The Legend of Kyrandia ist ein Point-and-Click-Adventure aus dem Jahre 1992 in dem das namensgebende Königreich vom bösen Hofnarr Malcom heimgesucht wird. Dieser hat vor vielen Jahren schon mal versucht die Macht an sich zu reißen, nur um von einer Gruppe von Magiern versiegelt zu werden. Es ist also kein Wunder, dass Malcolm sich an eben jenen Magiern zuerst rächen will. Brandon, der Schützling eines dieser Magier, muss sich nach dessen Versteinerung auf eine Reise durch das Land begeben um Malcom das Handwerk zu legen.
Diese macht auf den ersten Blick auch einen wunderbaren Eindruck, mit gelungener Sprachausgabe, hübschen Hintergründen, guten Animationen, sowie simplen Rätseln. Es kommt zwar ein arg limitiertes Inventar zum Einsatz (mit gerade Mal 10 Plätzen), das hat mich aber nur selten gestört. Schon weil sich Gegenstände auf so gut wie jeder Map ablegen lassen ohne dass sie jemals verschwinden. Außer man zerstört sie ausversehen, was selbst mit wichtigen Gegenständen passieren kann.
Ein bisschen nerviger ist die Tatsache, dass keins der interagierbaren Objekte irgendwie markiert ist. Sprich es gibt keinerlei Texteinblendungen die einen darauf hinweisen würden was zum Hintergrund gehört und was man aufheben könnte. War meistens zwar ebenfalls kein Problem, an einer Stelle habe ich deswegen aber ewig einen wichtigen Gegenstand übersehen bis ich nachgeschaut habe wo der eigentlich sein soll.
Das ist allerdings nur einer von vielen Fällen bei denen ich in die Lösung schauen musste. So gibt es eine Stelle wo man vier Edelsteine in der Reihenfolge der Jahreszeiten auf einen Altar legen muss obwohl man keine Ahnung hat welcher Edelstein für welche Jahreszeit steht. Der erste wird einem zwar quasi verraten, der Rest ist aber nichts weiter als Trial & Error. Falsche Edelsteine verbrennen dabei augenblicklich, also muss man sie entweder nochmal suchen (da sie irgendwo in der Welt spawnen) oder einen alten Spielstand laden.
Es wird allerdings noch schlimmer. Später muss man drei Tränke brauen obwohl einem nur die erste von sechs möglichen Zutaten verraten wird. Und die Tränke muss man nochmal irgendwie mischen, wobei einer scheinbar keinerlei Effekt hat (außer man benutzt ihn an einer bestimmten Stelle), während ein anderer sich als Gift herausstellt. An der Stelle kann man das Spiel außerdem an die Wand fahren da es möglich ist das letzte Gebiet zu betreten ohne alle Gegenstände zu besitzen die man fürs Finale braucht. Natürlich ohne nochmal zurückkehren zu können um sie doch noch einzusammeln.
An einer Stelle gibt es außerdem ein furchtbares Labyrinth in dem jeder Raum eine Todesfalle darstellt, außer man trägt Feuerbeeren bei sich oder hat diese bereits auf dem Boden fallen gelassen. Diese Beeren wachsen zwar an Sträuchern die über das gesamte Labyrinth verteilt sind, nach drei Map-Wechseln verbrennen aber jegliche Beeren die sich noch im Inventar befinden, wodurch man ständig speichern, backtracken und rumprobieren muss um langsam aber sicher alle für die Story wichtigen Gegenstände zu sammeln.
Der Spielspaß hält sich also extrem in Grenzen, zumal ich nicht mal alle Negativ-Beispiele aufgezählt habe. Falls ihr The Legend of Kyrandia also spielen wollt, dann am besten nur mit Lösung. Der Anfang mag zwar simpel sein, danach hatten die Entwickler aber scheinbar keine Lust noch irgendwelche Hinweise einzubauen. Die Nachfolger sollen in dieser Hinsicht scheinbar besser sein, also werde ich sie mir vermutlich trotzdem irgendwann noch anschauen.
The Legend of Kyrandia hat zwar gute Sprachausgabe und hübsche Grafiken zu bieten, das nervige Labyrinth und die Trial & Error Rätsel ruinieren aber das komplette Spielerlebnis.
Positive Aspekte von The Legend of Kyrandia
- gute Sprachausgabe und hübsche Grafiken
- Animationen und Dialoge lassen sich jederzeit überspringen
- das Inventar mag zwar limitiert sein, da sich Gegenstände so gut wie überall ablegen lassen ist das aber nur selten ein Problem
Negative Aspekte von The Legend of Kyrandia
- mit circa 3 - 4 Stunden extrem kurz
- es gibt viel zu viele Rätsel die sich nur per Trial & Error lösen lassen
- mangels Texteinblendungen ist es nicht immer möglich interagierbare Objekte von den Hintergründen zu unterscheiden
- man kann das letzte Gebiet betreten selbst wenn man nicht alle Gegenstände besitzt die fürs Finale benötigt werden
- ein furchtbares Labyrinth das einen ständig töten will, gefolgt von einem Wald der aus viel zu vielen nutzlosen Maps besteht