Resident Evil 7 hätte ich mir ohne jegliches Vorwissen vermutlich erst in vielen Monaten irgendwann mal angeschaut hätte, immerhin hatte die Serie in den letzten Jahren außer übertriebener Action nur wenig zu bieten. Aber da der neue Teil zu den Horror-Wurzeln der Serie zurückkehren sollte und die Demo auf den ersten Blick nichts mit Resident Evil gemein hatte, habe ich im Summer Sale doch mal zugegriffen. Und das habe ich glücklicherweise nicht bereut, wenngleich ich das Spiel keinesfalls als gruselig bezeichnen würde.
Das Setting, ein heruntergekommenes Anwesen in den Sümpfen Louisianas, kann sich in Sachen Atmosphäre aber durchaus sehen lassen. Nicht nur weil es wunderbar in Szene gesetzt wurde (mit Räumen in denen der Schimmel bis zur Decke wächst oder Zwischenwände die mit Ungeziefer nur so überquellen), sondern weil es außerdem von wahnsinnigen Kannibalen bewohnt wird denen mit bloßer Waffengewalt nicht beizukommen ist.
Außerdem scheinen sie die selben Architekten beauftragt zu haben die schon im Spencer Anwesen ihr Unwesen getrieben haben, gibt es doch lauter absurde Rätsel wie Geheimgänge die sich nur per Schattenspielchen öffnen lassen (die man selbst dann benutzen kann wenn man gejagt wird, genauso wie VHS Kassetten), oder ein Ausgang für den man mehrere Embleme benötigt obwohl einen nichts daran hindern würde im Obergeschoss über das Geländer zu hüpfen und somit das komplette Rätsel zu überspringen. Ebenso müsste man sich mit der Schrotflinte einen Weg bahnen können, aber das haben die Entwickler natürlich nicht bedacht.
Ansonsten hätte mir das Retro Gameplay vermutlich weniger Probleme bereitet, immerhin hat man nicht nur ein sehr limitiertes Inventar sondern ebenso limitierte Munition, was im Untergeschoss des Anwesens extrem nervig sein kann. Dort lauern nämlich viel zu viele Monster die sich nur mit Kopfschüssen effektiv bekämpfen lassen. Und dazu muss man sich erstmal eine Schrotflinte besorgen, welche dummerweise zu den wenigen Waffen gehört für die sich keine Munition zusammenbasteln lässt. Und bei den anderen muss man sich entscheiden ob man tatsächlich mehr Munition oder doch Heiltränke benötigt da beide mit den selben Chemikalien hergestellt werden.
Davon abgesehen ist das Spiel den ersten Teilen sehr ähnlich, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. So bin ich beim Erforschen des Untergeschosses ständig zum Speicherpunkt gerannt um so wenig Munition wie möglich zu verbrauchen. Und an einigen Stellen musste ich mehrfach mein Inventar ausleeren weil einfach viel zu wenig Platz ist. Selbst das größte Upgrade hat kaum ausgereicht da ich gleichzeitig auch noch vier Waffen und all deren Munition mit mit rumgeschleppt habe.
Da haben die Entwickler aber auch ein bisschen getrickst um den Platzmangel bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Pistolen- und Schrotflintenmunition nimmt nämlich wesentlich mehr Platz weg als die Munition für das Maschinengewehr, welches man erst sehr spät erhält. So fasst ein Slot gerade mal 30 Pistolenkugeln, dafür aber mehr als 150 für das Maschinengewehr, was ja nun wirklich keinen Sinn macht. Nutzlose Gegenstände werden außerdem niemals entfernt. Mag zwar durchaus logisch sein da manche Schlüssel mehrfach zur Anwendung kommen und man somit nicht wissen kann wann sie tatsächlich nutzlos sind, aber wenn sie das Anwesen schon mit absurden Rätseln vollstopfen, dann können sie von mir aus auch Gegenstände wegwerfen die nicht mehr benötigt werden.
Davon abgesehen sorgen diese Limitierungen aber dafür, dass man sich trotz Waffengewalt oft hilflos fühlt, vor allem in der ersten Hälfte des Spiels. Die Kannibalen sind nämlich nicht nur wahnsinnig sondern scheinbar auch unsterblich. So kann man ihnen zwar den Kopf wegballern, das haut sie aber nur für kurze Zeit aus den Socken. Dementsprechend sollte man in deren Nähe durch die Gegend schleichen beziehungsweise die Beine in die Hand nehmen wenn sie einen entdecken sollten.
