Unforgiving - A Northern Hymn ist ein First-Person Horrorspiel das von der schwedischen Fabelwelt inspiriert wurde und dementsprechend komplett in Schwedisch synchronisiert wurde. Ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber es gibt zumindest Untertitel. Und es sorgt natürlich dafür, dass das Setting recht authentisch wirkt. Außer Wäldern, Sümpfen und Höhlen gibt es allerdings nicht viel zu sehen. Dafür ist die Atmosphäre richtig gut, sowohl was die Soundeffekte als auch die Musikuntermalung angeht. Von daher kann ich nur empfehlen Kopfhörer zu verwenden damit das Spiel seine volle Wirkung entfalten kann. Es gibt allerdings ein paar Stellen an denen die Musik extrem aufdreht, nur so zur Warnung.
Diese dichte Atmosphäre bleibt außerdem nicht dauerhaft erhalten. Ab einem bestimmten Zeitpunkt öffnet sich nämlich die Welt und man muss erst mal ein paar Gegenstände finden um das nächste Gebiet erreichen zu können. Da gibt es zwar immer noch ein paar gruselige Stellen, aber es dauert recht lange bis das Spiel wieder in Fahrt kommt, vor allem wenn man wie ich in der folgenden Sequenz einen Tunnel übersieht und ewig im Kreis herumläuft.
Nach circa 2 ½ Stunden ist das Spiel außerdem vorbei. Und obwohl die Protagonistin anfangs sehr viel redet, so scheint sie das innerhalb kürzester Zeit komplett zu verlernen, reagiert sie doch in keinster Weise auf all die Monster die ihr plötzlich über den Weg laufen. Und der einzige Mensch der neben ihr noch existiert, lässt grafisch etwas zu wünschen übrig, was mir vor allem deshalb negativ aufgefallen ist, weil man mit dem einige Zeit unterwegs ist. Zum vollen Preis würde ich das Spiel also nicht empfehlen, aber in einem Sale kann man durchaus zugreifen.
The Sexy Brutale ist ein Puzzle Adventure mit einem furchtbaren Namen. Dieser wird Ingame zwar erklärt (es ist der Name des Anwesens in dem das Spiel stattfindet), aber wirklich besser wird er dadurch auch nicht. Und das eigentliche Gameplay könnte man von diesem Namen ebenfalls nicht ableiten. Dieses besteht nämlich darin eine Reihe von Morden zu verhindern die allesamt in einer Zeitspanne von 12 Stunden stattfinden. Da man die ganzen Details der einzelnen Mordfälle natürlich nicht im Voraus wissen kann, erhält man außerdem die Fähigkeit die Zeit zurückzudrehen. Von daher kann man erst mal den Opfern hinterherspionieren um zu erfahren wie sie eigentlich gestorben sind.
Ihren Tod aktiv zu verhindern ist allerdings nicht möglich. Jede Person innerhalb des Anwesens trägt nämlich eine Maske die einen quasi angreift sobald man sich mit einer anderen Person in einem Raum befindet. Und währenddessen kann man weder irgendwas aufheben, noch mit anderen Objekten interagieren, von Türen einmal abgesehen. Bevor irgendwer den Raum betritt, könnte man sich allerdings in einem Schrank verstecken. Das ist aber einzig und allein dazu geeignet andere Leute zu belauschen. Wirklich notwendig ist das aber nicht, da man stattdessen auch einfach durch ein Türschloss spähen kann.
Ansonsten muss man noch die Räume durchkämmen um zu schauen ob es da irgendwas gibt das einem eventuell helfen könnte den aktuellen Mord zu verhindern. Manche dieser Objekte erscheinen aber nur zu bestimmten Zeiten, oder sind nur kurze Zeit tatsächlich erreichbar. Mit zwei bis drei Wiederholungen sind die meisten Morde aber schnell gelöst. Ich hatte nur an zwei Stellen tatsächlich Problemen, vor allem an einer Stelle an der mir das Setting scheinbar eine andere Lösung suggeriert hat als tatsächlich benötigt wurde. Das lag aber auch daran, dass ich einen bestimmten Gegenstand immer viel zu spät bekommen habe und zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht wusste, was ich damit eigentlich noch machen soll. Ich bin an der Stelle außerdem viel zu viel rumgewandert obwohl der Tatort komplett ausgereicht hätte um das Rätsel zu lösen.
