[Review] The Little Acre - Jack-Reviews.com

[Review] The Little Acre

Point-and-Click-Adventure

The Little Acre ist ein Point-and-Click Adventure in dem ein junger Mann namens Aiden sich auf die Suche nach seinem verschollenen Vater begibt. Dieser hat eine mysteriöse Maschine im Schuppen zurückgelassen welche Aiden nach Betreten in eine andere Welt schleudert und seinen Körper auf Chibi-Format zusammenstaucht.

Währenddessen unternimmt Aidens Tochter Lily einen waghalsigen Versuch sich ihr Frühstück selber zuzubereiten, was ohne ihren Hund im totalen Chaos enden würde. Dieser wurde nämlich darauf dressiert Lily zu beschützen und nimmt diese Aufgabe todernst, egal ob es darum geht einen Schrank am Umstürzen zu hindern oder ein Feuer zu löschen.

Letzteres ist ein gutes Beispiel für den fantastischen Humor den The Little Acre zu bieten hat. Nicht nur weil eine absurde Szene auf die nächste folgt, sondern weil sie auch noch mit wunderbaren Animationen dargestellt werden. Das ist vor allem für ein Indie Game alles andere als selbstverständlich.

Hund

Diese Animationen sind allerdings ein zweischneidiges Schwert. Zum einen weil alles was animiert werden muss einen simpleren Grafikstil als die Hintergründe aufweist, und zum anderen weil es kostspieliger ist. Letzteres dürfte der ausschlaggebende Grund für die leider sehr mickrige Spielzeit sein.

Laut den Achievements kann man The Little Acre in weniger als 60 Minuten beenden. Ich selber habe 82 gebraucht, wenngleich ich den Anfang schon kannte und ein paar Mal auf den Desktop gewechselt bin. Neulinge könnten also vielleicht 2 Stunden mit verbringen, wobei die meisten Rätsel so simpel sind, dass eigentlich niemand ein Problem mit haben sollte. Schon weil es eine Hinweisfunktion gibt die einem alle Lösungen verrät. So wirkte es jedenfalls als ich sie mir angeschaut habe. Keine Ahnung ob das tatsächlich die ganze Zeit so ist, aber das spielt auch keine wirkliche Rolle.

The Little Acre ist nämlich extrem linear und hat pro Abschnitt meist nur einen Raum zu bieten, vom Anfang und einer Sequenz zwischendrin mal abgesehen. Und die meisten dauern nur wenige Minuten, wenn nicht gar Sekunden! Anfangs hat mich das nicht wirklich gestört, aber sobald Aiden und Lily die Dimensionen gewechselt haben folgen die Charakterwechsel Schlag auf Schlag. Es wirkt geradezu als wollten die Entwickler unbedingt fertig werden. Selbst das Finale, welches eventuell ein bisschen Spannung hätte bieten können, ist nach wenigen Minuten schon wieder vorbei. Und es wird fast vollständig als selbstlaufende Sequenz abgespielt.

The Little Acre

Schon ein bisschen schade, wirkte das Spiel in der Preview-Fassung doch mehr als vielversprechend. Und es bleibt durchaus eine witzige Erfahrung. Sie ist nur leider viel zu schnell vorbei. Und das auf eine Art und Weise die mich denken lässt, dass die Entwickler einfach nicht das Budget hatten um ein längeres Adventure draus zu stricken. Ansonsten hätte es vermutlich eines der besten Adventures des Jahres sein können.

Ich würde The Little Acre zwar trotzdem empfehlen, aber 13€ für ein maximal zweistündiges Erlebnis ohne Wiederspielwert sind schon etwas happig. Mögen manche vielleicht mit einem Kinofilm vergleichen, aber selbst da komme ich im Idealfall billiger weg. Außerdem erwarte ich, dass die Story auf befriedigende Art und Weise abgeschlossen wird anstatt gehetzt von Szene zu Szene zu springen.


 

Abschließende Bewertung



The Little Acre ist ein witziges Adventure das vor allem mit seinen Animationen glänzen kann. Mit einer Spielzeit von maximal zwei Stunden ist es aber viel zu kurz und wirkt dadurch auch etwas gehetzt.

 

Positive Aspekte von The Little Acre



  • wunderbare Animationen die dafür sorgen, dass die witzigen Situationen noch besser rüberkommen
  • die Sprecher leisten hervorragende Arbeit, wenngleich mir die Sprechweise von einem Bewohner der anderen Dimension nicht gefallen hat

 

Negative Aspekte von The Little Acre

 
  • die Hintergründe sind detallierter als alles was animiert werden muss
  • die Spielzeit ist geradezu mickrig und die Story wirkt gegen Ende gehetzt