen lassen
- die Gameplay- und Story-Sequenzen ergeben ein stimmiges Gesamtbild
Negative Aspekte von MISSING
- das Kreuzworträtsel hätte ruhig kürzer sein können
- die Länge ist für eine TV-Serie zwar ausreichend, aber hier wurde mir noch zu wenig Story geboten