Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
MOTHERGUNSHIP ist ein First-Person Shooter der als Nachfolger zu Tower of Guns fungiert. Da ich dieses nicht gespielt habe, kann ich die Titel aber nur anhand des Trailers miteinander vergleichen. Und wenn ich das richtig sehe, dann ist MOTHERGUNSHIP fast das selbe Spiel, nur mit etwas längerer Spielzeit (so 5+ Stunden für die Kampagne) und der Möglichkeit zwei Waffen gleichzeitig zu tragen.
Die zufallsgenerierten Level dürften aber komplett neu sein, wobei ich sagen muss, dass manche in Tower of Guns interessanter aussehen als die des Nachfolgers. Dafür wurden einige Gegner und Hindernisse recycelt, wenngleich bei weitem nicht alle. Ob das irgendwie problematisch ist; kann ich natürlich nicht sagen ohne den Vorgänger tatsächlich gespielt zu haben. Aber wer diesen mochte, der dürfte auch an MOTHERGUNSHIP seine Freude haben.
Das selbe könnte auch auf Fans des DOOM Reboots zutreffen. Das Spieltempo ist nämlich ebenso rasant da ständig irgendwelche Geschosse durch die Gegend fliegen, weswegen das Gameplay auch mit Bullet Hell beschrieben wird. Man sollte also idealerweise ständig in Bewegung bleiben, wenngleich es durchaus Stellen gibt an denen ich mehr Erfolg damit hatte mich irgendwo zu verschanzen. Vor allem in der vorletzten Storymission, deren letzten Raum (ein enger Kreis mit Laserstrahlen und fliegenden Gegnern, dessen Boden einen ständig in die Luft schleudert) ich auf normalen Wege einfach nicht geschafft habe. Meine Methode hätte allerdings gar nicht funktionieren dürfen, da ich mich im Übergangsraum verschanzt habe der sich normalerweise hinter einem schließt.
Anstatt weitläufige Levels zu bieten, ist nämlich jede Mission in mehrere Räume unterteilt die komplett voneinander getrennt sind. Und wenn man nicht gerade einen Raum mit einer besonderen Herausforderung betritt (töte für 40 Sekunden keine Gegner, oder benutze die rechte Waffe nicht), dann muss man eigentlich nie irgendwas anderes machen als die Gegner zu vernichten. Wobei selbst das größtenteils optional ist. Sprich wenn man einen Raum richtig nervig findet, dann kann man auch versuchen zum nächsten Ausgang zu rennen.
Und das war später sogar meine bevorzugte Taktik, da es sich ab einem bestimmten Punkt nicht wirklich lohnt jeden einzelnen Raum komplett zu säubern. Vor allem wenn man versuchen will die Postgame Missionen zu schaffen, welche einen dazu zwingen sechs Missionen hintereinander zu bezwingen ohne zwischendurch zu sterben. Ansonsten darf man nämlich direkt von vorne anfangen. Und das ist vor allem in den Missionen nervig, in denen man gezwungen ist bestimmte Waffenteile mitzunehmen, welche im schlimmsten Fall richtig schlecht sein können.
Wenn man diese austauschen will (was eines der wichtigsten Features des Spiels ist), dann hat man allerdings keine Wahl als zu kämpfen. Nicht nur weil man darauf hoffen muss, dass die Gegner Münzen fallen lassen, sondern weil sich Läden nicht betreten lassen solange noch irgendwer am Leben ist. Ob der aktuelle Raum überhaupt einen Laden besitzt, ist allerdings auch vom Zufall abhängig. Von daher kann man extremes Pech haben und zwar viele Münzen bekommen, aber nie auch nur einen einzigen Laden zu Gesicht bekommen. Und das ist mir in der vorletzten Missione auch viel zu oft passiert, weswegen ich teilweise überhaupt nicht die nötige Bewaffnung hatte um den Endkampf gewinnen zu können. Man kann im Hauptquartier zwar ebenfalls Waffenteile kaufen, aber davon lassen sich pro Mission nur sehr wenige mitnehmen. Wenn denn überhaupt.
Innerhalb der normalen Missionen kann man dieses modulare Waffen-Feature außerdem nie wirklich ausreizen. Schon weil man die Waffen nicht x-beliebig miteinander kombinieren kann, sondern auch noch Verbindungsstücke mit Anschlüssen nach vorne kaufen muss. Wenn man sich eine richtig fette Waffe mit dutzenden Geschossen und vielen Upgrades basteln will, dann muss also in den Endlosmodus wechseln. Man sollte allerdings bedenken, dass solch eine Waffe extrem viel Energie verschlingt und vermutlich nach ein bis zwei Schüssen schon wieder nachgeladen werden muss. Das lässt sich zwar mit verschiedenen Charakter-Upgrades ein bisschen ausgleichen, aber die dafür benötigen Erfahrungspunkte steigen sehr schnell viel zu sehr an, weswegen man am Ende der Kampagne vermutlich nicht auch nur die Hälfte aller Punkte freigeschaltet haben wird. Und manche Upgrades schließen sich schwachsinnigerweise komplett aus.
