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[Review] Omensight

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Action Murder Mystery

Omensight ist ein Action Murder Mystery das als spiritueller Nachfolger zu Stories: The Path of Destinies fungiert. Storytechnisch hat es mit seinem Vorgänger zwar nichts zu tun, in Sachen Konzept und Gameplay sind sich die Spiele aber extrem ähnlich. Es handelt sich hier also nicht um ein langsames Adventure bei dem man Zeugen befragen und Rätsel lösen muss, sondern um ein schnelles Action-RPG mit Zeitreise-Mechanik. Inmitten des Krieges zwischen Pygaria und Rodentia wurde nämlich die Gottlose Priesterin Vera ermordet, was aus unbekannten Gründen zum Ende der Welt führt.

Als mystischer Harbinger soll man dieses Schicksal eigentlich abwenden, aber kurz nach dessen Erscheinen wird die Welt auch schon in Stücke gerissen. Von daher muss man eine Verbindung zu den Seelen wichtiger Individuen aufbauen um anschließend zu ihrem letzten Tages zurückkehren zu können. Das heißt allerdings, dass man trotzdem jeweils nur einen einzigen Tag hat um das Ende abzuwenden.

Dementsprechend muss man mehrere Male die Zeit zurückdrehen um Stück für Stück neue Erkenntnisse (die namensgebenden Omensights) zu sammeln, mit denen man im Anschluss die Story in anderen Bahnen lenken kann. Die Umsetzung dieses Features finde ich allerdings ein bisschen misslungen. Weil sobald man eine neue Erkenntnis gesammelt ist, ist man gezwungen diese auch einzusetzen. Es ist also so gut wie unmöglich jede Variante der vier Szenarien zu sehen zu bekommen. Dabei wäre es doch nicht so schwer gewesen den Spieler selbst entscheiden zu lassen ob und welche Omensights er einsetzen möchte.

Omensight

Aufgrund dieser Strukur hat das Spiel außerdem das selbe Problem wie sein Vorgänger: die Maps wiederholen sich sehr schnell, auch wenn man immer mal wieder neue Abschnitte zu sehen bekommt. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte also echt nicht geschadet, auch wenn die einzelnen Durchgänge nie allzu lange dauern. Und falls man irgendeinen Tag tatsächlich wiederholen muss (was mir persönlich nur ein einziges Mal passiert ist), dann kann man direkt an den wichtigsten Punkt zurückspringen.

Das restliche Gameplay ist, wenn ich mich richtig erinnere, ein bisschen angenehmer als im Vorgänger. Zumindest auf der normalen Schwierigkeitsstufe. In Stories: The Path of Destinies gab es gegen Ende nämlich ein paar Stellen die ich sehr frustrierend fand. Bei Omensight kann man sich aber von Anfang bis Ende relativ problemlos durch die Gegnermassen schnetzeln. Und wenn man auf die Ausrufezeichen achtet die ab und zu über den Gegnern erscheinen, dann kann man sogar jeglichen Schaden vermeiden. Wenn man in diesem Moment ausweicht, dann schlägt der Gegner nämlich auf jeden Fall ins Leere. Und in Kombination mit einem speziellen Skill wird anschließend sogar die Zeit verlangsamt.

Ansonsten kann man sich noch Gegner schnappen und in Abgründe schleudern. Das ist allerdings ein bisschen problematisch wenn gleichzeitig zerstörbare Objekte in der Gegend stehen. Man hat nämlich keine wirkliche Kontrolle darüber was man eigentlich aufhebt. Und abgesehen von explosiven Fässern sind diese Objekte vollkommen nutzlos.

Action-RPG

Man kann außerdem seinen Begleiter zu Hilfe rufen, was in zwei Fällen zu einem Flächenangriff führt, und im dritten zu einem extremen Geschwindigkeitsbuff, welcher in Kombination mit einem Verlangsamungsfeld zu einem absoluten Massaker führt. Wirklich ausreizen kann man diese Fähigkeiten aber vermutlich nur auf höheren Schwierigkeitsstufen. Weil sobald man genug Energie gesammelt hat um sowas wie die Finisher zu verwenden, sind die Gegner meistens alle tot.

Wer ein Hack & Slay ohne wirklichen Tiefgang sucht, der könnte aber durchaus seinen Spaß dran haben. Die Story ist außerdem ganz interessant, wenngleich sie nach circa 5 1/2 Stunden auch schon wieder vorbei ist. Und im Gegensatz zum Vorgänger gibt es tatsächlich unterschiedliche Synchronsprecher (sprich die Charaktere werden nicht alle vom Erzähler gesprochen), welche ihre Sache richtig gut machen. 

Ich finde es nur schade, dass der Harbinger nie auch nur ein Wort von sich gibt. Dessen Stummheit ist zwar tatsächlich in die Story integriert, ein bisschen Banter wäre aber wesentlich interessanter gewesen als den Begleitern ständig bei ihren Monologen zuhören zu müssen. Es gibt zwar auch Gespräche zwischen den NPCs, die halten sich aber in Grenzen. Weil innerhalb der Level ist man nur zu zweit unterwegs.
 
Omensight

Das Ende des Spiels hat mir außerdem nicht wirklich gefallen. Weder in Sachen Story, noch in Sachen Gameplay. Ohne irgendwas zu spoilern kann ich allerdings nur sagen, dass ich einen bombastischen Bosskampf erwartet hatte und stattdessen gegen ein Monster kämpfen durfte das auch nicht stärker oder interessanter als alle vorherigen Bosse war. Es kann natürlich sein, dass die Entwickler kein Budget für etwas besseres hatten. Das macht es aber nicht weniger enttäuschend. Und die Story sowieso nicht.

Im Großen und Ganzen muss ich also sagen, dass mir Omensight zwar gut gefallen hat, Stories: The Path of Destinies in mancher Hinsicht aber trotzdem das bessere Spiel ist. Empfehlen würde ich sie aber beide.




Omensight ist ein unterhaltsames Action-RPG das aufgrund seiner Zeitreise-Mechanik allerdings genauso repetitiv wie sein Vorgänger ist. Und im Gegensatz dazu lässt das Ende arg zu wünschen übrig.

 

Positive Aspekte von Omensight

  • die Welt wurde grafisch schön in Szene gesetzt
  • die Synchronsprecher leisten durch die Bank wunderbare Arbeit
  • das Kampfsystem geht gut von der Hand und erfordert bei den Bosskämpfen auch ein bisschen Taktik
  • sollte man gezwungen sein einen Tag zu wiederholen, kann man direkt zur wichtigsten Stelle zurückspringen

 

Negative Aspekte von Omensight

  • das Ende lässt sowohl storytechnisch als auch gameplaytechnisch arg zu wünschen übrig
  • es gibt zu wenig Gebiete die dank der Zeitreise-Thematik viel zu oft wiederholt werden, auch wenn man ab und zu neue Pfade zu sehen bekommt
  • sobald man neue Omensights gesammelt hat, ist man dazu gezwungen diese einzusetzen, wodurch es so gut wie unmöglich ist alle Varianten der Story zu sehen zu bekommen