[Review] Drawn: The Painted Tower / Dark Flight - Jack-Reviews.com

[Review] Drawn: The Painted Tower / Dark Flight

Adventure Rätsel

Drawn: The Painted Tower ist ein auf Rätsel fokussiertes Adventure das scheinbar von Hidden Object Games inspiriert wurde. Eines der wichtigsten Elemente dieses Genres (Suchbilder auf denen bestimmte Gegenstände ausfindig gemacht werden müssen) fehlt aber komplett. Und darüber bin ich ehrlich gesagt auch froh, weil das einzige Hidden Object Game das ich je gespielt habe war in dieser Hinsicht einfach nur fürchterlich.

Drawn hat zwar auch eine Menge Gegenstände zu bieten die erst mal ausfindig gemacht werden müssen, aber diese kann man in typischer Adventure-Manier einfach aufheben anstatt sich vorher durch einen Haufen Müll wühlen zu müssen. Manche von ihnen sind allerdings gut versteckt da sie zum Beispiel farblich an den Hintergrund angepasst wurden, also haltet eure Augen offen!

Mit diesen Gegenständen lassen sich eine Vielzahl von Rätseln lösen. So muss man Scheiben reparieren, magische Tinkturen mischen, Mosaike wiederherstellen, den Helden eines Theaterstücks zusammenbasteln und so weiter und so fort. Ist im Großen und Ganzen kein wirkliches Problem, schon weil es eine Hinweis-Funktion gibt die einem teilweise sogar die Lösung verrät. Und wenn man wirklich nicht weiterkommen sollte, dann kann man die Rätsel auch überspringen sobald sich eine Leiste am oberen Bildschirmrand gefüllt hat.

Drawn: The Painted Tower

Davon musste ich dummerweise ein paar Mal Gebrauch machen. Hauptsächlich bei Rätseln die ich selbst mit Hinweisen nicht kapiert habe, wie ein Zahlenschloss wo ich die verschiedenen Teile miteinander vertauschen konnte um irgendwelche Lichter aufleuchten zu lassen. Und an einer Stelle sollte ich Bilder erschaffen und in die richtige Reihenfolge bringen, was mir insgesamt zu nervig war um meine Zeit mit zu verschwenden.

Wer alles selber lösen will, könnte vermutlich bis zu 3 Stunden mit dem Spiel verbringen. Mehr aber auch nicht. Ist also ein Spiel das man eher in einem Sale als zum Vollpreis erwerben sollte, auch wenn die Qualität sich echt sehen lassen kann. So sieht das Spiel nicht nur fantastisch aus sondern hat auch wunderbare Animationen und einen atmosphärischen Soundtrack zu bieten. Und das bisschen was an Sprachausgabe vorhanden ist kann vollends überzeugen.

Magie

Auf sich allein gestellt ist die Story aber etwas unbefriedigend. Sie handelt nämlich von einem jungen Mädchen namens Iris das auf der Spitze eines Turms gefangen ist und gerettet werden muss indem man mit ihren magischen Gemälden interagiert (welche als Portale in andere Welten fungieren). Wenn man es dann endlich zu ihr schafft ist das Spiel allerdings so gut wie vorbei obwohl die eigentliche Bedrohung gerade erst im Anmarsch ist.

Deswegen habe ich dieses Review auch mit dem des Nachfolgers kombiniert. Es gibt zwar noch einen dritten Teil, aber dieser ist auf Steam nicht erhältlich. Und daran wird sich in nächster Zeit vermutlich auch nichts ändern, hat es doch beim zweiten Teil schon ewig gedauert bis dieser außerhalb des Big Fish Games Shop veröffentlicht wurde. Der dritte erzählt allerdings eine eigenständige Story die nur geringfügig mit den anderen Teilen verbunden ist. Von daher kann ich ihn mir vermutlich auch sparen. Jetzt aber erstmal zum Review des zweiten Teils!


Drawn: Dark Flight

Hidden Object Game

Dark Flight setzt direkt ans Ende von The Painted Tower an. Der Turm liegt in Trümmern und man muss sich nun einen Weg durch den Untergrund bahnen um in die Stadt vorzudringen. Dort gilt es drei Leuchtfeuer zu entzünden um den dunklen Herrscher zu bezwingen damit Iris ihre rechtmäßige Rolle als Königin einnehmen kann. Diese Leuchtfeuer sind aber mit das größte Problem des ganzen Spiels.

