LISA: The Painful RPG erzählt die Geschichte eines Drogensüchtigen der mitten im Nirgendwo lebt und eines Tages über ein Baby stolpert das eigentlich nicht existieren sollte. Ein mysteriöses Ereignis das nur als White Flash bekannt ist hat nämlich die komplette weibliche Bevölkerung der Erde ausgerottet. Dementsprechend ist die Existenz des Babys nicht nur seltsam sondern mehr als problematisch. Es handelt sich nämlich um ein Mädchen und somit um die einzige Chance die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu bewahren.
In einer Welt die von Gangs dominiert wird, in der Pornoheftchen als Währung dienen und in der Männer sich als Frauen verkleiden um die Gelüste ihrer Mitmenschen zu befriedigen, wäre es aber vermutlich nicht die beste Idee bekannt zu geben, dass ein Mädchen gefunden wurde welches in einigen Jahren reif genug sein wird um geschwängert zu werden.
Brad, der Drogensüchtige, erzählt es dementsprechend nur seinen engsten Freunden und zusammen errichten sie ein verstecktes Untergeschoss in dem das Mädchen sicher und behütet aufwachsen kann. Wirklich glücklich scheint sie damit aber nicht zu sein. Und irgendwann kommt es natürlich wie es kommen musste: ihre Existenz fliegt auf und die Perversen des Landes strömen in Scharen herbei um mal wieder eine Frau durchzunehmen ... und dabei eventuell die Menschheit zu retten, was viele aber nur am Rande zu interessieren scheint. Wenn denn überhaupt.
Als Brad herausfindet was passiert ist, ist es aber längst zu spät. Ihm bleibt also nur noch den Banden hinterherzujagen um seine Tochter hoffentlich vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dabei schart er eine bizarre Bande aus bis zu 30 Charakteren um sich von denen die meisten aber vollkommen optional sind. Wie einen lächerlichen Tutorialtypen, den Leiter eines Bordells, einen Fischmenschen, sowie diverse Leute die sich ihm nur anschließen wenn er vorher Geiseln genommen hat.
Aufgrund der Masse an Charaktere und ihrer Optionalität spielen sie innnerhalb der Story aber keine wirkliche Rolle. Zumindest wenn man davon absieht, dass jeder einzelne von ihnen dauerhaft getötet werden kann. Und das nicht nur durch die Story sondern auch durch zufällige Ereignisse sowie ein paar besonders mächtige Bosse.
Der Name des Spiels passt in dieser Hinsicht also wunderbar, immerhin will man seine besten Charaktere nun wirklich nicht verlieren. Erst recht nicht wenn sie grundlos wegrennen nur weil man draußen das Nachtlager aufgeschlagen hat. Es gibt zwar sichere Inns, aber Geld ist stets sehr knapp, von daher habe ich lieber gespeichert und dann ein unsicheres Camp aufgesucht.
Wer das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt, der kann das aber direkt knicken. Dort kann nämlich jeder Speicherpunkt nur ein einziges Mal verwendet werden, was mir persönlich schon zu nervig gewesen wäre. Das Spiel ist immerhin auch so schon schwer genug, wenngleich die mächtigsten Gegner optional sind. Die habe ich zwar allesamt bezwungen, bei zwei von denen habe ich im Anschluss aber nur die Achievements geholt und dann einen älteren Spielstand geladen da jedes Mal meine besten Charaktere getötet wurden.
Die relativ offene Natur des Spiels (mit drei Hubs die eine Vielzahl von Orten miteinander verbinden) hilft aber dabei, dass man immer irgendwas tun kann um vielleicht noch stärker zu werden. Wirkliches Grinden ist aber erst nach dem zweiten Akt möglich. Vorher gibt es zwar vereinzelt Stellen wo endlos Gegner spawnen, aber viel Erfahrung geben die nicht. Kann bei neuen Charakteren ein bisschen nervig sein da deren Level dummerweise nicht an das Party Level angeglichen werden. Und mitleveln tun sie ebenso wenig. Von daher solltet ihr euch gut überlegen mit welchen Charakteren ihr kämpfen wollt.
Ein Faktor ist dabei von besonderer Bedeutung: ob sie SP oder TP für ihre Fähigkeiten benötigen, was man dummerweise erst innerhalb eines Kampfes herausfinden kann. SP sind ein fester Wert der sich ganz normal außerhalb von Kämpfen aufladen lässt. TP sind dahingegen unberechenbar und starten wie oben zu sehen stets mit niedrigen Werten. Die entsprechenden Charaktere müssen also erst angreifen oder Schaden nehmen bevor sie Fähigkeiten verwenden können.
Klingt ein bisschen nervig und ist es eigentlich auch, wenngleich die TP Charaktere teilweise sehr mächtig sein können. Einen davon habe ich dementsprechend bis zum Ende behalten. Nicht weil seine Angriffe wirklich nützlich wären, sondern weil er bestimmte Angriffe noch viel stärker machen kann. Mehr will ich hier aber nicht verraten. Das sollte man als Spieler lieber selbst entdecken.