Die letzten Kapitel sind da eine andere Sache. Man ist zwar für kurze Zeit wieder komplett wehrlos und muss Gegnern dementsprechend so gut wie möglich ausweichen, aber danach läuft man sowohl mit einem Maschinengewehr als auch mit ferngezündete Bomben durch die Gegend und vernichtet alles was sich einem in den Weg stellt.
Von daher fühlt sich dieser Abschnitt mehr nach einem modernen Resident Evil an als die ganzen vorherigen Stunden. Und das nicht nur in Sachen Gameplay sondern auch was die Story betrifft. Eine wirkliche Verbindung zum Rest der Serie gibt es aber nicht, von einem offensichtlichen Element mal abgesehen. Dementsprechend ist es auch für Neueinsteiger wunderbar geeignet.
Von daher fühlt sich dieser Abschnitt mehr nach einem modernen Resident Evil an als die ganzen vorherigen Stunden. Und das nicht nur in Sachen Gameplay sondern auch was die Story betrifft. Eine wirkliche Verbindung zum Rest der Serie gibt es aber nicht, von einem offensichtlichen Element mal abgesehen. Dementsprechend ist es auch für Neueinsteiger wunderbar geeignet.
Wer mal wieder Lust auf ein Survival Horror Spiel hat, der dürfte mit Resident Evil 7 also durchaus seinen Spaß haben. Es mag zwar ein paar nervige Elemente der ersten Teile übernommen haben, aber es spielt sich zumindest um Welten besser. Und trotz fester Speicherpunkte darf man bestimmte Stellen, wie die Bosskämpfe, direkt von vorne probieren anstatt alles davor nochmal machen zu müssen. Man darf sogar das Inventar anpassen um sich eventuell bessere Waffen oder mehr Munition zu holen.
Der Madhouse Schwierigkeitsgrad scheint da schon eine Nummer härter zu sein, schon weil man nicht mehr unbegrenzt speichern kann sondern erstmal Kassetten für finden muss. Automatische Speicherpunkte gibt es dementsprechend auch so gut wie keine. Außerdem wurden diverse Gegenstände sowie Gegner Spawnpunkte an andere Stellen verschoben wodurch selbst ein zweiter Durchgang noch Überraschungen parat halten dürfte.
Wer keine Lust auf einen zweiten Durchgang hat, der dürfte aber trotzdem so acht Stunden lang gut unterhalten werden. Hätte zwar ruhig etwas länger sein können, aber da die Story gerade Mal eine einzige Nacht abdeckt, passt das zeitlich eigentlich wunderbar.
Wer keine Lust auf einen zweiten Durchgang hat, der dürfte aber trotzdem so acht Stunden lang gut unterhalten werden. Hätte zwar ruhig etwas länger sein können, aber da die Story gerade Mal eine einzige Nacht abdeckt, passt das zeitlich eigentlich wunderbar.
Abschließende Bewertung
Resident Evil 7 stellt eine gelungene Rückkehr zu den Wurzeln der Serie dar, wenngleich dadurch auch Elemente übernommen wurden die echt nicht hätten sein müssen. Gegen Ende ist es außerdem ein bisschen actionlastiger wodurch es mehr an die modernen Ableger der Serie erinnert.
Positive Aspekte von Resident Evil 7
- man kann so oft speichern wie man will
- das Anwesen wurde sehr atmosphärisch in Szene gesetzt
- die unbesiegbaren Bosse sorgen für eine angespannte Atmosphäre
- es besitzt so gut wie keine Verbindung zum Rest der Serie und ist somit auch für Neueinsteiger wunderbar geeignet
- stirbt man in einem Bosskampf kann man diesen sowohl direkt von vorne beginnen, als auch erst mal die Ausrüstung tauschen um bessere Chancen zu haben
Negative Aspekte von Resident Evil 7
- im Untergeschoss des Anwesens gibt es viel zu viele Gegner und zu wenig Platz um diesen auszuweichen
- das limitierte Inventar ist hinsichtlich der tragbaren Munition etwas inkonsequent und nutzlose Gegenstände werden niemals entfernt
- die letzten Kapitel wirken generischer als der Rest des Spiels und haben einen höheren Grad an Action zu bieten, was sicherlich nicht jedem gefallen dürfte