The Bunker ist ein FMV Horrorspiel das, wie der Name schon vermuten lässt, in einem atomaren Bunker spielt. Innerhalb von 30 Jahren haben allerdings so gut wie alle Bewohner das Zeitliche gesegnet, weswegen nur noch John und seine Mutter übrig sind. Und letztere stirbt bereits in den ersten Minuten des Spiels. Von daher bleibt John nur noch die tägliche Routine damit er zumindest den Rest seines Lebens im Bunker verbringen kann. Nach ein paar routinierten Tagen geht aber plötzlich alles schief … und mehr kann ich eigentlich nicht sagen. Mit einer Spielzeit von circa 2 Stunden ist es nämlich nur ein etwas längerer Film. Und was anderes ist das Spiel auch eigentlich nicht.
Man kann zwar Dokumente lesen und ein paar Objekte sammeln, ansonsten folgt man aber einer linearen Story mit einem sehr simplen Rätsel sowie diversen Quick-Time-Events die einen bei Versagen an den letzten Speicherpunkt zurücksetzen. Ist mir allerdings nur einmal passiert, weil ich das Spiel im Hintergrund hatte laufen lassen um zumindest noch ein weiteres Achievement zu sammeln. Alle anderen wären mir zu nervig, weil es schlichtweg nicht möglich ist die Zwischensequenzen irgendwie zu überspringen.
Ist also ein Spiel das sich in einem Sale durchaus lohnen könnte. Wenn ihr alle Achievements sammeln wollt, dann solltet ihr die aber direkt nachschlagen. Nochmal ganz von vorne anzufangen lohnt sich einfach nicht, außer ihr wollt die Story unbedingt ein zweites Mal erleben.
SIMULACRA ist der spirituelle Nachfolger zu Sara is Missing und behandelt dementsprechend ein ähnliches Konzept wie diese Lost Phone Spiele, sprich man findet das Handy eines Fremden und muss herausfinden was passiert ist. Dafür muss man Emails und Chatverläufe lesen, Fotos und Vlogs anschauen, eine Dating App benutzen, "Tumblr" lesen, Webseiten verwenden, und was noch viel wichtiger ist: man muss tatsächlich mit anderen Menschen reden um mehr über das Verschwinden in Erfahrung zu bringen. Sprich das Spielerlebnis ist nicht auch nur annähernd so passiv wie es in Another Lost Phone der Fall war.
Deswegen hat es mich auch in keinster Weise gestört hat, dass man eigentlich 4 Stunden lang nur auf ein Handy starrt und zwischendurch mal kleinere Rätsel löst. Und das Ende fand ich richtig gut, wenngleich ich mal schauen muss, ob ich noch ein anderes erspielen kann. Es gibt dafür zumindest einen besonderen Modus in dem die Textgeschwindigkeit massiv erhöht werden soll.
Da es sich hier um ein Horrorspiel handelt, gibt es übrigens ab und zu ein paar Jumpscares sowie gelegentlich eingespielte Soundeffekte die nur mittels Kopfhörern wirklich funktionieren. Dadurch klingt es nämlich teilweise so, als ob im eigenen Raum irgendwas passieren würde ... auch wenn es teilweise nicht besonders logisch ist, weil die Entwickler natürlich nicht wissen konnten wo sich welche Möbelstücke befinden, oder was man überhaupt hat. Die Idee an sich ist aber trotzdem ganz gut und hätte sicherlich mit einer Art Fragebogen noch verfeinert werden können.
Westerado: Double Barreled ist die kommerzielle Fassung eines Flash-Spiels das im Wilden Westen angesiedelt ist. Man schlüpft dabei in die Rolle eines Mannes dessen komplette Familie von einer mysteriösen Person ermordet wurde und muss dementsprechend ausziehen um Rache zu üben. Vorher muss man allerdings erst mal in Erfahrung bringen wie der Mörder eigentlich aussieht. Und das ist nicht so einfach, weil man zum einen anderen Menschen helfen muss damit sie einem selber helfen, und weil sie selbst dann nur bestimmte Merkmale des Mörders beschreiben können, wie zum Beispiel die Farbe seiner Jacke oder ob er ein Halstuch trägt. Pro Durchgang bekommt der Mörder außerdem ein neues Aussehen, ansonsten wäre das Achievement in einer Stunde zu gewinnen ja ein Kinderspiel.
Je nachdem wie man das Spiel angeht kann der Mörder außerdem eine komplett andere Person sein, also von der Hintergrundgeschichte her. Es könnte sich also durchaus lohnen verschiedene Hauptquests zu probieren, auch wenn ich daran persönlich kein wirkliches Interesse habe. Es gibt zwar Quests die ich mir durch bestimmte Aktionen verbaut habe, aber unbedingt sehen muss ich die jetzt nicht. Ich habe auch so mehr als genug gemacht und war schlussendlich ein eiskalter Killer an den sich kein Bandit mehr rangetraut hat.
Mit circa 3 Stunden für einen ersten Durchgang ist das Spiel aber nicht sonderlich lang. Und das Gameplay lässt ein bisschen zu wünschen übrig. So gibt es zwar eine Reihe von Waffen die man benutzen kann, es ist aber vollkommen unmöglich nach oben, unten, oder irgendwie diagonal zu schießen. Das selbe trifft zwar auf die Gegner zu, aber es wirkt halt etwas seltsam. Dafür werden die Lebenspunkte auf interessante Art und Weise dargestellt. Anstatt Herzen oder dergleichen zu verlieren … verliert man nämlich Hüte. Und die muss man dann entweder nachkaufen oder sich von Gegnern schnappen indem man denen die Hüte vom Kopf schießt, was außerdem essenziell ist wenn man das Kopfgeld für Charaktere kassieren will die lebend geschnappt werden müssen.
Es gibt außerdem Stellen wo man reitend eine Gegnerwelle nach der anderen bezwingen muss. Abgesehen von der Präsentation macht das gameplaytechnisch aber keinen wirklichen Unterschied, außer bei Eskortmissionen wo man entweder Büffel oder Pakete beschützen muss. Ich fand dieses Gameplay nur am Ende etwas nervig, weil wenn man es nicht schaffen sollte den Endboss zu besiegen, dann muss man die komplette Reitsequenz nochmal wiederholen … und nochmal … und nochmal. Dabei wäre es doch nicht so schwer gewesen einen Speicherpunkt direkt vor dem Finale einzubauen. Es hätte nur ein paar Hüte gebraucht da der Kampf ansonsten etwas nervig ist.
Davon abgesehen ist Westerado aber ein nettes Spiel das sich zumindest für einen Durchgang durchaus lohnt. Und wer der Meinung ist, dass es trotzdem viel zu einfach ist, der kann danach mit einem Charakter weitermachen der nach einem Treffer direkt stirbt. Lässt sich auch noch mit dem Iron Man Modus kombinieren, welcher in diesem Fall den kompletten Spielstand löscht.