Zero Time Dilemma ist der direkte Nachfolger zu Virtue's Last Reward, weswegen es ohne Vorwissen keinen Sinn macht die Story überhaupt verstehen zu wollen. Hier und da werden zwar Ereignisse der Vorgänger erklärt, aber wirklich verstehen tut man sie dann trotzdem nicht. Also tut euch bitte den Gefallen und spielt wenigstens Virtue's Last Reward. 999 wäre als Einstieg zwar sinnvoller, aber auf dessen Ereignisse wird nur selten eingegangen. Wer ein bisschen wartet, der dürfte die komplette Reihe übrigens am PC spielen können. 999 dann sogar mit Sprachausgabe!
Für alle anderen folgt nun das eigentliche Review. Wie bereits zu ahnen war, spielt Zero Time Dilemma auf dem Mars Testgelände, welches auch als DCOM bekannt ist. Dort wollen Sigma und Phi den Ausbruch von Radical-6 verhindern, was allerdings nicht so einfach ist, wie sie sich das vielleicht erhofft hätten. Wenige Tage nach Beginn des Experiments werden sie nämlich mit den anderen Teilnehmern eingesperrt und müssen ein Spiel bestreiten welches über ihr Schicksal entscheidet. Was es damit auf sich hat will ich aufgrund des Überraschungseffekts nicht verraten, aber was im Anschluss folgt ist das grausamste "Nonary Game" überhaupt.
In den Vorgängern war es stets möglich, dass alle Teilnehmer ungeschoren davonkommen. Doch diesmal müssen sechs Teilnehmer das Zeitliche segnen damit Zero die Passwörter bekannt gibt mit denen sich das Tor in die Außenwelt öffnen lässt. Der neue Zero macht dabei keine halbe Sachen und beginnt direkt mit einem Spiel das ein komplettes Team vom Spielfeld fegen könnte.
Wer sich in keinster Weise mit dem Spiel beschäftigt hat, wird sich vermutlich fragen, was es mit den Teams auf sich hat. Im Gegensatz zu den Vorgängern sind die Charaktere dauerhaft voneinander getrennt und können nur in Dreierteams gegeneinander antreten. Diese sehen wie folgt aus:
- C-Team: Carlos (ein Feuerwehrmann), Junpei, Akane
- D-Team: Phi, Sigma, Diana (das Vorbild für Luna)
- Q-Team: Q (ein mysteriöser Junge ohne Erinnerungen), Eric (ein Eiscremeverkäufer), Mira (Erics Freundin)
Dementsprechend dürften sich Fans der Vorgänger am meisten für C- und D-Team interessieren. Q-Team kann zwar auch ganz interessant sein, aber Eric und Mira dürften zu den schwächsten Charakteren der gesamten Serie zählen. Ihre Aktionen im Laufe der Geschichte helfen da in keinster Weise. Auf das warum will ich hier aber nicht näher eingehen.
Dafür muss ich auf ein weiteres Element eingehen das Zero Time Dilemma von seinen Vorgängern unterscheidet: es hat keinen linearen Handlungsablauf. Sprich es ist nicht möglich einer Kette von Ereignissen bis zu ihrem bitteren Ende zu folgen. Stattdessen hat man eine Reihe von Fragmenten zur Auswahl die nicht mal chronologisch miteinander verbunden sind. So gibt es bereits am Anfang ein Segment welches auf dem Flowchart mitten im nirgendwo liegt und dementsprechend keinerlei kausale Zusammenhänge zulässt.
Man sollte meinen die Charaktere könnten einem da weiterhelfen, aber Pustekuchen. Um die Verwirrung perfekt zu machen werden ihnen nach jedem Spiel die Erinnerungen geraubt. Und genau deswegen hat mir der Ablauf des Spiels nur bedingt zugesagt. Es erfüllt zwar einen Zweck, aber dadurch wirkt ein Großteil der Story sehr fragmentiert, immerhin wissen die Charaktere selber nicht ob sie nun zum ersten oder zehnten Mal das Bewusstsein erlangen und was währenddessen passiert sein mag.
Das Endergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen, auch wenn es nicht ganz so viele Twists parat halten mag wie 999 oder VLR. Es gibt allerdings Spieler, die das Ende enttäuschend fanden, schon weil Uchikoshi versprochen hatte alle Fragen aus VLR zu beantworten. Kann ich durchaus nachvollziehen, zumal diverse Story-Elemente offensichtlich fallengelassen wurden, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß an Zero Time Dilemma. Auf ein paar Probleme werde ich weiter unten aber noch zu sprechen kommen. Den Abschnitt solltet ihr allerdings nur dann lesen, wenn ihr das Spiel bereits beendet habt.
