The Fowl Fleet ist ein Piraten Adventure das als Nachfolger zum kostenlosen Nelly Cootalot: Spoonbeaks Ahoy! fungiert
Ich muss gestehen, als ich dieses Spiel zum ersten Mal auf Steam gesehen habe, habe ich direkt auf "Nicht Interessiert" geklickt. Nicht weil es furchtbar gewirkt hätte, sondern weil mich die Aufmachung einfach nicht angesprochen hat. Kurz darauf erhielt ich allerdings die Möglichkeit eine Review-Fassung zu erhalten und habe es mir doch noch angeschaut. Was sollte schon groß schief gehen, wenn ein bekannter britischer Komiker (Alasdair Beckett-King) für das Spiel verantwortlich war?
Nunja ... das Spiel könnte nicht witzig sein. Die Charaktere sind durchaus skurril und ab und zu musste ich auch schmunzeln, aber die meiste Zeit hat mich das Spiel einfach nur gelangweilt. Könnte eventuell daran liegen, dass ich es auf Deutsch gespielt habe, obwohl ich das normalerweise nicht tue. Hier wurde es mir aber quasi empfohlen. Und bereut habe ich es nicht. In Gegensatz zu vielen deutschen Vertonungen haben die Sprecher von Anfang bis Ende eine gelungene Performance abgeliefert. Dabei kamen sogar verschiedene Dialekte zum Einsatz um den Charakteren eine besondere Note zu verleihen.
Ab und zu habe ich auch in die englische Fassung reingehört. Die scheint ebenso gelungen zu sein, zumal sich die Entwickler die Mühe gemacht haben die Namen anzupassen damit Wortwitze besser funktionieren. Klang aber auch nicht witziger als die deutsche Fassung. Da hatte ich mit dem kürzlich durchgespielten Broken Age mehr Spaß, vom zweiten Akt mal abgesehen. Und das hatte neben Humor auch eine interessante Story zu bieten.
Nelly Cootalot handelt dafür von einer Möchtegener-Piratin die versucht einen sagenumwobenen Schatz an sich zu bringen bevor ihr ärgster Feind diesen in die Finger bekommt. Und das wars eigentlich auch schon. Daraufhin klappert sie mehrere Inseln ab, löst diverse Rätsel, und zwischendurch sieht man die ach so grauenhaften Machenschaften von Baron Breitbart ... der das gesamte Spiel über so gut wie nichts zu tun hat. Eigentlich steht er nur in seinem Schiff rum und redet mit seiner Frau. Kein Vergleich zu LeChuck, der in Monkey Island einen unterhaltsameren Bösewicht abgegeben hat.
Das soll nicht heißen, dass Nelly Cootalot ein furchtbares Spiel wäre. Ganz im Gegenteil. Es hat durchaus einen gewissen Charme, Rätsel die ohne größere Probleme zu lösen sind (abgesehen von einer Stelle wo man erst an der richtigen Position stehen muss damit überhaupt was passiert) und alle Komfort-Funktionen die ein modernes Adventure benötigt (Hotspot-Anzeige, schneller Mapwechsel, an einer Stelle sogar eine Inselkarte mit mehreren Sprungzonen), aber wenn mich jemand nach lustigen Adventures fragen sollte, dann würde ich dieses Spiel nie auch nur mit einem Wort erwähnen.
Kann natürlich sein, dass der Humor von Alasdair Beckett-King mich slichtweg nicht anspricht. Aber da ich ihn noch nie gehört habe, kann ich das weder bestätigen noch verneinen. Und ich habe auch kein Interesse das Spiel nochmal auf Englisch durchzuspielen, wenngleich es mit einer Spielzeit von fünf Stunden nicht sonderlich lang ist.
Kann natürlich sein, dass der Humor von Alasdair Beckett-King mich slichtweg nicht anspricht. Aber da ich ihn noch nie gehört habe, kann ich das weder bestätigen noch verneinen. Und ich habe auch kein Interesse das Spiel nochmal auf Englisch durchzuspielen, wenngleich es mit einer Spielzeit von fünf Stunden nicht sonderlich lang ist.
Abschließende Bewertung
Nelly Cootalot könnte sicherlich ein unterhaltsames Adventure sein, aber bei mir ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Da spiele ich lieber eine weitere Runde Monkey Island.
Positive Aspekte von Nelly Cootalot
- wunderbare 2D Grafik
- Maps können schnell gewechselt werden, an einer Stelle sogar über eine Inselkarte
- sowohl die englische als auch die deutsche Sprachausgabe wissen zu überzeugen
- die Rätsel dürften bis auf wenige Ausnahmen kein wirkliches Problem darstellen
Negative Aspekte von Nelly Cootalot
- obwohl ein Komiker am Spiel beteiligt war hat es mich die meiste Zeit nur gelangweilt
- ein Rätsel auf der ersten Insel könnte ein bisschen nervig sein, da dieses eine bestimmte Platzierung erfordert bevor Nelly überhaupt die entsprechende Aktion ausführt