Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Neofeud ist ein dystopisches Cyberpunk Adventure das die Geschichte von Karl Carbon erzählt, einem Ex-Polizisten der unehrenhaft entlassen wurde und sich nun als Sozialarbeiter verdingen muss um irgendwie über die Runden zu kommen. Er kann sich aber weder ein ordentliches Auto, noch einen Ersatz für seinen rumspinnenden mechanischen Arm leisten. Und seine Frau hat sich außerdem von ihm getrennt. Kurzum: sein Leben ist beschissen. Genau wie das vieler Menschen und Maschinen die dazu verdammt sind auf der Erde vor sich hin zu rotten, während die Reichsten der Reichen in fliegenden Städten hausen und darüber sinnen wie sie das gemeine Volk noch weiter ausbeuten können. Wenn sie nicht gerade Selfies von sich schießen oder hoch über den Wolken Golf spielen.
Karls Leben ist nicht ganz so glamourös, verbringt er doch jeden verdammten Tag damit Berge von Dokumente auszufüllen oder Hausbesuche zu machen. Und genau bei solch einem Besuch erhält er plötzlich den Befehl die Kinder der Familie dingfest zu machen, selbst wenn er sich die Gründe dafür aus den Fingern saugen muss. Kaum hat er das getan, stürmt auch schon eine Spezialeinheit die Wohnung. Und mehr will ich auch gar nicht verraten.
Die Story ist aber durchaus interessant, wenngleich sie ein bisschen an Substanz vermissen lässt. Karls Nachforschungen über die Ereignisse im Apartment tragen nämlich viel zu schnell Früchte. So muss er nur einen einzigen Ort besuchen bis ihm die Antworten quasi in den Schoß fallen. Danach kommen zwar noch ein paar Stunden die den ein oder anderen Twist parat halten, aber schlussendlich ging mir alles ein bisschen zu schnell. Schon weil man von dem interessanten Setting viel zu wenig zu sehen bekommt.
Karls Leben ist nicht ganz so glamourös, verbringt er doch jeden verdammten Tag damit Berge von Dokumente auszufüllen oder Hausbesuche zu machen. Und genau bei solch einem Besuch erhält er plötzlich den Befehl die Kinder der Familie dingfest zu machen, selbst wenn er sich die Gründe dafür aus den Fingern saugen muss. Kaum hat er das getan, stürmt auch schon eine Spezialeinheit die Wohnung. Und mehr will ich auch gar nicht verraten.
Die Story ist aber durchaus interessant, wenngleich sie ein bisschen an Substanz vermissen lässt. Karls Nachforschungen über die Ereignisse im Apartment tragen nämlich viel zu schnell Früchte. So muss er nur einen einzigen Ort besuchen bis ihm die Antworten quasi in den Schoß fallen. Danach kommen zwar noch ein paar Stunden die den ein oder anderen Twist parat halten, aber schlussendlich ging mir alles ein bisschen zu schnell. Schon weil man von dem interessanten Setting viel zu wenig zu sehen bekommt.
So wird einem zwar mehrfach vor Augen geführt wie beschissen das Leben auf der Oberfläche zu sein scheint, aber vom Leben der Reichen sieht man so gut wie nichts. Eigentlich nur ein Büro, einen Golfplatz, sowie einen Palast der auch schon das Finale des Spiels darstellt. Ist zwar alles gut in Szene gesetzt, aber mit fünf Stunden ist es trotzdem viel zu schnell vorbei. Das kann man zwar noch etwas strecken wenn man sich die Sprachausgabe komplett anhört, aber das ändert an der mangelhaften Substanz ja auch nichts. Und ich kann mir schlecht vorstellen, dass man auch nur annähernd an die 15 Stunden ran kommt, die in der Beschreibung des Spiels versprochen werden. Da dürften auch die Achievements nichts dran ändern, immerhin habe ich die meisten beim ersten Mal bekommen und konnte manch andere schnell nachholen.
Ich muss außerdem sagen, dass ich einen der Charaktere einfach nur furchtbar finde. Nicht weil sein Sprecher irgendwie schlecht wäre, sondern weil er mit einer Art Hip-Hop Slang (oder wie auch immer man das nennen will) redet und ständig Zeug wie "Yo Dawg" von sich gibt. Bei einem Nebencharakter wäre mir das ja egal, aber sobald man ihn trifft begleitet er einen durchs ganze Spiel. Genau wie eine Frau deren Ausdrucksweise zwar nicht ganz so furchtbar ist (auch wenn sie schon mal "Oh Emm Gee" von sich gibt), deren Sprecherin aber irgendwie emotionslos daherkommt. So als würde sie das Script nur gelangweilt vor sich hin lesen. Erst gegen Ende des Spiels wird sie ein bisschen besser.
Für ein Indie Game sind die Sprecher aber richtig gut. Genau wie die Präsentation dieser dystopischen Welt. Die Charaktere wirken zwar ein bisschen steif und manchmal auch sehr billig und bizarr, aber es hat schon einen gewissen Stil. Ich bin allerdings kein Fan dieser frei schwebenden und abgeschnittenen Gesichter die bei Gesprächen aufpoppen. Schon weil sie von der Größe her ständig variieren. So nehmen manche einfach mal die Hälfte des Bildschirms ein, während andere vielleicht ein Viertel abdecken. Und je größer sie sind, desto verwaschener wirken sie.