Kurz vor Schluss hatte ich außerdem keine Ahnung wo ich eigentlich hin muss, selbst nachdem ich das komplette Anwesen mehrfach auf den Kopf gestellt hatte. Und die Lösung bestand schlussendlich darin eine meiner alten Fähigkeiten an einer Stelle zu benutzen die ich als Durchgang überhaupt nicht in Betracht gezogen hatte. Es kann also nicht schaden sich alles ganz genau anzusehen, schon um feststellen zu können ob man irgendwo Gegenstände benutzen kann. Und wenn man das Spiel komplettieren will, dann führt sowieso kein Weg dran vorbei. Es sind nämlich 52 Spielkarten über das komplette Anwesen verstreut, und wenn man sich da keine Liste anfertigt, dann hat man keine Ahnung welche Karten einem noch fehlen. Die restlichen optionalen Objekte wurden glücklicherweise besser implementiert, auch wenn ein paar von denen nicht so einfach aufzutreiben sind.
Wenn man das alles machen sollte, dann kann man mit einer Spielzeit von circa 7 Stunden rechnen. Und die haben mir auch gut gefallen, abgesehen von den Stellen an denen ich nicht weiter wusste. Storytechnisch hat das Spiel zwar nicht so viel zu bieten, aber es ist zumindest gut in Szene gesetzt, schon weil das Anwesen stets als zusammenhängende Einheit existiert und man dadurch schon früh Ereignisse bemerken kann deren Relevanz erst später ersichtlich werden. Und die Musik passt sich wunderbar an die Situation an, da sie immer nervenaufreibender wird wenn in Kürze ein weiterer Tod ansteht. Kann ich also durchaus empfehlen wenn man ein bisschen rumrätseln möchte.
Tower of Guns ist ein Roguelite FPS das als Vorgänger zu MOTHERGUNSHIP fungiert, was an sich auch der einzige Grund ist, warum ich mir das kürzlich in einem Sale gekauft habe. Immerhin wollte ich zumindest nachträglich mal schauen wie MOTHERGUNSHIP im Vergleich tatsächlich abschneidet. Und gameplaytechnisch hat es zumindest was die Waffen angeht die Nase vorn. In Tower of Guns kann man nämlich jederzeit nur eine Waffe mit sich tragen, welche einzig und allein durch gegnerische Drops aufgewertet werden kann. Ist also kein Vergleich mit den zwei komplett modularen Waffen die man im Nachfolger jederzeit mit sich führen kann.
Bizarrerweise ist das aber auch der einzige Aspekt in dem MOTHERGUNSHIP wirklich besser ist. Die Steuerung ist zwar auch ein bisschen flüssiger, und das Upgrade-System erlaubt theoretisch ein etwas verfeinertes Gameplay als die Perks des Vorgängers (die zum Beispiel den Schwierigkeitsgrad senken und einen gleichzeitig stärker machen), aber insgesamt hatte ich mit Tower of Guns trotzdem mehr Spaß. Schon weil es einfach viel mehr Bosse zu bieten hat. Und diese bewegen sich tatsächlich ein bisschen herum anstatt so extrem stationär zu sein. Es gibt außerdem keinerlei Filler Missionen, immerhin dauert das Spiel nur circa eine Stunde wenn man versucht alle Gegner mitzunehmen.
Um sich das ein bisschen zu erleichtern, kann man im Laufe der Durchgänge nicht nur neue Perks, sondern auch neue Waffen freischalten. Was man dafür tun muss wird glücklicherweise im Menü angezeigt, von daher kann man mehr oder weniger gezielt drauf hinarbeiten. Und wie im Nachfolger gibt es auch hier einen Endlos-Modus in dem man sein Können unter Beweis stellen kann. In dieser Hinsicht ist der Nachfolger aufgrund seiner Waffenvielfalt aber vermutlich die bessere Option. Und ich kann zumindest sagen, dass mich die Story von MOTHERGUNSHIP besser unterhalten hat. Tower of Guns hat zwar mehrere zufallsgenerierte Stories, diese wurden aber leider nicht synchronisiert. Und sie wirken auch nicht ganz so lustig wie die des Nachfolgers.
Von daher sollten die Entwickler von MOTHERGUNSHIP sich noch ordentlich ins Zeug legen und zumindest neue Bosskämpfe einbauen damit das Spiel seinen Vorgänger irgendwann übertrumpfen kann. Weil die aktuelle Menge an Bossen ist verglichen mit Tower of Guns ein absoluter Witz. Und ich finde selbst die meisten Räume wesentlich interessanter designt als die des Nachfolgers, auch wenn sie sich natürlich irgendwann wiederholen. Mehr Abwechslung könnte also auch nicht schaden.