Downfall ist ein Remake des gleichnamigen Horror Adventures von 2009 und spielt in der selben Welt wie The Cat Lady
Diesmal geht es nicht um eine Frau die Selbstmord begeht, sondern um einen Mann der versucht seine Beziehung mit einem romantischen Wochenende zu retten. Das einzig freie Hotel sieht aber alles andere als einladend aus. Und es scheint seiner Frau nicht zu bekommen, redet sie doch irrsinnig vor sich her. Das hindert Joe Davis aber nicht daran die Nacht dort zu verbringen. Und damit beginnt ein wahnsinniger Trip der eindeutig nicht für Minderjährige geeignet ist, trieft das Spiel doch nur so vor Blut und Gedärmen.
Einige Spieler werden davon aber vermutlich nichts zu sehen bekommen. Nicht weil es unterschiedliche Spielverläufe gäbe, sondern weil der Prolog das schlimmste am gesamten Spiel ist. Dieser handelt von Joes erstem Zusammentreffen mit Ivy, seiner zukünftigen Geliebten. Zu dem Zeitpunkt waren die beiden noch Kinder. Und deren Synchronsprecher lassen mehr als nur zu wünschen übrig.
Ivy geht gerade noch so, aber Joe klingt fürchterlich gelangweilt. Und dann kommt noch Joes Bruder hinzu, den ich als extrem nervig einstufen würde. Genauso nervig wie die Laufgeschwindigkeit. Die ändert sich zwar nach dem ersten Gespräch mit Ivy, aber vorher schleicht Joe wie eine Schnecke vor sich hin.
Das mit dem Tempo hat sich nach dem Prolog zwar erledigt, aber die Sprachausgabe bleibt bis zum Ende sehr durchwachsen. Joe und Ivy sind dabei die schlimmsten Charaktere. Letztere hat zum Glück keine so gewaltige Rolle, aber Joe bekommt man als Protagonist natürlich ständig zu hören. Und er klingt fast so gelangweilt wie in seiner Kindheit. Oder er versucht emotional zu klingen, schafft es aber nicht. Das fällt vor allem dann auf wenn er schreien soll, wo sich der Synchronsprecher offensichtlich zurückgehalten hat.
Bizarrerweise sind die Nebencharaktere durch die Bank besser besetzt. Von ein paar seltsamen Betonungsfehlern mal abgesehen. Wirkt beinahe so als hätten sie alles nur ein einziges Mal aufgenommen ohne auf die Qualität zu achten. Könnte vermutlich am Budget gelegen haben, immerhin sind manche Sprachen aus Kostengründen momentan nicht umsetzbar.
Davon abgesehen ist Downfall seinem Vorgänger aber um Welten überlegen, schon weil ich mich nicht mit der Engine rumschlagen musste und stattdessen alles ohne Probleme im Vollbild angezeigt wurde. The Cat Lady hatte glaube ich ein paar interessantere Effekte, aber Downfall hat in der Hinsicht auch so einiges zu bieten, darunter sogar 3D Animationen.
Hier offenbart sich allerdings ein weiteres Problem. Verglichen mit The Cat Lady ist die Welt von Downfall wesentlich bizarrer, befindet sich das Hotel doch in stetigem Wandel und beschwört dabei Dinge aus Joes Unterbewusstsein, darunter den kompletten Apartmentkomplex in dem er und Ivy (und die Cat Lady) zuhause sind. Sollte an sich ein sehr fragwürdiges Ereignis sein ... aber Joe kümmert das nur selten. Selbst als er in einen Fernseher gesaugt wird gibt er keinen Kommentar ab.
Später stößt außerdem eine Frau namens Agnes hinzu die hier und da zwar Kommentare abgibt, an anderen Stellen dafür kein Wort sagt, selbst wenn sie das erste Mal ein Monster zu Gesicht bekommt. Mag andere Spieler vielleicht nicht stören, aber für mich hat es die Glaubhaftigkeit des Spiels ein bisschen ruiniert. Wenn das Spiel elendig lang wäre könnte ich fehlende Reaktionen vielleicht verstehen, aber mit vier Stunden hält es sich doch sehr in Grenzen.
Ich habe es danach nochmal in zwei Stunden durchgespielt um das schlechte Ende zu bekommen ... allerdings scheinen die Bedingungen extrem strikt zu sein da ich trotzdem nur das normale Ende bekommen habe. Vermutlich hätte ich den dreiteiligen Brief (der mir beim ersten Mal fehlte) nicht einsammeln dürfen. Auf noch eine Runde habe ich allerdings keine Lust. Soviel ändert sich durch unterschiedliches Verhalten leider nicht.
Ich habe es danach nochmal in zwei Stunden durchgespielt um das schlechte Ende zu bekommen ... allerdings scheinen die Bedingungen extrem strikt zu sein da ich trotzdem nur das normale Ende bekommen habe. Vermutlich hätte ich den dreiteiligen Brief (der mir beim ersten Mal fehlte) nicht einsammeln dürfen. Auf noch eine Runde habe ich allerdings keine Lust. Soviel ändert sich durch unterschiedliches Verhalten leider nicht.
Das Spiel hat außerdem keine wirklichen Rätsel zu bieten. Hier und da müssen Gegenstände an den richtigen Stellen benutzt werden, aber das wars auch schon. Das Original (welches in dieser Fassung ebenfalls enthalten ist) soll in dieser Hinsicht mehr zu bieten gehabt haben. Die Story scheint aber größtenteils identisch zu sein.
Die wichtigste Änderung ist dabei die Beziehung zwischen Downfall und The Cat Lady. Das Original ist zeitlich früher angesiedelt, das Remake danach. Könnte man vermutlich als Spoiler bezeichnen, aber es wäre wirklich sinnvoller The Cat Lady vorher zu spielen. Ansonsten dürfte Downfall nicht die selbe Wirkung entfalten.
Und das wars an sich auch schon. Ich möchte die Quicksaves aber noch positiv hervorheben. Diese können mit F1-F4 angelegt und mit F5-F8 geladen werden. Damit spart man sich den Gang ins Menü, zumal es sogar Autosaves gibt. Sterben kann man allerdings nicht, von daher ist ständiges Speichern nicht vonnöten.
Abschließende Bewertung
Downfall ist an sich ein gelungenes Horror Adventure, aber dass Joe und seine Frau von den schlechtesten Synchronsprechern vertont werden zieht die Qualität leider nach unten.
Positive Aspekte von Downfall
- viele gut gemachte Effekte
- es lassen sich vier Quicksaves sowie ein Autosave anlegen
- mangels wirklicher Rätsel sollte man nie für längere Zeit festhängen
- eine interessante Story die wesentlich verworrener ist als die von The Cat Lady
Negative Aspekte von Downfall
- die Charaktere kümmern sich viel zu wenig um die sehr bizarren Ereignisse im Hotel
- die Sprecher von Joe und Ivy geben eine sehr durchwachsene Performance ab
- um das beste und das schlechteste Ending zu erhalten müssen sehr undurchsichtige Bedingungen erfüllt werden