[Review] The World Ends With You - Jack-Reviews.com

[Review] The World Ends With You

Die Screenshots wurden NicoBs Let's Play entnommen!
Action RPG

The Worlds Ends With You ist ein Action-RPG dessen Kampfsystem vermutlich mehr aus dem Touchscreen des DS rausholt als ein Großteil aller Titel die für das System erschienen sind. Ich kann mich da natürlich irren, immerhin kenne ich nur einen Bruchteil aller Spiele, aber von denen hat nicht auch nur ein einziges soviel mit dem Touchscreen gespielt wie es hier der Fall ist.

Man kann Feuerwände über den Bildschirm ziehen, Kugeln verschießen, Gegner in die Luft katapultieren oder auf sie springen, Erdbeben erzeugen, Barrieren erschaffen, alle möglichen Objekte durch die Gegend ziehen und noch so viel mehr. Was genau man tun muss hängt dabei von den ausgerüsteten Pins ab. Manche werden durch einfaches antippen aktiviert, für andere muss man Kreise zeichnen, über den Bildschirm kratzen, Gegner streifen oder einfach nur den Bildschirm gedrückt halten.

Klingt ein bisschen kompliziert, aber die meisten Angriffe sind schnell erlernt. So muss man für eine schnelle Schlagabfolge ebenso schnell den Bildschirm antippen oder über die Gegner drüberfahren. Und für einen Überraschungsangriff von oben muss man einfach nur eine Linie von oben auf den Gegner malen. Oder andersrum, wenn man ihn in die Luft schleudern will.

Action-RPG

Trotz all dieser Möglichkeiten habe ich die meisten Pins aber nie genutzt. Kugeln zu verschießen oder die Gegner direkt anzugreifen ist einfach flotter als wenn ich mehrere Sekunden den Bildschirm gedrückt halte oder versuche Erdbeben zu erzeugen. Es gibt außerdem Mikrofon-Pins die ich komplett ignoriert habe. Rumschreien um anzugreifen muss nun wirklich nicht sein.

Der Touchscreen macht allerdings nur eine Hälfte des Kampfsystems aus. Die andere wird auf dem oberen Bildschirm ausgetragen und über das Steuerkreuz kontrolliert. Darauf konnte ich mich aber nie so wirklich konzentrieren, weswegen ich die meiste Zeit nur nach rechts oder links gedrückt habe damit der dort zu sehende Partner seine Gegner attackiert. Das lässt sich zwar automatisieren, dann macht man insgesamt aber weniger Schaden als wenn man einfach nur eine Taste gedrückt hält.

Es gibt an sich auch nur einen Grund warum man auf den oberen Bildschirm achten sollte: die Angriffe des Partners werden als mehrläufiger Pfad dargestellt der dazu in der Lage ist einen besonders starken Finisher freizuschalten. Je nach Partner kommt der aber auch so irgendwann zustande und kann dann auf dem Touchscreen ausgelöst werden.

The World Ends With You

Diese Finisher können im Laufe des Kampfes noch verstärkt werden indem man Combos aufbaut und damit den Licht-Puck zwischen den Charakteren hin- und herspielt. Diesem sollte man im Idealfall auch folgen, aber ich war einfach zu sehr damit beschäftigt auf dem unteren Bildschirm zu kämpfen als dass ich drauf geachtet hätte.

Die Kämpfe sind insgesamt aber sehr einfach, selbst wenn man sein Level reduziert um die Droprate von Pins und die gesammelten PP (welche zum Aufleveln der Pins benötigt werden) zu steigern. Ab einem gewissen Punkt kann man zwar auf Hart wechseln um die gesammelten Exp zu erhöhen, aber da waren mir die Kämpfe wiederrum zu schwer. Und beim Endkampf musste ich schlussendlich auf Einfach wechseln weil es das reinste Bullet Hell Chaos war und meine Heilung einfach nicht ausgereicht hat um bis zum Ende durchzuhalten.

An sich müsste man bei den Kämpfen auch auf die Marken der Pins achten, da beliebte Marken Boni bekommen während die unbeliebteste Marke ihre Angriffskraft halbiert bekommt. Je mehr man mit einer Marke kämpft, desto beliebter wird sie allerdings. Vor allem wenn man auch noch dazu passende Kleidung trägt. Von daher habe ich das so weit wie möglich ignoriert.

Ausrüstung

Es gibt allerdings ein paar nervige "Nebenmissionen" wo man gezwungen ist bestimmte Marken zu tragen um diese beliebt zu machen. Ansonsten können bestimmte Orte nicht betreten werden. Und diese sind in den meisten Fällen essenziell um mit der Story fortzufahren. Ebenso nervig sind die Trivia-Aufgaben für die man ohne Lösung nochmal durch die Gegend laufen muss um die benötigten Fakten zusammenzutragen. 