Trotz der ganzen Änderungen wurde ein Element der Reihe fast 1:1 übernommen: die Rätselräume aus denen es auszubrechen gilt. In diesen werden Spieler vor zahlreiche Aufgaben gestellt die teilweise ein Kinderspiel und teilweise extrem nervig sind. Letztere kommen aber eher selten vor. Und insgesamt ist das Spiel vermutlich leichter als die Vorgänger.
Ich musste mir zwar viele Notizen machen, aber in den meisten Fällen war das auch schon ausreichend um die Rätsel zu lösen. Manchmal muss man aber etwas genauer hinschauen um den Zusammenhang zwischen den Hinweisen und Rätseln zu verstehen. So gibt es ein paar Pillenschachteln die auf den ersten Blick total nichtssagend wirken obwohl sie einem die Antwort quasi ins Gesicht werfen.
Ab und zu hatte ich allerdings das Gefühl, dass den Entwicklern die Ideen ausgegangen sind. So gibt es mehrere Rätsel in denen die Seiten eines Objekts gedreht werden müssen um ein Muster wiederherzustellen. Und dann gibt es Rätsel in denen ein Feld gefüllt werden muss ohne dass sich die Objekte überschneiden oder eine X-Markierung ausgelassen wird.
Dafür gibt es diesmal zufallsgenerierte Rätsel die versuchen das Spiel ein bisschen interessanter zu gestalten, wie eine Reihe von Schließfächern von denen aber nur eins geöffnet werden kann. Klingt nervig, ist es aber gar nicht. Außer vielleicht an einer Stelle wo ein Bekannter sechs oder sieben Versuche gebraucht hat während ich beim zweiten Mal schon richtig lag. An der "schlimmsten" Stelle wurde das Spiel außerdem so manipuliert, dass man beim dritten Mal auf jeden Fall das richtige Ergebnis erzielt.
Was wirklich nervig sein könnte sind die ganzen Story-Schlösser die bereits in VLR ihren Auftritt hatten. Diesmal gibt es zwar keine "To be continued"-Bildschirme, aber dafür mehrere Fragen auf die man die Antworten erst finden muss. Falls ihr dort festhängen solltet, dann schaut euch nochmal den Flowchart oder die Fragmente an. Mir ist an der Stelle nämlich eine Szene aufgefallen die ich aus irgendwelchen Gründen nicht gesehen hatte. Und dort habe ich den Hinweis gefunden der mich durch die restlichen Fragen geleitet hat.
Eine Stelle fand ich in der Hinsicht aber schlecht gemacht. Es wirkt zwar so als müsste man die Antwort finden bevor man endlich weiterkommt ... aber in Wahrheit muss man einfach gar nichts sagen um den Rest des Fragments zu sehen bekommen.
Und wenn ich schon dabei bin: die Präsentation fand ich auch nicht so pralle. Die Story profitiert zwar von ihrer cineastischen Darstellung, aber die Animationen wirken teilweise sehr steif. Es gibt außerdem Szenen in denen die Charaktere mit jedem Kamerawechsel in eine andere Pose springen obwohl sie dazu keinerlei Zeit gehabt hätten. Als Visual Novel hätte das funktioniert, aber so wirkt es einfach nur seltsam. Von daher hoffe ich, dass sie die Engine verbessern bevor sie nochmal zum Einsatz kommt. Dann gibt es hoffentlich auch nicht ganz so viele Clipping-Fehler.
Für einen Handheld-Port sieht das Spiel aber überraschend gut aus. Von daher bin ich froh, die Steam-Fassung gespielt zu haben. Ein großer Bildschirm passt eh besser zur cineastischen Herangehensweise. Ab und zu tauchen allerdings extrem matschige Texturen auf die nicht zu übersehen sind. So hat Zero eine Art Schmetterling auf seiner Kleidung der einfach nur furchtbar aussieht.
Dieser Makel lässt sich quasi aufs gesamte Spiel übertragen. Auf den ersten Blick ist es richtig gut, hier und da poppen aber Probleme auf die nicht zu übersehen sind. Recycelte Rätsel, steife Animationen, fallengelassene Story-Elemente ... und genau deswegen würde ich Zero Time Dilemma als schwächsten Teil der Reihe bezeichnen.
