[Review] A Rite from the Stars - Jack-Reviews.com

[Review] A Rite from the Stars

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
3D Point-and-Click Adventure

A Rite from the Stars ist ein 3D Point-and-Click Adventure in dem sich ein kleiner Junge des Makoa Stamms in den Prüfungen der Weisheit, des Mutes und des Geistes beweisen muss um zum Mann erklärt zu werden. Und das ist an sich auch schon die ganze Story. Wer also irgendwas lustiges oder spannendes erwartet, der wird in diesem Spiel auf jeden Fall nicht fündig. Es ist stattdessen eigentlich nur ein Rätselspiel das in drei unterschiedliche Abschnitte unterteilt ist.

In welcher Reihenfolge man diese angeht bleibt einem selber überlassen, es gibt nämlich keine Gegenstände oder Fähigkeiten die irgendwie mapübergreifend wären. Die Prüfung des Geistes stellt in dieser Hinsicht die einzige Ausnahme dar, da man von Anfang bis Ende in der Lage ist zwischen der realen Welt und der Geisterwelt zu wechseln. Das ist zwar kein so komplexes Feature wie zum Beispiel in Soul Reaver, aber die Idee ist zumindest ganz nett.


Das selbe könnte ich theoretisch von einigen anderen Stellen behaupten. Das Problem ist nur, ich hatte keinen Spaß an dem Spiel. Es ist teilweise nämlich furchtbar anstrengend. Das fängt schon damit an, dass sich Zwischensequenzen nicht überspringen sondern nur vorspulen lassen (was dank Chipmunk Sprachausgabe furchtbar klingt). Dabei ist es vollkommen egal ob man diese schon gesehen hat oder nicht.

Deswegen darf man sich zum Beispiel beim ersten Rätsel der Wissensprüfung ständig anhören, dass man ein Messer irgendwo nicht benutzen darf, was aus irgendeinem Grund als Zwischensequenz statt als simplem Kommentar dargestellt wird. Und an einigen Stellen an denen man sterben kann muss man teilweise mehrere Sekunden warten bis man endlich mit dem nächsten Versuch weitermachen kann. Dank Ladezeiten ist das aber sowieso immer der Fall, was manchmal richtig nervig sein kann. Vor allem wenn man wie ich an einer Stelle nicht kapiert warum der Charakter nach ein paar Schritten plötzlich nicht mehr laufen will, was dementsprechend wie ein Bug wirkte.

A Rite from the Stars

Ein weiteres nerviges Problem ist die Tatsache, dass viele Abschnitte fürchterlich gestreckt wirken. Wie ein spirituelles Labyrinth das grafisch zwar richtig cool aussieht, aber wo man gefühlt dutzende Räume hintereinander durchqueren muss. Und wenn man zwischendurch den falschen Gang wählen sollte (was aufgrund mangelhafter Hinweise sehr einfach ist), dann darf man direkt von vorne anfangen (oder zumindest vom letzten Speicherpunkt).

Es gibt außerdem noch ein richtiges Labyrinth in dem ich ewig umhergeirrt bin bis ich endlich den Ausgang gefunden habe. Eine Fackel hätte mir zwar angeblich den Weg weisen können, ich habe aber keine Ahnung wie ich mit dieser das Labyrinth hätte durchqueren sollen. Weil sobald man diese aufhebt, schließen sich alle Türen die tiefer ins Labyrinth führen. Da gab es also scheinbar irgendeinen Trick den ich selber nicht durchschaut habe. Und als ich das herausgefunden hatte, war ich eh schon hoffnungslos verloren, aber wollte das Rätsel auch nicht von vorne starten.

3D Adventure

Eins der schlimmsten Beispiele für dieses gestreckte Gameplay ist aber eine Quiz Show in der man lauter Fragen beantworten muss deren Antworten man eigentlich nur erraten kann. Ich bezweifle jedenfalls, dass irgendein Spieler darauf achtet, wie viele Steine in irgendeinem Canyon rumliegen. Oder was für ein Symbol die dortige Tür dekoriert. Oder welche Form irgendwelche Druckplatten haben. Da dürfte man also einige Mal bei draufgehen, was nervigerweise zur Folge hat, dass die komplette Einleitung der Quiz Show immer und immer wieder abgespielt wird.

Die Prüfungen des Mutes sind vermutlich noch am angenehmsten, da man eigentlich nur zwei Charaktere gleichzeitig steuern und abwechselnd ein paar Gegenstände aktivieren muss. Aber selbst da gibt es ein paar nervige Stellen, wie einen Abschnitt wo man abwechselnd von Deckung zu Deckung rennen muss ohne zwischendurch abgeschossen zu werden. Wann man wo hinrennen kann, muss man aber erst mal per Trial & Error herausfinden.

Hindernisparkour

Der Rest des Spiels hätte außerdem von einer besseren Hinweis-Funktion profitiert. Manche der Tipps die man da bekommt sind nämlich einfach nur nutzlos. Wie „Ein Windstoß zur falschen Zeit wird euch umbringen“, was an der entsprechenden Stelle zwar irgendwie nützlich wirkt, aber scheinbar nicht bedeutet, dass man springen soll sobald der Wind aufgehört hat zu blasen. Meine entsprechenden Versuche sind nämlich mehrfach gescheitert. Aber irgendwann gings dann plötzlich, und ich weiß nicht wieso. Mehrere Hinweis-Stufen wären da vermutlich sinnvoll gewesen. Stattdessen scheint es überall nur einen einzigen Tipp zu geben.

Von daher muss ich leider sagen, dass ich das Spiel persönlich nicht empfehlen kann. Es wurde zwar offensichtlich einiges an Mühe reingesteckt (was sich vor allem in der maokanischen Sprachausgabe und der Musik bemerkbar macht), und manche Rätsel sind auch gar nicht schlecht, aber das Gesamterlebnis ist einfach zu nervig und durchwachsen als dass ich es je wieder anfassen wollen würde. Es gibt zwar viele Achievements die ich verpasst habe, aber die sind mir einen weiteren Durchgang einfach nicht wert, auch wenn dieser mit Vorwissen vermutlich keine 6 Stunden mehr dauern würde.




A Rite from the Stars ist ein Adventure das von der Idee her zwar ganz nett ist, aber obwohl die Entwickler versucht haben nervige Adventure Features wegzulassen, ist das Spiel trotzdem sehr anstrengend. Dementsprechend hat es mir auch keinen wirklichen Spaß gemacht.

 

Positive Aspekte von A Rite from the Stars

  • Das Spiel wird von einem schönen, atmosphärischen Soundtrack untermalt.
  • Um das Setting noch glaubhafter rüberzubringen, wurde das Spiel in der eigens dafür erstellen maokanischen Sprache synchronisiert.
  • Auch wenn mir viele Rätsel nicht gefallen haben, so kann ich zumindest nicht abstreiten, dass einige ganz gut gemacht sind.

 

Negative Aspekte von A Rite from the Stars

  • Manche Abschnitte wirken fürchterlich gestreckt.
  • Zwischensequenzen lassen sich nur vorspulen und nicht überspringen.
  • Dank der Ladezeiten dauert es viel zu lange bevor man sich erneut an Rätseln versuchen darf bei denen man sterben kann. Und in Verbindung mit Zwischensequenzen ist das noch viel nerviger
  • Man kann sich zwar Tipps zu den Rätseln geben lassen, diese sind teilweise aber extrem nutzlos und wiederholen sich danach auch nur noch anstatt den Spieler der Lösung immer näher zu bringen.