Am schlimmsten sind aber die aufgeblasen wirkenden Sprite-Facesets. Sie mögen zwar verdeutlichen welcher Nebencharakter gerade redet, dafür sind sie aber hässlich und gewaltig und lassen es außerdem so wirken als ob der Charakter plötzlich doppelt existieren würde. Und schlussendlich sind sie vollkommen unnötig, da es keine Stelle gibt wo es irgendwie unklar wäre wer gerade redet.
Das Gameplay, welches sich an alten Sierra Adventures orientiert, hat aber auch ein paar Probleme. Allen vorran eine Action-Sequenz in der man versuchen muss sich unter Kugelhagel in Sicherheit zu bringen. Anstatt irgendwie in der Gegend rumzuklicken, muss man aber erst mal den Befehl zum Rennen geben damit die Charaktere ihre Deckung verlassen. Und ab der Stelle hatte ich keine Ahnung was ich tun sollte. Es wird zwar das Zeitfenster genannt in dem man sich bewegen soll, mir sind die Charaktere aber ständig ins offene Feuer gerannt. Und das auch noch zum falschen Ausgang. Was anderes ließ sich aber nicht machen, weder durch rumklicken noch durch Verwendung irgendwelcher Items.
Da das Spiel bereits auf itch.io veröffentlicht wurde, habe ich dank Youtube aber herausgefunden was zu tun ist. Ich musste die Charaktere tatsächlich steuern nachdem ich ihnen den Befehl gegeben habe ihre Deckung zu verlassen. Klingt furchtbar offensichtlich, weswegen ihr euch vermutlich fragt warum ich nicht selber drauf gekommen bin, aber wenn ich den Button drücke und die Charaktere scheinbar von sich aus loslaufen, dann komme ich doch nicht auf die Idee, dass ich sie tatsächlich selber zur nächsten Deckung lotsen muss. Schon weil sie ständig in weniger als einer Sekunde verreckt sind und ich dementsprechend dachte, dass irgendwas am Timing nicht stimmt. Der Rest der Sequenz hat glücklicherweise besser funktioniert.
Beim Anflug auf das letzte Gebiet hatte ich aber erneut ein gewaltiges Problem: ich sollte irgendwie in das Gebäude kommen, aber selbst nach Entfernen der Patrouillen war es mir unmöglich irgendwo aufzusetzen oder abzuspringen oder sonst wie einzudringen. Schon weil der Abschnitt der dafür am besten geeignet zu sein schien von unsichtbaren Barrieren blockiert wurde. Des Rätsels Lösung? Ich musste einfach nur den Eingang anschauen, wodurch ein Ereignis ausgelöst wurde das einen alternativen Eingang enthüllt hat. Wäre irgendwie sinnvoll gewesen das automatisch abzuspielen nachdem man ein paar Sekunden planlos umhergeflogen ist.
Ansonsten gibt es noch kleinere Probleme, wie eine hakelige Reparatur-Sequenz oder die Tatsache, dass Begleiter einem den Weg versperren können. Letzteres war aber nur an einer Stelle ein Problem und ließ sich dank entsprechender Dialog-Option beheben. Das automatisch zu regeln wäre aber trotzdem besser gewesen, schon weil ich an der Stelle im wahrsten Sinne des Wortes in eine Ecke gedrängt wurde und keinen Schritt mehr tun konnte.
Wenn man über diese Probleme hinwegsehen kann, dann ist Neofeud aber ein gelungenes, wenngleich auch etwas amateurhaft wirkendes Adventure. Mit ein bisschen Feinschliff könnte das Nachfolgeprojekt, welches bereits in Arbeit ist, also noch viel besser werden. Eine etwas umfangreichere Story würde allerdings schon reichen.
Neofeud ist ein nettes Cyberpunk Adventure das allerdings ein paar gameplaytechnische Macken mit sich bringt und teilweise ein bisschen hässlich wirken kann. Im Großen und Ganzen wurde das Setting aber gut in Szene gesetzt.
Positive Aspekte von Neofeud
- die Story wird gut präsentiert
- die Sprecher leisten größtenteils gute Arbeit
- bis auf ein paar wenige Stellen sollten die Rätsel kein Problem darstellen
- die Grafiken wirken teilweise zwar ein bisschen amateurhaft, das Setting wurde aber trotzdem gut in Szene gesetzt
Negative Aspekte von Neofeud
- Proto-J, einer der Protagonisten, spricht in einem fürchterlichen Hip-Hop Slang, was auf die Dauer extrem nervig ist
- die Gesichter, die während der Dialoge eingeblendet werden, wirken abgeschnitten, ungleichmäßig und bei Nebencharakteren auch noch furchtbar aufgeblasen
- die Flucht-Sequenz wird nicht ausreichend erklärt und kann dementsprechend sehr frustrierend sein