Es ist keinesfalls ein furchtbares Spiel, aber als Abschluss der Serie weiß es nicht so ganz zu überzeugen. Von daher bin ich zwar froh, dass Virtue's Last Reward nach langer Ungewissheit doch noch einen Nachfolger bekommen hat, aber es wäre sicherlich mehr drin gewesen. Wer mehr über die Probleme erfahren will, der kann nun den folgenden Text markieren. Tut das aber bitte nur wenn ihr das Spiel bereits beendet habt!
Eins der größten Probleme ist die Tatsache, dass Uchikoshi scheinbar alle Elemente aus Another Time ignoriert hat. Kyle's Bewusstsein wurde angeblich in die Vergangenheit geschleudert, wird im gesamten Spiel aber nur einmal erwähnt. Und ich wage zu bezweifeln, dass er tatsächlich im Körper von Gab ist. Weil das wäre einfach nur lächerlich. Und nutzlos.
Außerdem gab es da noch ?, die mysteriöse Entität die in Kyles Körper geschlüpft ist und von entscheidender Bedeutung für die Rettung der Welt sein sollte. Wird in Zero Time Dilemma auch nirgends erwähnt. Es wurde zwar impliziert, dass es sich dabei um den Spieler handelt, aber in dem Fall müsste ZTD eine Art Tauziehen zwischen dem Spieler und Deltas Mindhacking sein. Anders würde die Story keinen Sinn ergeben.
Ein weiteres Problem ist die Art und Weise wie Radical-6 in die Story eingebaut wurde. Wer VLR gespielt hat dürfte davon ausgehen, dass der Virus eine tragende Rolle in den Ereignissen von ZTD spielen würde. Stattdessen hat er außerhalb des Biolab-Rätsels keinerlei Relevanz bis dann irgendwann erklärt wird warum der Virus freigelassen wurde.
Dadurch verlieren sowohl Sigma und Phi ein bisschen an Relevanz, immerhin erhalten sie nie auch nur die Gelegenheit Radical-6 aufzuhalten. Einzig das VLR Ende bringt sie mit dem Virus in Berührung und zu dem Zeitpunkt ist es längst zu spät.
Nach den Problemen überhaupt einen dritten Teil zu produzieren muss ich mich außerdem fragen, ob es tatsächlich eine gute Idee war der Story ein offenes Ende zu geben. Ich hätte zwar nichts gegen einen vierten Teil, aber der würde im selben Format vermutlich nicht so wirklich Sinn ergeben. Es stellt sich allerdings die Frage, ob Deltas Geschichte überhaupt der Wahrheit entspricht. Er redet immerhin von einem Fanatiker der die gesamte Menschheit vernichten wird wenn Radical-6 ihn nicht dran hindert.
Diese Geschichte entspricht aber dem Biolab-Rätsel mit Radical-6 und Fanatic Bio R. Letzteres soll zu 100% dem Tod herbeiführen während Radical-6 nur zu 75% tötet. Es gibt da nur ein kleines Problem: Fanatic Bio R ist ein Anagramm für Fabrication. Sprich der Virus existiert vermutlich nicht. Dementsprechend könnte das selbe auf den Fanatiker zutreffen den Delta zu stoppen gedenkt.
Lasst euch von dieser Masse an Problemen bitte nicht abschrecken! Wer 999 und VLR mochte, der könnte durchaus seine Freude an Zero Time Dilemma haben. Erwartet nur nicht, dass es alle Fragen zu voller Zufriedenheit beantwortet. Vor Jahren hätte es das vielleicht noch getan, aber mittlerweile müssen wir wohl froh sein, dass die Serie überhaupt einen dritten Teil erhalten hat. Auch wenn manche Fans sich bereits wünschen das dieser komplett umgeschrieben oder ignoriert wird...
Das Endergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen, auch wenn es nicht ganz so viele Twists parat halten mag wie 999 oder VLR. Es gibt allerdings Spieler, die das Ende enttäuschend fanden, schon weil Uchikoshi versprochen hatte alle Fragen aus VLR zu beantworten. Kann ich durchaus nachvollziehen, zumal diverse Story-Elemente offensichtlich fallengelassen wurden, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß an Zero Time Dilemma. Auf ein paar Probleme werde ich weiter unten aber noch zu sprechen kommen. Den Abschnitt solltet ihr allerdings nur dann lesen, wenn ihr das Spiel bereits beendet habt.
