[Review] Panzer Dragoon Saga - Jack-Reviews.com

[Review] Panzer Dragoon Saga

Rollenspiel
Panzer Dragoon Saga ist ein einzigartiges JRPG das als Ableger der Panzer Dragoon Rail Shooter Serie fungiert
Ein Spiel von 1998 als einzigartig zu bezeichnen klingt vermutlich weit hergeholt, aber ich kann mich nicht erinnern je einen ähnlichen Titel gespielt zu haben. Das hebt es zwar nicht über andere Vertreter des Genres hinweg, aber einen Blick könnte es durchaus wert sein. Wenn ihr denn ein Sega Saturn besitzt (und absurde Preise zahlen wollt) oder euch mit Emulationsproblemen herumschlagen wollt.

Aufgrund positiver Berichte habe ich auf SFF zurückgegriffen, was anfangs auch wunderbar funktioniert hat, aber CD2 war mehr als problematisch. So gab es nicht nur endlose Zwischensequenzen (die sich nur mithilfe von knapp davor gesetzten Savestates umgehen ließen), sondern auch diverse Abstürze. Und an einer Stelle hat sich sogar eine unsichtbare Barriere aufgetan die sich nur mit der vorherigen Version des Emulators umgehen ließ. Danach lief das Spiel einwandfrei, jedenfalls bis zum Endkampf, wo ich erneut in einer Zwischensequenz festhing.

Von daher würde ich empfehlen das restliche Review zu lesen bevor ihr euch drauf stürzt. Ohne Probleme ist Panzer Dragoon Saga nämlich nicht. Das zeigt sich schon bei einer Spielzeit von knapp 12 Stunden. Reicht gerade so um die Story zu erzählen, aber mir kamen vor allem die Charaktere viel zu kurz. Und über die Welt erfährt man auch nicht viel. Keine Ahnung ob in den Vorgängern besser drauf eingegangen wird, aber die sollen wohl noch weniger Story zu bieten haben.

Ruinen

Worum es geht ist schnell erzählt. Ein Junge namens Edge passt mit seinen Kumpels auf die Ruinen einer längst erloschenen Zivilisation auf als sie von Abtrünnigen des Imperiusm angegriffen werden. Daraufhin wird Edge in die Tiefe geschleudert und findet sich bald von einer Monsterhorde umzingelt. Wie der Zufall es so will taucht genau in dem Moment ein Drache auf um ihn zu retten. Und mit diesem zieht er aus um Rache zu üben.

An sich ein ordentlicher Anfang, zumal er sich mit 20 Minuten auch mehr als genug Zeit nimmt. Aber danach ist der Antagonist nur noch ein fernes Ziel und kommt in seinen wenigen Auftritten auch viel zu kurz um der Rache-Story die nötige Würze zu verleihen. Und den Imperator hätten sie sich gleich sparen können.

Die Story wird aber gut präsentiert, wenn man denn über die pixelige Grafik des Sega Saturn hinwegsehen kann. Final Fantasy 7 war ein Augenschmaus dagegen. Die Zwischensequenzen helfen da nur bedingt, zumal sich die Charaktere teilweise sehr unnatürlich bewegen. Das zeigt sich vor allem wenn Edge seine Waffe zückt.

Panzer Dragon Saga

Nur in den Kämpfen kann das Spiel so wirklich glänzen. Es gibt zwar keine Party und die meisten Fähigkeiten werden schnell nutzlos, dafür muss man aber stets mit Bedacht vorgehen. Gegner einfach nur anzugreifen wäre schwachsinnig. Stattdessen sollte man ihre Schwachstelle ausfindig machen um sich auf diese konzentrieren zu können. Gleichzeitig muss man aber auf die Anzeige in der Mitte achten.