Das Selbe trifft auf einen Großteil des Spiels zu, weswegen ich so viel mehr eigentlich nicht sagen kann. Ich sollte allerdings erwähnen, dass die Story recht minimalistisch ist. Es gibt zwar mehr als genug Szenen um sie ausreichend zu entwickeln, von denen einige auch sehr abgefuckt sind, aber die meiste Zeit verbringt man damit die Umgebung zu erforschen und deren Bewohner kennenzulernen ... auf die ein oder andere Weise.
Im Gegensatz zur Hauptstory sind diese Ereignisse meist komisch oder sehr bizarr, wie jedes Zusammentreffen mit einer Gruppe von Pseudo Power Rangern die sich nicht mal ein komplettes Outfit leisten konnten. Oder das Zusammentreffen mit einem Kerl der gerade seine Hose runter lässt um sich zu erleichtern während eine Spinne durch die Gegend krabbelt.
Aber wie gesagt, mehr will ich da auch nicht vorwegnehmen. Wer Rollenspiele und vor allem postapokalyptische Settings mag, der dürfte auf jeden Fall seinen Spaß dran haben. Ein paar Features können zwar frustrierend sein, vor allem die Möglichkeit Partymitglieder dauerhaft zu verlieren, aber wer regelmäßig speichert sollte damit nur wenig Probleme haben.
Ich muss allerdings sagen, dass ich das Ende ein bisschen frustrierend fand. Nicht weil es wirklich schwer wäre, sondern weil man mehrere Kämpfe in Folge austragen muss, und das jedes Mal mit Gegnern die einen lähmen können. Das führte beim ersten Mal dazu, dass ich mehrmals an den Rande des Todes gehauen wurde bevor ich endlich den finalen Schlag ausführen konnte ... nur um im zweiten Kampf dank Lähmung trotzdem getötet zu werden. Beim nächsten Versuch kamen die meisten aber gar nicht erst zum Zug.
Der Epilog DLC, LISA the Joyful, ist in dieser Hinsicht um einiges fairer. Dort ist es allerdings so, dass er vor allem zu Beginn richtig schwer ist und gegen Ende wieder leichter wird. Das liegt vor allem daran, dass man nirgends grinden kann und somit nur eine begrenzte Menge an Ressourcen zur Verfügung steht. Erst gegen Ende erhält man eine Heilfähigkeit die sich dank TP unbegrenzt einsetzen lässt.
Wer das Hauptspiel mochte, der sollte sich also auch daran versuchen, schon weil es als Abschluss der Geschichte dient. Mag ein bisschen schwerer sein, aber unmöglich ist es keineswegs. Dafür wurde allerdings fast der gesamte Humor weggelassen. Mag zur Handlung passen, aber dadurch fehlt auch der Charme der The Painful zu etwas ganz besonderem macht.
Der Epilog DLC, LISA the Joyful, ist in dieser Hinsicht um einiges fairer. Dort ist es allerdings so, dass er vor allem zu Beginn richtig schwer ist und gegen Ende wieder leichter wird. Das liegt vor allem daran, dass man nirgends grinden kann und somit nur eine begrenzte Menge an Ressourcen zur Verfügung steht. Erst gegen Ende erhält man eine Heilfähigkeit die sich dank TP unbegrenzt einsetzen lässt.
Wer das Hauptspiel mochte, der sollte sich also auch daran versuchen, schon weil es als Abschluss der Geschichte dient. Mag ein bisschen schwerer sein, aber unmöglich ist es keineswegs. Dafür wurde allerdings fast der gesamte Humor weggelassen. Mag zur Handlung passen, aber dadurch fehlt auch der Charme der The Painful zu etwas ganz besonderem macht.
LISA: The Painful RPG ist ein bizarres, lustiges, aber teilweise auch sehr abgefucktes Spiel welches nicht davor zurückscheut Partymitglieder dauerhaft zu töten. Kann ein bisschen frustrierend sein, aber wer häufig speichert und taktisch vorgeht sollte die schlimmsten Verluste vermeiden können.
Positive Aspekte von LISA: The Painful
- 10+ Stunden Spielzeit
- eine interessante und teilweise sehr abgefuckte Story
- die Kämpfe mögen zwar fordernd sein, sind größtenteils aber trotzdem fair gestaltet
- als Ausgleich für die düstere Stimmung wird eine Welt voller bizarrer und lustiger Ereignisse geboten
- dank Schnellreise-Funktion kann man später in Windeseile zwischen den einzelnen Hubs hin- und herspringen
Negative Aspekte von LISA: The Painful
- das Finale kann sehr frustrierend sein da in jeder Gruppe ein Gegner bei ist der einen für mehrere Runden lähmen kann
- man bekommt später ein Fahrrad um sich schneller zu bewegen, muss zum aufsteigen aber jedes Mal ins Menü gehen obwohl fürs Absteigen ein Hotkey vorhanden ist
- wenn man extremes Pech hat, kann man an einer bestimmten Stelle seine komplette Party verlieren und wäre daraufhin gezwungen diesen Abschnitt nochmal zu machen
- neue Partymitglieder können teilweise arg unterlevelt sein da ihr Level nicht an das der restlichen Gruppe angepasst wird