Trotz der ganzen Änderungen wurde ein Element der Reihe fast 1:1 übernommen: die Rätselräume aus denen es auszubrechen gilt. In diesen werden Spieler vor zahlreiche Aufgaben gestellt die teilweise ein Kinderspiel und teilweise extrem nervig sind. Letztere kommen aber eher selten vor. Und insgesamt ist das Spiel vermutlich leichter als die Vorgänger.
Ich musste mir zwar viele Notizen machen, aber in den meisten Fällen war das auch schon ausreichend um die Rätsel zu lösen. Manchmal muss man aber etwas genauer hinschauen um den Zusammenhang zwischen den Hinweisen und Rätseln zu verstehen. So gibt es ein paar Pillenschachteln die auf den ersten Blick total nichtssagend wirken obwohl sie einem die Antwort quasi ins Gesicht werfen.
Ab und zu hatte ich allerdings das Gefühl, dass den Entwicklern die Ideen ausgegangen sind. So gibt es mehrere Rätsel in denen die Seiten eines Objekts gedreht werden müssen um ein Muster wiederherzustellen. Und dann gibt es Rätsel in denen ein Feld gefüllt werden muss ohne dass sich die Objekte überschneiden oder eine X-Markierung ausgelassen wird.
Dafür gibt es diesmal zufallsgenerierte Rätsel die versuchen das Spiel ein bisschen interessanter zu gestalten, wie eine Reihe von Schließfächern von denen aber nur eins geöffnet werden kann. Klingt nervig, ist es aber gar nicht. Außer vielleicht an einer Stelle wo ein Bekannter sechs oder sieben Versuche gebraucht hat während ich beim zweiten Mal schon richtig lag. An der "schlimmsten" Stelle wurde das Spiel außerdem so manipuliert, dass man beim dritten Mal auf jeden Fall das richtige Ergebnis erzielt.
Was wirklich nervig sein könnte sind die ganzen Story-Schlösser die bereits in VLR ihren Auftritt hatten. Diesmal gibt es zwar keine "To be continued"-Bildschirme, aber dafür mehrere Fragen auf die man die Antworten erst finden muss. Falls ihr dort festhängen solltet, dann schaut euch nochmal den Flowchart oder die Fragmente an. Mir ist an der Stelle nämlich eine Szene aufgefallen die ich aus irgendwelchen Gründen nicht gesehen hatte. Und dort habe ich den Hinweis gefunden der mich durch die restlichen Fragen geleitet hat.
Eine Stelle fand ich in der Hinsicht aber schlecht gemacht. Es wirkt zwar so als müsste man die Antwort finden bevor man endlich weiterkommt ... aber in Wahrheit muss man einfach gar nichts sagen um den Rest des Fragments zu sehen bekommen.
Und wenn ich schon dabei bin: die Präsentation fand ich auch nicht so pralle. Die Story profitiert zwar von ihrer cineastischen Darstellung, aber die Animationen wirken teilweise sehr steif. Es gibt außerdem Szenen in denen die Charaktere mit jedem Kamerawechsel in eine andere Pose springen obwohl sie dazu keinerlei Zeit gehabt hätten. Als Visual Novel hätte das funktioniert, aber so wirkt es einfach nur seltsam. Von daher hoffe ich, dass sie die Engine verbessern bevor sie nochmal zum Einsatz kommt. Dann gibt es hoffentlich auch nicht ganz so viele Clipping-Fehler.
Für einen Handheld-Port sieht das Spiel aber überraschend gut aus. Von daher bin ich froh, die Steam-Fassung gespielt zu haben. Ein großer Bildschirm passt eh besser zur cineastischen Herangehensweise. Ab und zu tauchen allerdings extrem matschige Texturen auf die nicht zu übersehen sind. So hat Zero eine Art Schmetterling auf seiner Kleidung der einfach nur furchtbar aussieht.
Dieser Makel lässt sich quasi aufs gesamte Spiel übertragen. Auf den ersten Blick ist es richtig gut, hier und da poppen aber Probleme auf die nicht zu übersehen sind. Recycelte Rätsel, steife Animationen, fallengelassene Story-Elemente ... und genau deswegen würde ich Zero Time Dilemma als schwächsten Teil der Reihe bezeichnen.
Es ist keinesfalls ein furchtbares Spiel, aber als Abschluss der Serie weiß es nicht so ganz zu überzeugen. Von daher bin ich zwar froh, dass Virtue's Last Reward nach langer Ungewissheit doch noch einen Nachfolger bekommen hat, aber es wäre sicherlich mehr drin gewesen. Wer mehr über die Probleme erfahren will, der kann nun den folgenden Text markieren. Tut das aber bitte nur wenn ihr das Spiel bereits beendet habt!