So kann man zum Beispiel entweder seine Lebenspunkte steigern, oder seine maximale Energie. Dabei wäre beides doch extrem nützlich. Diese Attribute lassen sich innerhalb von Missionen zwar ebenfalls steigern, aber dazu muss man entweder versteckte Räume finden, oder auf gute Drops hoffen. Letztere waren bei mir in einem Durchgang so absurd, dass fast jeder einzelne Gegner Sprung-Upgrades gedroppt hat, wodurch ich gegen Ende irgendwie 50 Sprünge hintereinander ausführen konnte. Bringt nur leider nicht wirklich viel, außer man landet zur Abwechslung in einem richtig großen Raum. Irgendwelche Geheimnisse die man nur auf diese Art und Weise finden könnte, habe ich persönlich jedenfalls nicht entdeckt.
Sehr viel mehr gibt es zum Gameplay aber auch gar nicht zu sagen. Es ist vermutlich ein bisschen komplexer als in Tower of Guns, aber schlussendlich ist es trotzdem sehr repetitiv. Und trotz der angeblich so großen Menge an Waffenteilen, habe ich gar nicht so viele wirklich unterschiedliche Waffen gesehen. Gibt halt ein paar Laser, Schrotflinten, Maschinengewehre, Raketen, Granaten, eine fliegende Säge, einen Stachelball, einen Strahl der von Hindernissen abprallt ... und mehr fällt mir auch nicht ein. Und persönlich habe ich die schnellen Waffen den langsamen stets vorgezogen. Ist aufgrund der modularen Natur aber trotzdem ganz okay.
Mein größter Kritikpunkt hängt aber mit den Bosskämpfen zusammen. Es gibt im ganzen Spiel nämlich scheinbar nur drei davon. Und zwei von denen sind eigentlich komplett stationär. Der erste bewegt sich zwar auch nicht so viel, aber dessen Arena fand ich trotzdem interessanter. Kann natürlich sein, dass im Postgame noch neue Bosse auftauchen. Aber nachdem ich die vierte der sechs Pflichtmissionen vergeigt hatte, hatte ich keine Lust nochmal von vorne anzufangen. Und mehr Erfahrungspunkte zu grinden um bessere Chancen zu haben ist mir schlichtweg zu nervig, selbst wenn ich nur durch Schiffe renne in denen man Erfahrung als Belohnung erhält.
Die Entwickler haben allerdings versprochen weiteren Content nachzuliefern, darunter nicht nur Bosse sondern auch komplett neue Arten wie man das Spiel bestreiten kann. Ob das tatsächlich einen Unterschied macht bleibt abzuwarten. Sie werden aber auf jeden Fall noch einen Co-op Modus nachliefern der zu Launch nicht ihren Erwartungen entsprochen hat.
Persönlich reicht mir aber das was ich gesehen habe. Zumal ich zwischendurch auch ein bisschen grinden musste um mir neue Ausrüstung für das Finale zusammenkaufen zu können. Ich bin nämlich mehrfach an ein und der selben Stelle verreckt, was leider dazu führt, dass man jegliche Ausrüstung verliert. Und da das letzte Dungeon nur aus mehreren identischen Räumen besteht, hat man auch keine Chance sich irgendwas zu kaufen. Erst am Ende all dieser Räume gibt es eine winzige Auswahl an Waffen mit denen man sich für das Finale rüsten kann.
Davon abgesehen hat mich das Spiel aber ganz gut unterhalten. Vor allem mein Versuch den Endlosmodus über Level 20 hinaus zu überleben um ein weiteres Achievement zu sammeln. Storytechnisch hat es allerdings nicht wirklich viel zu bieten. Und obwohl es darum geht eine Invasionsflotte auszuschalten, nimmt sich die Story in keinster Weise ernst. Wer mit dem repetitiven Gameplay nichts anfangen kann, der sollte also besser einen Bogen um das Spiel machen.
MOTHERGUNSHIP ist ein unterhaltsamer, aber leider auch sehr repetitiver Shooter dessen Story sich in keinster Weise ernst nimmt und dazu auch sehr dünn ist. Und es gibt leider viel zu wenig Bosse die das Gameplay etwas auflockern könnten.
Positive Aspekte von MOTHERGUNSHIP
- Rasantes Gameplay das einen stets auf Trab hält.
- Man kann zwei Waffen gleichzeitig verwenden und diese komplett modular zusammenbauen.
- Die Story kann man zwar eigentlich vergessen, aber die Synchronsprecher passen wunderbar zu dieser Art von Handlung.
- Wenn man einen Raum besonders nervig findet, dann kann man in den meisten Fällen direkt zum Ausgang rennen um ihn zu überspringen.
- Wer das Gameplay komplett auskosten möchte, der kann seinen Skill im Endlosmodus unter Beweis stellen.
Negative Aspekte von MOTHERGUNSHIP
- Es gibt leider viel zu wenig Bosse (wobei ich keine Ahnung habe, ob es im Postgame nicht doch noch welche gibt)
- Das Level-Design ist teilweise ein bisschen langweilig, schon weil die ganzen Räume komplett voneinander getrennt sind und per Zufall generiert werden.
- Das Postgame ist ein bisschen nervig, da man 6 Missionen hintereinander überleben muss bevor die nächste große Mission freigeschaltet wird.
- Die benötigen Erfahrungspunkte für Level-Ups steigen viel zu schnell an und einige nützliche Upgrades schließen sich gegenseitig aus.