Schein ist ein Puzzle Platformer in dem ein verzweifelter Mann in einen Sumpf vordringt um seinen verschollenen Sohn wiederzufinden. Dort trifft er ein Irrlicht welches ihm die Fähigkeit verleiht die Welt in einem anderen Licht zu sehen, wenngleich nur in einem geringen Radius um ihn herum. Dadurch kann er unter anderem Plattformen sehen die in der realen Welt nicht existieren.
Im Laufe der Zeit erhält er noch zwei weitere Lichter zwischen denen er nahtlos wechseln kann um Rätsel zu lösen. Teilweise muss er aber auch magische Lampen verwenden um Mechanismen zu aktivieren die Barrieren anheben oder Plattformen in Bewegung setzen. Funktioniert an sich auch wunderbar und ist mit ein bisschen Grips kein wirkliches Problem.
Das bleibt allerdings nur die ersten Stunden so. Gegen Ende setzt das Spiel nämlich zunehmend auf grauenhafte Trial & Error-Sequenzen in denen man teilweise punktgenaue Sprünge ausführen muss um ans Ziel zu gelangen. Manche dieser Sprünge müssen außerdem blind ausgeführt werden um Flammenwände oder Dornenranken zu umgehen.
Am schlimmsten ist das in einem Level das nur daraus besteht auf Plattformen ans andere Ende zu fahren. Da fühlte ich mich teilweise von den Entwicklern getrollt weil ständig irgendwas eingeworfen wurde um Spieler aus dem Konzept zu bringen, wie Plattformen die untertauchen und einen zwingen auf andere Plattformen zu wechseln. Eine von denen war allerdings mit Stacheln bestückt um unvorsichtige Spieler zu bestrafen. Wäre sicherlich erträglicher gewesen wenn der letzte Sprung dieses Abschnitts nicht so knapp bemessen wäre, dass ich ihn Dutzende Male verhauen habe.
Später gab es dann auch noch ein tolles Rätsel wo drei unterschiedliche Lampen über farbige Plattformen ans andere Ende transportiert werden mussten. Natürlich mit licht-aktivierten Barrieren mittendrin damit man es sich nicht erlauben kann auch nur eine Lampe zu verlieren. Da habe ich selbst mit Youtube-Lösung einige Zeit gebraucht um das Ende zu erreichen, schon weil ein schlechter Sprung oder ein falscher Farbwechsel das Rätsel ruinieren kann.
Das Spiel hat außerdem ein paar richtig "tolle" Bosskämpfe zu bieten. Der letzte war dabei der schlimmste, da die zweite Form unverwundbar ist bis man irgendwie seine Barriere beseitigt. Wie man das tut ist zwar in gewisser Weise logisch, ich habe aber keine Ahnung wie ich drauf hätte kommen sollen. Hinweise gibt einem das Spiel nämlich nicht.
Von daher kann ich Schein nur als perfektes Beispiel für furchtbares Game Design bezeichnen. Die Entwickler hätten sich lieber auf richtige Rätsel als auf nervige Trial & Error-Abschnitte konzentrieren sollen.
Abschließende Bewertung
Ohne die furchtbaren Trial & Error-Sequenzen hätte ich Schein ohne größere Bedenken empfehlen können. Aber so ist es vermutlich nur was für Hartgesottene, auch wenn ich schon schlimmere Patformer gespielt habe.
Positive Aspekte von Schein
- das Konzept ist eigentlich nicht schlecht und kann mit einigen gut durchdachten Rätseln aufwarten
Negative Aspekte von Scheint
- der Sprecher des Protagonisten klingt so als würde er sich langweilen
- ein Großteil des Spiels wird von furchtbaren Trial & Error-Sequenzen dominiert
- in der zweiten Phase des Endkampfes gibt es keinerlei Hinweise wie man die Barriere des Bosses durchbrechen soll