Eins der größten Probleme ist die Tatsache, dass Uchikoshi scheinbar alle Elemente aus Another Time ignoriert hat. Kyle's Bewusstsein wurde angeblich in die Vergangenheit geschleudert, wird im gesamten Spiel aber nur einmal erwähnt. Und ich wage zu bezweifeln, dass er tatsächlich im Körper von Gab ist. Weil das wäre einfach nur lächerlich. Und nutzlos.
Außerdem gab es da noch ?, die mysteriöse Entität die in Kyles Körper geschlüpft ist und von entscheidender Bedeutung für die Rettung der Welt sein sollte. Wird in Zero Time Dilemma auch nirgends erwähnt. Es wurde zwar impliziert, dass es sich dabei um den Spieler handelt, aber in dem Fall müsste ZTD eine Art Tauziehen zwischen dem Spieler und Deltas Mindhacking sein. Anders würde die Story keinen Sinn ergeben.
Ein weiteres Problem ist die Art und Weise wie Radical-6 in die Story eingebaut wurde. Wer VLR gespielt hat dürfte davon ausgehen, dass der Virus eine tragende Rolle in den Ereignissen von ZTD spielen würde. Stattdessen hat er außerhalb des Biolab-Rätsels keinerlei Relevanz bis dann irgendwann erklärt wird warum der Virus freigelassen wurde.
Dadurch verlieren sowohl Sigma und Phi ein bisschen an Relevanz, immerhin erhalten sie nie auch nur die Gelegenheit Radical-6 aufzuhalten. Einzig das VLR Ende bringt sie mit dem Virus in Berührung und zu dem Zeitpunkt ist es längst zu spät.
Nach den Problemen überhaupt einen dritten Teil zu produzieren muss ich mich außerdem fragen, ob es tatsächlich eine gute Idee war der Story ein offenes Ende zu geben. Ich hätte zwar nichts gegen einen vierten Teil, aber der würde im selben Format vermutlich nicht so wirklich Sinn ergeben. Es stellt sich allerdings die Frage, ob Deltas Geschichte überhaupt der Wahrheit entspricht. Er redet immerhin von einem Fanatiker der die gesamte Menschheit vernichten wird wenn Radical-6 ihn nicht dran hindert.
Diese Geschichte entspricht aber dem Biolab-Rätsel mit Radical-6 und Fanatic Bio R. Letzteres soll zu 100% dem Tod herbeiführen während Radical-6 nur zu 75% tötet. Es gibt da nur ein kleines Problem: Fanatic Bio R ist ein Anagramm für Fabrication. Sprich der Virus existiert vermutlich nicht. Dementsprechend könnte das selbe auf den Fanatiker zutreffen den Delta zu stoppen gedenkt.
Lasst euch von dieser Masse an Problemen bitte nicht abschrecken! Wer 999 und VLR mochte, der könnte durchaus seine Freude an Zero Time Dilemma haben. Erwartet nur nicht, dass es alle Fragen zu voller Zufriedenheit beantwortet. Vor Jahren hätte es das vielleicht noch getan, aber mittlerweile müssen wir wohl froh sein, dass die Serie überhaupt einen dritten Teil erhalten hat. Auch wenn manche Fans sich bereits wünschen das dieser komplett umgeschrieben oder ignoriert wird...
Abschließende Bewertung
Zero Time Dilemma hat Probleme. Das lässt sich leider nicht von der Hand weisen. Aber es hat mich durchaus gut unterhalten und hielt ein paar interessante Twists parat. Fans der Vorgänger können also auf jeden Fall einen Blick riskieren. Und alle anderen sollten sowieso mit 999 anfangen.
Positive Aspekte von Zero Time Dilemma
- die meisten Rätsel dürften ohne größere Probleme zu lösen sein
- die englischen Synchronsprecher leisten durchgehend gute Arbeit
- das Endergebnis kann sich trotz der fragmentierten Story durchaus sehen lassen
- wie in VLR kann man mithilfe des Flowcharts zwischen den Zeitlinien hin- und herspringen und somit eine Menge Zeit sparen
Negative Aspekte von Zero Time Dilemma
- es gibt ein paar extrem matschige Texturen
- die Animationen wirken teilweise sehr steif
- die Struktur des Spiels ergibt zwar einen Sinn, aber dadurch fühlt sich die Story sehr fragmentiert an
- die Story hat ein paar Probleme, vor allem hinsichtlich gewisser Elemente die in Virtue's Last Reward eingeführt wurden