Um sie zu entfachen muss man nämlich extrem nervige Rätsel lösen. Das erste bestand daraus Steinscheiben in die richtige Position zu drehen, was mir aber auch nach einigem Rumgedrehe nicht so wirklich gelingen wollte. Ohne die Möglichkeit Rätsel zu überspringen hätte ich dementsprechend ein Problem gemacht. Oder ich hätte eine Lösung konsultieren müssen.

Beim zweiten Leuchtfeuer muss man außerdem ein Steingesicht mit Farben versehen. Ist leider nicht so einfach wie ein ähnliches Rätsel im Vorgänger. Anstatt das Gesicht mit Farben zu bemalen muss man es nämlich mit drei Farb-Reservoirs füllen und somit aufpassen welche Farben man miteinander mischt. Hätte ich vermutlich irgendwann hinkriegen können, aber schlussendlich war das viel zu nervig als dass ich mehrere Minuten dran sitzen hätte wollte.

Beacon

Dieses Problem ist leider nicht auf die Leuchtfeuer beschränkt. So gibt es sicherlich noch eine Handvoll Rätsel die einfach viel zu lange dauern, wie eines wo man Kerzen rumschieben und darauf achten muss welche davon brennen und welche nicht. Oder eines wo man mehrere Symbole auffangen muss um sie auf der anderen Seite des Bildschirms vor Krähen zu schützen. Einmal wäre das okay gewesen, aber dann musste ich noch eine Reihe vervollständigen ... und noch eine...

Es wirkt gerade so, als ob die Entwickler die kurze Spielzeit unnötig in die Länge ziehen wollten. Das ändert aber auch nichts daran, dass man das Spiel in circa 3 Stunden abschließen kann. Weil irgendwann wird jeder die Rätsel überspringen wenn er nicht weiterkommen sollte. Im Gegensatz zum ersten Teil gibt es sowieso keine Achievements, von daher muss man sich nicht damit quälen das Spiel ohne Hilfe abzuschließen.

Davon abgesehen ist Dark Flight mit seinem Vorgänger nahezu identisch. Es sieht hübsch aus, hat gute Effekte zu bieten und die Sprachausgabe weiß weiterhin zu überzeugen. Einer der neuen Charaktere ist aber seltsamerweise nicht synchronisiert obwohl er in Szenen mit einem synchronisierten Charakter auftaucht. Den hätten die Entwickler allerdings auch weglassen können. Er bekommt zwar die Aufgabe den Spieler aufzuhalten, aber schlussendlich tut er nichts weiter als in Form eines Schattenmonsters den Weg zu versperren. Und wenn man ihm zu nahe kommt wird man einfach nur auf den vorherigen Bildschirm zurückgeworfen.

Drawn: Dark Flight

Storytechnisch kann das Spiel aber eh nicht wirklich überzeugen. Man erhält zwar noch ein paar Hintergrundinformationen wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist, aber die meiste Zeit läuft man nur in der Stadt herum und löst ein Rätsel nach dem anderen. Und wenn es dann endlich ins Finale geht muss man nur kurz einen Phoenix kritzeln und kann sich dann zurücklehnen während die dunkle Bedrohung ohne den namenlosen Protagonisten bezwungen wird. Da hätte ich mir schon ein bisschen mehr erhofft.

Wer Rätsel liebt, dem würde ich die Spiele aber durchaus empfehlen. Dark Flight mag in dieser Hinsicht nicht so gut sein wie The Painted Tower, aber dank der Möglichkeit Rätsel zu überspringen hält sich der Frustfaktor in Grenzen.


 

Abschließende Bewertung



The Painted Tower ist ein nettes Adventure mit kleineren Problemen das man aber nicht ohne den Nachfolger spielen sollte. Dessen Rätsel sind teilweise aber extrem nervig, was ohne die Möglichkeit sie zu überspringen extrem frustrierend hätte sein können.

 

Positive Aspekte von Drawn 1+2



  • die meisten Rätsel sind gut durchdacht
  • jedes Rätsel kann nach kurzer Zeit übersprungen werden 
  • dank der Hinweis-Funktion sollte man nur selten feststecken 
  • sowohl die Grafik als auch die Effekte können sich sehen lassen
  • die Spiele sind zwar nur teilweise synchronisiert, aber die Sprecher leisten durchgehend gute Arbeit

 

Negative Aspekte von Drawn 1+2

 
  • beide Spiele dauern jeweils nur 3 Stunden
  • das Finale geht ohne Eingreifen des Spieler vonstatten
  • die Rätsel im zweiten Teil sind teilweise extrem nervig
  • im zweiten Teil sind einige Gegenstände etwas zu gut versteckt