Neon Struct ist ein
futuristisches Stealth-Game das sich an Deus Ex und Thief orientiert.
Im Gegensatz zu seinen Vorbildern setzt es allerdings auf einen
minimalistischen Grafikstil der für eine eckige Welt und
gesichtslose Charaktere sorgt. Deswegen wollte ich mir das Spiel auch
eigentlich nicht holen. Jedenfalls bis es vor kurzem in meinem
itch.io Presse-Account erschienen ist.
Dummerweise ist nicht nur
die Grafik sondern auch das Gameplay sehr minimalistisch. So gibt es
keine Skills, Modifikationen, oder irgendwas das man sich im Laufe des
Spiels aneignen könnte. Stattdessen hat man ein Tool mit sich alle
möglichen Systeme hacken lassen (in Form eines Breakout Minispiels),
sowie Stims die kurzzeitige Effekte aktivieren. So kann man für ein
paar Sekunden unsichtbar werden oder die eigenen Laufgeräusche
unterbinden. Als letztes kommen Granaten hinzu, die unter anderem
Gegner lähmen oder einen Bereich in Dunkelheit hüllen können.
Das wars dann aber auch.
Ist an sich zwar okay, aber dadurch hat man innerhalb kürzester
Zeit bereits alles gesehen was das Spiel zu bieten hat. Auf Normal
habe ich von den Hilfsmitteln außerdem so gut wie nichts verwenden
müssen. Dafür ist das Gameplay viel zu einfach. So muss man sich
nur von hinten an einen Gegner heranschleichen und eine Taste
gedrückt halten damit er bewusstlos geschlagen wird.
Es gibt auch keine Waffen
mit denen man sich wehren könnte. Von daher schleicht man die meiste
Zeit nur herum und hackt sich durch alle möglichen Systeme.
Interessante Nebenquests sucht man dabei vergebens. Und die
versteckten Schätze lohnen sich nicht wirklich. Diese belohnen
Spieler zwar mit Münzen mit denen sich Gegner ablenken lassen, aber
das hat bei mir nur mäßig funktioniert. Manchmal sind sie nämlich
direkt auf mich zugekommen obwohl ich die Münze von mir weggeworfen
habe.
Die Story ist leider
genauso schwach wie das Gameplay. So gerät sie viel zu schnell aus
dem Ruder, hat danach aber keinerlei Höhepunkte zu bieten. Selbst
die letzte Mission ist ein Kinderspiel. Wer Stealth-Games über
Verschwörungen mag, der sollte lieber zu Deus Ex greifen. Da gibt es
auch abseits der Handlung einiges zu entdecken!
Stick it to the Man ist
ein Adventure der besonderen Art. Nicht nur weil es sich wie ein
Platformer spielt, sondern weil die gesamte Welt mehr als nur skurril
ist. Das beginnt schon mit den Job des Protagonisten, welcher daraus
besteht Schutzhelme zu testen indem er sich Dinge auf den Kopf fallen
lässt. Dummerweise trägt er keinen als er von einer Tonne
erschlagen wird die aus einem Papierflugzeug fällt.
Als er wieder zu sich
kommt, wächst ihm ein rosaroter Spaghetti-Arm aus dem Kopf. Mit
diesem können Objekte aufgesammelt und in Sticker verwandelt werden.
Diese lassen sich wie ganz normale Gegenstände benutzen, egal ob es
sich dabei um den Mund eines anderen Menschen handelt … oder um
seine Gedanken! Diese kann er dank des Arms übrigens lesen. Genauer
gesagt dank einer außerirdischen Lebensform die sich in seinem Kopf
eingenistet hat.
Der mysteriöse The Man will diese Kreatur aber für sich
beanspruchen. Dementsprechend muss man häufiger vor seinen Agenten
fliehen. Diese Stellen können etwas nervig sein, lassen sich
mithilfe diverser Sticker aber vereinfachen. So gibt es Wachen die an
Schlaf denken, welche mit eben jenen Gedanken eingeschläfert werden
können. Außerdem gibt es Stecknadeln zu denen man sich schwingen
kann, selbst wenn ein Hindernis den Weg versperrt.
Auf diese Weise durchquert
man zehn Kapitel die allesamt sehr unterhaltsame Rätsel zu bieten
haben. So verhilft man einem Zombie zu seiner ersten großen Liebe,
oder pflanzt das Gebiss eines Alligators einem auf Rache sinnenden
Hund ein. Und mehr will ich da auch gar nicht verraten.
Ich hing nur einmal fest,
da ich mich nicht an die Gedanken einer bestimmten Person erinnert
habe. An der Stelle ist das Verwenden von Stickern vollkommen
nutzlos. Stattdessen muss der richtige Sticker vor eben jener Person
ausgerüstet werden. Der Rest ergibt sich dann von selbst.
Wer skurrile Adventures
mag, der dürfte an Stick it to the Man vermutlich seine Freude
haben. Mir hat es jedenfalls von Anfang bis Ende gut gefallen. Ich
lag zwar nicht lachend auf dem Boden, aber witzig war es allemal.
Gateways ist ein Spiel das
von Portal inspiriert wurde, das Konzept aber in die zweite Dimension verlagert. Im
Gegensatz zu seinem Vorbild hat es zwar keine interessante Story zu
bieten, dafür kann es mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Portalkanonen aufwarten. So gibt es Portale die den Protagonisten
schrumpfen oder wachsen lassen, die die Gravitation umkehren, oder sogar Zeitreisen
ermöglichen. Bei letzterem hat mich das Spiel aber so ein bisschen verloren.
Die ersten Rätsel sind
zwar ein Kinderspiel, aber irgendwann hatte ich keinen Plan wie ich weiterkommen sollte. Die Zeitkanone
ermöglicht nämlich mehrfach durch die Zeit zu reisen, wodurch irgendwann mehrere Kopien einer selbst durch die Gegend wuseln. Diese dürfen sich allerdings nicht in die Quere kommen. Jedenfalls
bis man irgendwann den Schutzanzug findet, der diese Rätsel um
einiges erträglicher macht.
Kurz darauf kam ich aber
trotzdem nicht mehr weiter. Mir fehlte scheinbar ein Sprung-Upgrade
mit dem ich das folgende Rätsel hätte lösen können. Irgendwo
hätte ich das vielleicht noch auftreiben können, aber danach hätte
ich eine Portalkanone erhalten, mit der ich all meine Fähigkeiten
auf einmal hätte anwenden können. Wäre mir vermutlich viel zu
kompliziert geworden. Dabei habe ich schon auf dem einfacheren
Schwierigkeitsgrad gespielt.
Es besteht zwar die
Möglichkeit Rätsel automatisch zu lösen, dafür müssen
allerdings 45 Punkte gezahlt werden. An sich eine nette Mechanik,
aber wie ich den Achievements entnehmen kann gibt es maximal 500
Punkte. Wer anfangs zu viele Lösungen kauft hat später also ein
Problem. Wäre wirklich sinnvoller gewesen, wenn man wenigstens die
Möglichkeit hätte alle Rätsel so zu lösen. Dann hätte ich das Spiel vielleicht auch noch beendet. Aber
so wird es wohl auf meinen Account versauern.