Glücklicherweise hat das Spiel keine Random Encounter. Stattdessen muss man in einen Scan-Modus wechseln wo alle Gegner angezeigt werden. Diese lassen sich sogar zu einem Kettenkampf miteinander verbinden um bessere Belohnungen zu erhalten. Ist normalerweise auf 4 Kämpfe limitiert, lässt sich mit einem speziellen Sticker aber auf 16 Kämpfe steigern.

Sticker werden ebenfalls genutzt um die Partner zu stärken oder neue Pin-Slots freizuschalten. Dafür muss man aber erstmal bestimmte Gegenstände auftreiben bevor man die Sticker in diversen Läden erwerben kann. Die Läden finde ich ansonsten aber etwas nervig. Sie verkaufen zwar allerlei Ausrüstungsgegenstände, aber was diese für Fähigkeiten mit sich bringen erfährt man erst wenn man genug Geld ausgegeben hat damit die Händler einem zusätzliche Tipps geben. Mag bei manchen Läden kein Problem sein, aber wenn ich einen Anzug für eine Viertelmillion kaufe wäre es schon ganz cool zu wissen was der eigentlich kann. Stattdessen wurden mir im Anschluss die Fähigkeiten anderer Gegenstände verraten die ich mir nicht mehr leisten konnte.

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Das dürfte an sich aber auch das wichtigste in Sachen Gameplay gewesen sein. Es gibt zwar noch das Tin Pin Slammer Minispiel wo man versuchen muss die gegnerischen Pins von der Spielfläche zu hauen, aber damit habe ich mich nur dann beschäftigt wenn es von der Story verlangt wurde.

Und ja, das Spiel hat tatsächlich eine Story zu bieten! Die habe ich mir aber aus gutem Grund bis zum Schluss aufgehoben. Ich fand sie nämlich relativ durchwachsen. Dass die Charaktere ein Spiel auf Leben und Tod spielen hätte zwar Potenzial gehabt, aber viel haben die Entwickler aus diesem Konzept nicht gemacht.

So erhalten die Charaktere zwar jeden Tag eine Mission die sie innerhalb eines bestimmten Zeitlimits erfüllen müssen, aber der Timer ist schlussendlich nichts weiter als ein kosmetisches Feature. Sowas wie Spannung sucht man dementsprechend vergeblich.

Shiki Neku

Das Spiel deckt außerdem 21 Tage ab die in drei Phasen unterteilt sind. Jede dieser Phasen bringt einen neuen Partner mit sich während der vorherige für immer verschwindet. Von daher bleibt gar keine Zeit den Partnern wirklich näher zu kommen. Bei Shiki hat es noch einigermaßen funktioniert, aber die anderen konnte ich nicht wirklich leiden. Von den NPCs muss ich erst gar nicht anfangen. Die haben immerhin noch weniger Screentime.

Neku, der Protagonist, ist aber auch kein sonderlich interessanter Charakter. Dass er ein Einzelgänger ist der sich auf andere Menschen nicht verlassen will wäre noch okay, aber man erfährt im Laufe der Geschichte so gut wie nichts über ihn. Und der Grund warum er überhaupt so in sich gekehrt ist wird scheinbar nur im Postgame verraten.

Von daher muss ich sagen, dass sich der Kauf nicht wirklich gelohnt hat. Nach all den positiven Kritiken hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft als nur ein cooles Kampfsystem. Dementsprechend habe ich auch keine Lust Another Day noch zu spielen. Gibt sicherlich interessantere Spiele mit denen ich mir die Zeit vertreiben kann.


 

Abschließende Bewertung



The World Ends With You hebt sich zwar von der Masse ab, aber außer einem coolen Kampfsystem hat es leider nichts zu bieten das mir wirklich gefallen hätte. Da haben mir klischeehaftere Rollenspiele schon besser gefallen.

 

Positive Aspekte von The World Ends With You



  • das Kampfsystem nutzt den Touchscreen auf vielfältige Art und Weise
  • der obere Bildschirm lässt sich auch ohne hinzuschauen einigermaßen kontrollieren
  • man kann jederzeit speichern sowie das Charakterlevel und den Schwierigkeitsgrad ändern
  • ab einem gewissen Punkt lässt sich ein verlorener Kampf direkt wiederholen, wahlweise sogar auf Einfach

 

Negative Aspekte von The World Ends With You

 
  • der Endkampf ist einfach nur furchtbar
  • einige Pins sind zu zeitraubend als dass es sich wirklich lohnen würde sie zu nutzen
  • was die Ausrüstungsgegenstände für Fähigkeiten mit sich bringen erfährt man nur wenn man genügend Geld ausgibt
  • es ist so gut wie unmöglich beiden Bildschirmen genug Aufmerksamkeit zu schenken um das volle Potenzial des Kampfsystems zu entfalten
  • aufgrund der geringen Spielzeit und der Aufteilung in drei Wochen mit jeweils unterschiedlichen Partnern kann die Story nie ihr volles Potenzial entfalten