Grüne Zonen sind vor Angriffen sicher und rote garantieren schwere Treffer. Sichere Zonen gibt es aber nicht immer. Und sie können sich im Laufe der Zeit auch ändern. So gibt es Gegner die sich ständig mitdrehen oder die irgendwann eine Phase einleiten in der alles rot wird. Deswegen gibt es fünf unterschiedliche Drachenformen die sich sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Kampfes ändern lassen.
  • Normale Drachen sind Alleskönner die keinerlei herausragende Eigenschaften bieten. Sind alle Energieleisten gefüllt, dann regeneriert der Drache sich von selbst. Es lässt sich auch eine manuelle Regeneration einleiten, aber diese verbraucht die komplette Energie und ist bei Weitem nicht so nützlich wie um den Gegner herumzufliegen und sich mit Angriffen zurückzuhalten.
  • Die Angriffsform erzielt stärkeren Schaden mit den Lasern (die nur auf eine bestimmte Menge an Gegnern aufgeschaltet werden und sich nicht steuern lassen), verursacht dafür aber weniger spirituellen Schaden. Mit drei Leisten lässt sich der Schaden der Laser erhöhen.
  • Die spirituelle Form richtet größeren spirituellen Schaden an und verbraucht weniger BP. Mit drei gefüllten Leisten regenerieren sich diese von selbst, was extrem sinnvoll ist, kosten BP-Items doch ein Vermögen.
  • Die agile Form kann schneller angreifen, erleidet dafür aber größeren Schaden.
  • Die Verteidigungs-Form bewegt sich langsamer, erleidet dafür aber weniger Schaden.
Die letzten Formen fand ich allerdings so gut wie nutzlos. Die Bosse bei denen mehr Geschwindigkeit von Nutzen wäre richten einfach zu viel Schaden an. Deswegen ist es teilweise auch sinnvoller nur Magie einzusetzen als sich auf Schwachstellen zu fokussieren. Solange der Drache in Bewegung ist füllen sich die Leisten nämlich nicht. Magie richtet außerdem überall den selben Schaden an.

Transformation

Ignorieren sollte man die Schwachpunkte aber auch nicht, vor allem falls Edge ein Sniper-Gewehr besitzen sollte. Es kann allerdings nur einer von beiden angreifen, was bei manchen Gegnern unabdingbar ist. So sollte Edge sich um Anti-Laser Gegner kümmern bevor die restlichen vom Drachen zerlegt werden.

Es gibt außerdem diverse Statusverändungen bei denen Edge zu Items greifen könnte. Ist aber nur bei sowas wie Stop oder Bind wirklich sinnvoll. Alles andere kann man getrost ignorieren, wenn es sich denn nicht gerade um einen Bosskampf handelt. Diese werden aber nur gegen Ende wirklich problematisch, vor allem wenn man gegen eine fliegende Festung antritt.

Der Endkampf war allerdings ein Witz. Jedenfalls mit der stärksten Drachenform. Keine Ahnung wie es bei den anderen aussieht. Zu dem Zeitpunkt sollte man aber mehr als genug Items haben um über die Runden zu kommen.

Ich habe einmal Ambrosia benutzt (regeneriert alle HP und BP), hätte aber noch mehr als genug mächtige Gegenstände für den Notfall gehabt. Für die BP war das aber gar nicht notwendig, hatte Edge doch eine Pistole welche BP absorbieren konnte. Dank einer Nebenquest habe ich die sogar zweimal bekommen und mir noch mehr Items gekauft.

Kampfsystem

Im Gegensatz zu anderen JRPGs musste ich auch gar nicht grinden. Und die Random Encounter hielten sich größtenteils in Grenzen. Nur beim Angriff auf eine imperale Basis war das etwas nervig. Nicht weil ständig attackiert worden wäre, sondern weil ich eine halbe Ewigkeit durch die Gegend fliegen und Schiffe zerballern musste.

Und dann musste ich noch länger rumfliegen. Und noch ein bisschen. Da hingen mir die Kämpfe dann irgendwann zum Hals raus, gibt es doch nur wenige Gegnerkombinationen die man schnell auswendig kennt. Und im Anschluss musste ich unter Zeitdruck einen Boss besiegen der sich regeneriert bis bestimmte Teile von ihm zerstört wurden.

Ist aber auch die einzige Stelle die ich wirklich nervig fand. Das letzte Dungeon zieht sich zwar ein bisschen, hat dafür aber auch keine Random Encounter. Jedenfalls bis man in die Bewegungsmelder fliegt. Denen auszuweichen ist aber ein Kinderspiel.

Und das wars dann eigentlich auch. Panzer Dragoon Saga hat es zwar nicht geschafft sich einen Platz unter meinen JRPG-Favoriten zu sichern, aber für das Kampfsystem kann man durchaus mal reinschauen.

 

Abschließende Bewertung



Panzer Dragoon Saga mag es nicht mit den Größen des JRPG Genres aufnehmen können, aber für das interessante Kampfsystem kann man durchaus einen Blick riskieren.

 

Positive Aspekte von Panzer Dragoon Saga



  • Grinding ist nicht wirklich vonnöten
  • die Random Encounter halten sich größtenteils in Grenzen
  • das Kampfsystem mag weniger komplex sein als das anderer JRPGs, dafür hält es einen aber stets auf Trab

 

Negative Aspekte von Panzer Dragoon Saga

 
  • die Antagonisten haben viel zu wenig Screentime
  • verglichen mit Playstation-Titeln ist die Grafik mehr als nur altbacken
  • aufgrund der kurzen Spielzeit kann sich die Story nicht so wirklich entfalten